Bankenwerte haben am Freitag zu den
größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt gezählt. Bis 10.50 Uhr
fielen Commerzbank-Titel
Börsianer verwiesen vornehmlich auf Sorgen um weitere Milliardenverluste im Bankensektor. Die europäischen Banken haben einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge die Finanzkrise nach Einschätzung der EU noch nicht überstanden. Bei den 22 größten Banken in der EU seien bis Ende 2010 noch Verluste von bis zu 330 Milliarden Euro zu erwarten, wie ein Stresstest des Europäischen Ausschusses für Bankenaufsicht (CEBS) der Zeitung zufolge zeigt.
Konrad Becker, Analyst bei Merck Finck, wertete die Ergebnisse in einer ersten Reaktion zwar als positiv für deutsche Banken. Der Test zeige, dass sowohl die einzelnen Banken als auch das komplette Finanzsystem wieder stabiler geworden seien, und mache deutlich, dass die Lasten der Finanzkrise abebben. Gleichzeitig warnte der Experte aber, dass die Erwartungen zu optimistisch werden könnten. Zudem sei nicht bekannt, wer diese 22 Banken waren und es sei auch nicht klar, ob die Test bereits die neuen Anforderungen an die Finanzwirtschaft zugrunde gelegt hätten.
Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade führte als Grund für die Kursschwäche auch neuerliche Probleme bei der CIT Group an: "Der Schock über eine mögliche Pleite der US-Mittelstandsbank CIT hat den Investoren die zerbrechliche Hülle des weltweiten Finanzsystems nochmal vor Augen geführt." Nach der zuletzt guten Kursentwicklung in dem Sektor gebe es wegen der erneut erhöhten Unsicherheit Gewinnmitnahmen.
Bei den Postbank-Aktien spielten obendrein Aussagen zum Geschäftsverlauf eine Rolle. Bankchef Stefan Jütte sieht sein Institut im dritten Quartal auf dem Weg der Besserung. Für konkrete Aussagen zum Ergebnis des dritten Quartals sei es aber naturgemäß noch zu früh, sagte Jütte am Vorabend auf einer Investorenkonferenz in London./rum/ag
ISIN DE0005140008 DE0008032004 DE0008001009
AXC0056 2009-10-02/11:08