DJ XETRA-START/DAX setzt Verluste vom Vortag fort
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit schwächeren Notierungen ist der deutsche Aktienmarkt am Freitag in die letzte Sitzung der Woche gestartet. Der DAX leidet unter den negativen Vorlagen aus den USA und aus Asien, heißt es im Handel. Gegen 9.38 Uhr verliert der Leitindex 0,9% bzw 50 auf 5.504 Punkte. In den USA hat der Dow den stärksten Tagesverlust seit Anfang Juli erlitten und nahe Tagestief geschlossen.
Unter Druck standen vor allem Banken-, Halbleiter- und Transporttitel. "Das ist die natürliche Reaktion, nachdem diese Werte den Aufschwung angeführt hatten", sagt ein Marktteilnehmer. Der Markt korrigiere, weil die enttäuschenden US-Konjunkturdaten der vergangenen beiden Wochen die Angst vor einem Rückfall in die Rezession schürten.
Aus technischer Sicht habe sich die Situation im DAX mit dem Bruch der Unterstützung um 5.575 Punkte eingetrübt. Als nächste Haltemarke gilt nun das Hoch vom 7. August bei 5.481 Punkten. Eine Rückkehr über 5.575 würde die technische Situation etwas entspannen, heißt es.
Der US-Arbeitsmarktbericht wird als Dreh- und Angelpunkt für die Börsenentwicklung am Freitag gesehen. Erwartet wird ein Abbau von 175.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft und ein Anstieg der Arbeitslosenquote auf 9,8%. Ein schwacher Arbeitsmarktbericht könnte als weiterer Hinweis auf ein konjunkturelles "Double-Dip", auf eine weiterhin schwache Konsumkonjunktur und auf weitere Probleme am Immobilienmarkt aufgefasst werden. Das würde die Börsen belasten.
"Sollte er besser als erwartet kommen, könnte das die Stimmung schnell drehen und die Kurse nach oben treiben", sagt ein Marktteilnehmer. Ein anderer Marktteilnehmer meint allerdings, ein zu starker Arbeitsmarktbericht könnte Zinserhöhungsängste auslösen: "Der schwache Arbeitsmarkt ist der letzte Grund, weshalb die US-Notenbank an ihrer Null-Zinspolitik festhält", so der Händler. Insofern wäre ein Arbeitsmarktbericht im Rahmen der Erwartungen am besten für die Märkte, meint er.
Unter Abgabedruck stehen im frühen Handel die volatilen Finanz- und Technologietitel. Für Commerzbank geht es im frühen Geschäft um 3,1% auf 8,13 EUR nach unten, Deutsche Bank verlieren 2,5% auf 49,70 EUR, während Infineon 4,7% auf 3,59 EUR verlieren. Aber auch Zykliker werden gemieden, allen voran Thyssen Krupp. Die Aktie gibt um 2,2% auf 22,20 EUR nach. adidas halten sich unverändert bei 35,50 EUR und profitieren somit von einer Kurszielanhebung durch Merrill Lynch auf 41 EUR nach 35 EUR.
Relative Stärke zeigen auch Automobiltitel mit Ausnahme von Daimler. Gemessen an den schwachen US-Absatzzahlen der ausländischen Konkurrenz hätten sich die deutschen Hersteller recht gut gehalten. Damit sei nicht zu rechnen gewesen, denn der Gesamtmarkt sei mit dem Auslaufen des Programms "Cash for Clunkers" schwach. Bei Mercedes habe sich der Absatz aber enttäuschend entwickelt: "Die neue E-Klasse erfüllt die Hoffnungen bisher anscheinend nicht", sagt der Marktteilnehmer.
Im frühen Handel verlieren BMW 0,7% auf 32,18 EUR, während es für VW um 0,9% auf 110,27 EUR nach oben geht. Daimler geben mit 1,3% auf 32,98 EUR kräftiger nach. In der zweiten Reihe verlieren Zykliker. Für Gildemeister geht es um 4,1% nach unten, Klöckner büßen 3% ein. Nach einer Herunterstufung durch die Analysten der UBS fallen Sky Deutschland um 3,8%.
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October 02, 2009 03:44 ET (07:44 GMT)
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