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Die Entscheidung fällt im Oktober!

Jochen Steffens

 

Der Oktober gehört zu den extremsten Monaten im Jahresverlauf der Börse. Verallgemeinernd ist festzustellen: Entweder kommt es im Oktober zu einer Rally oder zu einem Crash.

 

Bis in das Jahr 2006 war es eine der verlässlichsten Börsenregelmäßigkeiten, dass es immer ab Anfang Oktober zu einer Rally kommt. Man musste demnach einfach nur am 1. Oktober einsteigen und hatte 14 Jahre in Folge einen satten Gewinn in der Tasche. Das funktionierte sogar in der Crash-Phase der Jahre 2000-2003.

 

 

Die senkrechten schwarzen Linien liegen jeweils auf dem ersten Handelstag im Oktober. Die grünen Rechtecke zeigen die Rallys an, die roten die Abwärtsbewegungen/Crashs.

 

Warnzeichen 2006

 

Bereits im Jahr 2006 zeigte sich, dass mittlerweile zu viele Analysten diese Regelmäßigkeit erkannt hatten. Es wurden sogar Zertifikate auf diese Regelmäßigkeit aufgelegt. Wenn jedoch zu viele Anleger ein funktionierendes System erkennen, wird sich dieses selbst zerstören, einfach weil zu viele drauf traden. Darauf hatte ich im Jahr 2006 bereits warnend hingewiesen. Dass es dann allerdings derart heftige Einbrüche geben würde, damit hatte wohl keiner gerechnet.


Mittlerweile ist diese Regelmäßigkeit wieder aus dem Fokus der Anleger gerückt, also stellt sich die Frage,  ob sie nicht wieder relevant wird. Dazu zunächst ein Blick auf den Präsidentschaftszyklus:

 

Der Präsidentschaftszyklus

 

 

Quelle: www.wellenreiter-invest.de

 

In der Grafik sehen Sie die durchschnittliche Entwicklung der Börsenkurse in den USA im Jahr nach einer Präsidentschaftswahl. Wie Sie dort erkennen, neigen die Kurse ab März dazu, anzusteigen und finden dann im September ein Hoch. Im Januar wird der neue Präsident vereidigt. In der ersten Zeit hoffen die Börsen, dass Wahlversprechen eingehalten werden und bessere Zeiten folgen. Die Kurse steigen.

 

Im September folgt eine vergleichsweise scharfe Konsolidierung, die bis zum November reicht. Meistens hängt diese Konsolidierung damit zusammen, dass eine neu- oder wiedergewählte Regierung versucht, schmerzhafte und unbeliebte Reformen so schnell wie möglich durch das Repräsentantenhaus zu bringen. Die Erstellung und Prüfung von Gesetzen dauert gemeinhin einige Zeit, so dass sie häufig erst im Sommer und Herbst beschlossen werden können. Diese Eile tut not, denn so bleiben noch eineinhalb Jahre bis zur nächsten Kongresswahl Zeit. Zeit, in der eben diese unliebsamen Reformen in Vergessenheit geraten können. Ein normaler Wähler, so wissen Politiker zu berichten, hat ein politisches Gedächtnis von höchstens sechs bis neun Monaten. Alles was davor geschehen ist, verliert an Relevanz für eine neue Wahlentscheidung.

 

Wirtschaftliche Stimulation vor den Wahlen

 

Ein weiterer Faktor der zu dieser Konsolidierung führt, ist, dass die Wirtschaft vor Präsidentschaftswahlen häufig über verschiedene Mittel stimuliert wurde, um die Bevölkerung entsprechend günstig zu stimmen. Dieser Stimulus verliert nach der Wahl an Wirksamkeit oder kehrt sich sogar um. So kommt es gerne im dritten / vierten Quartal zu einer überraschenden Abschwächung des Wirtschaftswachstums, die sich belastend auf die Börsenkurse auswirken kann.

 

 

 

Schaut man sich die aktuelle Entwicklung des Dow Jones in diesem Jahr im Vergleich zu der durchschnittlichen Entwicklung des Dow Jones in Nachwahljahren an, erkennt man, dass sie nahezu synchron verlaufen. Allerdings scheint sich die Entwicklung des aktuellen Dow Jones um etwas mehr als einen halben Monat verschoben zu haben. Sollte es also zu einer für Nachwahljahre typischen Konsolidierung kommen, müsste diese spätestens im Oktober, also jetzt, starten. Und tatsächlich sehen wir auch schon den Beginn einer solchen Konsolidierung.

