New York (BoerseGo.de) - Gemessen an der Nachrichtenlage herrschte heute an der Wall Street ein Brückentag. Da es an Fundamental-Daten mangelte, musste die Lücke zwischen gestern (der ISM Einkaufsmanager-Index Dienstleistungen sagte Adiós Rezession) und den morgen fälligen Quartalszahlen von Alcoa überbrückt werden. Die Ergebnisse des des Aluminium-Riesens sind der inoffizielle Startschuss der Berichtssaison für Q3.
Die Zeit verbracht man wohl mit Wetten auf eine positive Gewinnsaison. Jedenfalls wurde wieder kräftig gekauft. Motiv dafür gab die Erkenntnis, dass sich die Konjunkturerholung - der Motor der Rally seit vergangenem März - fortsetzt. Beim Überbrücken halfen auch verschiedene zuversichtliche Broker-Kommentare, etwa der UBS zum Versicherungs-Sektor oder Morgan Stanley zu Intel.
Feiernde Chinesen
Vorübergehend wirkte die heutige Auktion von Staatsanleihen etwas dämpfend. Die Versteigerung war Teil einer langen Serie zur Finanzierung der gewachsenen Staatsausgaben. Die heutige Versteigerung dreijähriger Schuldverschreibungen im Volumen von 39 Mrd. $ verlief schwächer als ihre zahlreichen Vorgängerinnen und stieß nur auf lauwarme Nachfrage, vor allem aus dem Ausland. Händler verwiesen darauf, dass chinesische Käufer wegen den Feiertagen im Reich der Mitte (die Volksrepublik feiert ihren 60-jährigen Geburtstag) ausfielen.
Die anhaltende Dollarschwäche schickte wieder die Rohstoffe Richtung Norden, vor allem das Gold verteuerte sich deutlich. Der Sektor Gold/Silberminen sprang daher 6,1%, Öldienstleister gewannen 2,4%. Satte Gewinne gab es auch auch bei den Halbleitern (plus 2,1%) und beim Internet.
Der Transport-Sektor litt dagegen unter der Energieverteuerung (plus 0,6%), auch die Banken schwächelten etwas (plus 0,6%), möglicherweise wegen der enttäuschenden Staatsanleihen-Auktion, welche die Zinsen etwas anhob.
Fehlstart ausgebügelt
Der Dow Jones Industrial Average stieg 1,37 Prozent auf 9.731 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 gewann ebenfalls 1,37 Prozent und schloss auf 1.054 Punkten und der technologielastige Nasdaq Composite Index kletterte 1,71 Prozent auf 2.103 Punkte, Chips & Internet sei Dank.
Damit hat der Oktober seinen Fehlstart schon wieder ausgebügelt.
Dow Jones Average: Noch mehr Vorschusslorbeeren
Tops:
Alcoa plus 3,5% Der Aluminium-Riese bekam wieder Vorschusslorbeeren für seine am Mittwoch fälligen Q3-Zahlen. Außerdem profitierte der Rohstoff-Konzern von den wachsenden Konjunkturhoffnungen und der Dollarschwäche, die die Metallpreise wieder anschob.
Intel plus 2,8%. Morgan Stanley bekräftigte heute das Rating Overweight und Kursziel $24. Morgan Stanley-Analyst Mark Lipacis rät, die Chip-Aktie vor den kommende Woche fälligen Quartalszahlen (Dienstag 13. Oktober) zu kaufen. Lipacis glaubt, dass der Chip-Riese mehr Umsatz meldet als erwartet. Außerdem verbesserte der Analyst seine Gewinnschätzung je Aktie von 27 Cents auf 28 Cents (Konsens: 27 Cents).
JP Morgan setzte die gestrige Rally (plus 4,6%) fort, heute mit plus 2,5%. Goldman Sachs hatte gestern die Schwergewichten der Kreditbranche von „Neutral“ auf „Attractive“ befördert.
Flops:
Keiner mussten den Tag im roten Bereich beenden. Der Schwächste war
Boeing mit plus 0,02 % Der Aibus-Rivale machte eine Abschreibung im Volumen von rund 1 Mrd. $ (90 Cents je Aktie), zu Lasten des Gewinns in Q3. Davon werden 640 Mio. $ wegen gestiegener Produktionskosten bei den 747-8 Fracht-Flugzeugen abgeschrieben. Die restlichen 360 Mio. $ sind Abschreibungen wegen „herausfordernder Marktbedingungen“. Die erste Auslieferung der „Frachter“ wird im 4. Quartals 2010 erwartet.
