EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes
drängt einem Zeitungsbericht zufolge auf einen Verkauf von Teilen
der niederländischen ABN Amro an die Deutsche Bank
Die Niederlande wollen die beiden Banken zusammenführen, um sie später wieder an die Börse zu bringen. Kroes hatte den Niederländern vergangenen Freitag einen zweiwöchigen Aufschub bis zum 19. Oktober gewährt, um einen Käufer für Teile des niederländischen Firmenkundengeschäfts von ABN Amro zu finden. Die bereits vereinbarte Übernahme durch die Deutsche Bank war Mitte September nach zähem Ringen abgeblasen worden. Die Wettbewerbskommissarin hege den Verdacht, dass das niederländische Finanzministerium das Geschäft habe scheitern lassen, weil sie die harte Konkurrenz im eigenen Land fürchte, schrieb die Zeitung.
Inzwischen laufen wieder Gespräche mit dem deutschen
Branchenprimus, wie das niederländische Finanzministerium am Montag
eingeräumt hatte. Die Deutsche Bank lehnte einen Kommentar ab. Die
Frankfurter hatten aber in der Vergangenheit signalisiert, dass sie
immer noch großes Interesse an dem Zukauf haben. Zwischenzeitlich
war auch spekuliert worden, dass die französische BNP Paribas
KAUFVERTRAG GEPLATZT
Die Deutsche Bank hatte Mitte vergangenen Jahres die 709
Millionen Euro teure Übernahme eigentlich schon festgezurrt.
Verkäufer war der belgisch-niederländische Finanzkonzern Fortis
Als die Finanzkrise jedoch eskalierte, musste der niederländische Staat den heimischen Banken zur Seite springen. Die Regierung wollte eine neue starke Bank formen. In der Folge sahen sich die Niederländer nicht mehr an den Kaufvertrag mit der Deutschen Bank gebunden. Die Frankfurter ließen sich zwar auf Neuverhandlungen ein, die Vorstellungen der Gegenseite waren für sie letztlich aber nicht akzeptabel./RX/gr/das/wiz
ISIN DE0005140008
AXC0066 2009-10-06/10:42