 

Das spricht eigentlich dafür, dass auch in diesem Jahr die Oktoberrally ausfällt.

 

Überraschende Schwäche bei den US-Konjunkturdaten

 

Hinzu kommt, dass in den letzten Wochen bei verschiedenen US-Konjunkturdaten eine überraschende Abschwächung zu erkennen gewesen ist. Diese kann sich auch noch einige Zeit fortsetzen. Aufgrund der hohen Arbeitslosenquote steht zu befürchten, dass die Konsumneigung der US-Bürger im vierten Quartal weiter abnimmt. Doch gerade das vierte Quartal ist für viele Einzelhandelsunternehmen in den USA entscheidend. Es geht um das Weihnachtsgeschäft und damit um die Frage, ob das Gesamtjahr im Plus oder im Minus abgeschlossen wird.

 

Hinzu kommt, dass seit Anfang der Krise die Sparquote in den USA ansteigt. Die US-Bürger sparen aus Sorge um ihre Jobs und um die Zukunft. Auch das wird sich negativ auf dem Konsum auswirken. Ein letzter Punkt ist, dass sehr viele US-Bürger in dem Crash auch viel Geld verloren haben. Sprich: Die Spekulationsgewinne fehlen, die oft zusätzlich den Konsum unterstützen. Man muss also damit rechnen, dass das vierte Quartal den Einzelhandel enttäuschen wird.

 

Auch diese Argumente sprechen gegen eine Rallye im Oktober

 

Hohe Liquidität

 

Allerdings ist diese Rally an den Märkte zurzeit hauptsächlich liquiditätsgetrieben. Wir hatten eine solche Entwicklung schon einmal, nämlich im Jahr 2003. Vergleichen Sie einmal die Kursentwicklungen 2003 und 2009. Beides sind Rallys in Folge einer extremen Niedrigzinspolitik. Dazu noch einmal ein Ausschnitt aus dem ersten Chart:

 

 

Auch im Jahr 2003 kam es vom März an zu einer Rally, die im Sommer etwas an Dynamik verlor. Ab Oktober bildeten sich neue Hochs, und ab Ende November kam es zu einer beeindruckenden Jahresendrally (roter Pfeil), die ihr eigentliches Hoch erst am 19.02.2004 fand. Erst 2004 ging der Markt in eine Seitwärtsbewegung über, in der er quasi darauf wartete, ob die Wirtschaft hinterherkommt und wie sich die ersten Zinserhöhungen auswirken.

 

In 2009 haben wir eine ähnliche dynamische Entwicklung ab März gesehen, die gleichfalls liquiditätsgetrieben ist. Es stellt sich demnach die Frage, ob die Liquidität nicht auch dieses Mal wieder eine Oktoberrally erzeugt, die bis Anfang 2010 laufen wird.

 

Fazit


Leider ist es nahezu unmöglich, diese Frage aufgrund fundamentaler Analysen zu klären. Für den Faktor „Liquidität“ gibt es keine zuverlässigen Indikatoren. Aber wir können etwas anderes tun:

 

Sollte es nicht bald zu einer schärferen Konsolidierung kommen, wie der durchschnittliche Kursverlauf in Nachwahljahren erwarten lässt, muss man davon ausgehen, dass die Liquidität sowohl die zyklischen (Präsidentschaftszyklus), als auch die fundamentalen (hohe Arbeitslosenquote) Faktoren einfach überkompensiert. Und das wäre ein schon recht verlässlicher Hinweis darauf, dass die liquiditätsgetriebene Rallye weiter gehen wird.


Sehen wir also im Oktober neue dynamische Hochs, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Jahresendrallye deutlich an. Sollten die Märkte jedoch die gerade gestartete Abwärtsbewegung fortsetzen, sollte man bis in den November hinein sehr vorsichtig bleiben. Insofern ist es eigentlich ganz einfach.

 

Mit besten Grüßen

Jochen Steffens

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