S&P 500: Schub aus der Schweiz
Tops:
Die Versicherer bekamen Schub aus der Schweiz. Die UBS äußerte sich lobend zum Assekuranz-Sektor, dessen Risiko wegen der Konjunkturerholung (einschließlich gesündere Finanzmärkte) abschmelzen:
American International Group (AIG) plus 4,9% Die UBS nahm die Beobachtung des vom Staat gestützten ehemaligen Versicherungs-Riesens mit dem Rating Neutral auf.
Hartford Financial Services Group plus 7,9%. Diesem Versicherer gönnte die UBS sogar ein Buy-Rating
Hovnanian Enterprises plus 9,6% Der Eigenheimbauer beschafftsich durch eine Anleiehen-Emission frisches Kapital.
The Gap plus 4,5%. Der Fashionhändler wurde beim Broker Jesup & Lamont mit dem Rating Buy und Kursziel $25 begonnen.
Tiffany plus 4,6% Die Citigroup startete den Edel-Juwelier mit einem Buy-Rating.
Family Dollar plus 5,7% Der Discounter wurde beim Broker BMO Capital Markets von Market Perform auf Outperform befördert.
Corning plus 4,7% Der Spezial-Glas-Hersteller (TV-Bildschirme, Glasfasern und vieles mehr) wurde bei der UBS von Neutral auf Buy befördert. Das Kursziel ging von $18,50 auf $19,00. Die Schweizer sehen mehr Nachfrage nach LCD-Bildschirmen, vor allem aus China.
Nasdaq: Chips & Internet
Die technologielastige Computerbörse wurde von Chips & Internet in die Höhe gezogen.
Apple plus 2,1 Prozent auf Dollar. Immer mehr Analysten überspringen mit ihren Kurszielen die 200-Dollar-Latte. Der Broker Susquehanna Financial hob das Kursziel heute von $180 auf $210 und bestätigte das Rating „Positive“. Der Grund: Besser Verkaufszahlen bei den Mac-Rechner als erwartet, leicht bessere Stückzahlen bei den iPhones und eine Beschleunigung bei den täglichen Downloads der Applicationen (für iPhone und iPod-touch) über den App Store.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, plus 1,5 Prozent auf 66,43
Dollar. Der Broker Sanford Bernstein konnte wenig bremsen. Das Wertpapierhaus startete die Beobachtung mit dem Rating Underperform und Kursziel $60. Die Gewinnschätzungen der Wall Street seien zu optimistisch, hieß es. Der Broker glaubt, dass die Gewinnmargen der Kanadier schrumpfen, weil wachsende Anteile des BlackBerrys auf dem umkämpften Konsumenten-Markt verkauft werden.
Palm bröckelte 0,3 Prozent auf 16,43 Dollar.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, plus 2,1 Prozent auf 319 Punkte.
Microsoft gewann 1,9 Prozent auf 25,11 Dollar.
Internet: Wandernde Verbraucher
Die an der Nasdaq notierten Flaggschiffe des Internets konnten wieder an ihre Outperformance der vergangenen Monat anknüpfen.
Amazon.com gewann 2,5 Prozent auf 90,91 Dollar. Der Broker FBR Capital hob seine Gewinnschätzungen an und lupfte das Kursziel von $85 auf $95. Der Onlinehändler profitiere weiterhin davon, dass die Verbraucher von den traditionellen Einzelhändlern zum E-Commerce abwandern. Der Onlinehändler könne am 22.10. bei seinen Q3-Zahlen positiv überraschen. Gründe dafür wären, die Dollarschwäche, welche die Auslandseinnahmen in US-Währung umgerechnet in die Höhe treibt, die jüngste Stärke im Medien-Geschäft und anhaltende Gewinne bei den Marktanteilen.
Der Rivale Ebay kletterte nachrichtenlos 4,5 Prozent auf 23,95 Dollar.
Die Online-Videothek Netflix stieg 1,7 Prozent auf 46,17 Dollar.
Google avancierte 2,1 Prozent auf 498,74 Dollar.
Yahoo verteuerte 2,98 Prozent auf 17,30 Dollar.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, sprang 5 Prozent auf 401,00 Dollar.
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US78378X1072
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Die Zeit verbracht man wohl mit Wetten auf eine positive Gewinnsaison. Jedenfalls wurde wieder kräftig gekauft. Motiv dafür gab die Erkenntnis, dass sich die Konjunkturerholung - der Motor der Rally seit vergangenem März - fortsetzt. Beim Überbrücken halfen auch verschiedene zuversichtliche Broker-Kommentare, etwa der UBS zum Versicherungs-Sektor oder Morgan Stanley zu Intel.
Feiernde Chinesen
Vorübergehend wirkte die heutige Auktion von Staatsanleihen etwas dämpfend. Die Versteigerung war Teil einer langen Serie zur Finanzierung der gewachsenen Staatsausgaben. Die heutige Versteigerung dreijähriger Schuldverschreibungen im Volumen von 39 Mrd. $ verlief schwächer als ihre zahlreichen Vorgängerinnen und stieß nur auf lauwarme Nachfrage, vor allem aus dem Ausland. Händler verwiesen darauf, dass chinesische Käufer wegen den Feiertagen im Reich der Mitte (die Volksrepublik feiert ihren 60-jährigen Geburtstag) ausfielen.
Die anhaltende Dollarschwäche schickte wieder die Rohstoffe Richtung Norden, vor allem das Gold verteuerte sich deutlich. Der Sektor Gold/Silberminen sprang daher 6,1%, Öldienstleister gewannen 2,4%. Satte Gewinne gab es auch auch bei den Halbleitern (plus 2,1%) und beim Internet.
Der Transport-Sektor litt dagegen unter der Energieverteuerung (plus 0,6%), auch die Banken schwächelten etwas (plus 0,6%), möglicherweise wegen der enttäuschenden Staatsanleihen-Auktion, welche die Zinsen etwas anhob.
Fehlstart ausgebügelt
Der Dow Jones Industrial Average stieg 1,37 Prozent auf 9.731 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 gewann ebenfalls 1,37 Prozent und schloss auf 1.054 Punkten und der technologielastige Nasdaq Composite Index kletterte 1,71 Prozent auf 2.103 Punkte, Chips & Internet sei Dank.
Damit hat der Oktober seinen Fehlstart schon wieder ausgebügelt.
Dow Jones Average: Noch mehr Vorschusslorbeeren
Tops:
Alcoa plus 3,5% Der Aluminium-Riese bekam wieder Vorschusslorbeeren für seine am Mittwoch fälligen Q3-Zahlen. Außerdem profitierte der Rohstoff-Konzern von den wachsenden Konjunkturhoffnungen und der Dollarschwäche, die die Metallpreise wieder anschob.
Intel plus 2,8%. Morgan Stanley bekräftigte heute das Rating Overweight und Kursziel $24. Morgan Stanley-Analyst Mark Lipacis rät, die Chip-Aktie vor den kommende Woche fälligen Quartalszahlen (Dienstag 13. Oktober) zu kaufen. Lipacis glaubt, dass der Chip-Riese mehr Umsatz meldet als erwartet. Außerdem verbesserte der Analyst seine Gewinnschätzung je Aktie von 27 Cents auf 28 Cents (Konsens: 27 Cents).
JP Morgan setzte die gestrige Rally (plus 4,6%) fort, heute mit plus 2,5%. Goldman Sachs hatte gestern die Schwergewichten der Kreditbranche von „Neutral“ auf „Attractive“ befördert.
Flops:
Keiner mussten den Tag im roten Bereich beenden. Der Schwächste war
Boeing mit plus 0,02 % Der Aibus-Rivale machte eine Abschreibung im Volumen von rund 1 Mrd. $ (90 Cents je Aktie), zu Lasten des Gewinns in Q3. Davon werden 640 Mio. $ wegen gestiegener Produktionskosten bei den 747-8 Fracht-Flugzeugen abgeschrieben. Die restlichen 360 Mio. $ sind Abschreibungen wegen „herausfordernder Marktbedingungen“. Die erste Auslieferung der „Frachter“ wird im 4. Quartals 2010 erwartet.
S&P 500: Schub aus der Schweiz
Tops:
Die Versicherer bekamen Schub aus der Schweiz. Die UBS äußerte sich lobend zum Assekuranz-Sektor, dessen Risiko wegen der Konjunkturerholung (einschließlich gesündere Finanzmärkte) abschmelzen:
American International Group (AIG) plus 4,9% Die UBS nahm die Beobachtung des vom Staat gestützten ehemaligen Versicherungs-Riesens mit dem Rating Neutral auf.
Hartford Financial Services Group plus 7,9%. Diesem Versicherer gönnte die UBS sogar ein Buy-Rating
Hovnanian Enterprises plus 9,6% Der Eigenheimbauer beschafftsich durch eine Anleiehen-Emission frisches Kapital.
The Gap plus 4,5%. Der Fashionhändler wurde beim Broker Jesup & Lamont mit dem Rating Buy und Kursziel $25 begonnen.
Tiffany plus 4,6% Die Citigroup startete den Edel-Juwelier mit einem Buy-Rating.
Family Dollar plus 5,7% Der Discounter wurde beim Broker BMO Capital Markets von Market Perform auf Outperform befördert.
Corning plus 4,7% Der Spezial-Glas-Hersteller (TV-Bildschirme, Glasfasern und vieles mehr) wurde bei der UBS von Neutral auf Buy befördert. Das Kursziel ging von $18,50 auf $19,00. Die Schweizer sehen mehr Nachfrage nach LCD-Bildschirmen, vor allem aus China.
Nasdaq: Chips & Internet
Die technologielastige Computerbörse wurde von Chips & Internet in die Höhe gezogen.
Apple plus 2,1 Prozent auf Dollar. Immer mehr Analysten überspringen mit ihren Kurszielen die 200-Dollar-Latte. Der Broker Susquehanna Financial hob das Kursziel heute von $180 auf $210 und bestätigte das Rating „Positive“. Der Grund: Besser Verkaufszahlen bei den Mac-Rechner als erwartet, leicht bessere Stückzahlen bei den iPhones und eine Beschleunigung bei den täglichen Downloads der Applicationen (für iPhone und iPod-touch) über den App Store.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, plus 1,5 Prozent auf 66,43
Dollar. Der Broker Sanford Bernstein konnte wenig bremsen. Das Wertpapierhaus startete die Beobachtung mit dem Rating Underperform und Kursziel $60. Die Gewinnschätzungen der Wall Street seien zu optimistisch, hieß es. Der Broker glaubt, dass die Gewinnmargen der Kanadier schrumpfen, weil wachsende Anteile des BlackBerrys auf dem umkämpften Konsumenten-Markt verkauft werden.
Palm bröckelte 0,3 Prozent auf 16,43 Dollar.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, plus 2,1 Prozent auf 319 Punkte.
Microsoft gewann 1,9 Prozent auf 25,11 Dollar.
Internet: Wandernde Verbraucher
Die an der Nasdaq notierten Flaggschiffe des Internets konnten wieder an ihre Outperformance der vergangenen Monat anknüpfen.
Amazon.com gewann 2,5 Prozent auf 90,91 Dollar. Der Broker FBR Capital hob seine Gewinnschätzungen an und lupfte das Kursziel von $85 auf $95. Der Onlinehändler profitiere weiterhin davon, dass die Verbraucher von den traditionellen Einzelhändlern zum E-Commerce abwandern. Der Onlinehändler könne am 22.10. bei seinen Q3-Zahlen positiv überraschen. Gründe dafür wären, die Dollarschwäche, welche die Auslandseinnahmen in US-Währung umgerechnet in die Höhe treibt, die jüngste Stärke im Medien-Geschäft und anhaltende Gewinne bei den Marktanteilen.
Der Rivale Ebay kletterte nachrichtenlos 4,5 Prozent auf 23,95 Dollar.
Die Online-Videothek Netflix stieg 1,7 Prozent auf 46,17 Dollar.
Google avancierte 2,1 Prozent auf 498,74 Dollar.
Yahoo verteuerte 2,98 Prozent auf 17,30 Dollar.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, sprang 5 Prozent auf 401,00 Dollar.
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(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Maier Gerhard, Redakteur)