DJ XETRA-SCHLUSS/Nach gelungenem Start der Berichtssaison fest
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist fest aus dem Donnerstag gegangen. Der DAX stieg um 1,3% oder 76 auf 5.717 Punkte. Damit konnte er die Gewinne aus dem frühen Geschäft halten. Bereits da war er kräftig über 5.700 Punkte gestiegen, nachdem Alcoa am Mittwochabend die US-Berichtssaison zum dritten Quartal mit überraschend guten Zahlen eröffnet hatte.
Keine Impulse kamen von der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie hat ihre Geldpolitik wie erwartet bestätigt. Aber auch der Ausblick konnte die Marktteilnehmer nicht überraschen. "Trichet hat nichts Neues gesagt", so ein Händler mit Blick auf den Ausblick des Zentralbank-Chefs. Von daher sollte die Angst vor schnellen Zinserhöhungen nachlassen. "Von der EZB kommt kein Störfeuer", damit könnte sich der Börsenaufschwung fortsetzen, ergänzte er.
Positive Impulse kamen auch von den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten aus den USA. Die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung sind deutlich stärker gesunken als erwartet, und zwar um 33.000. In Australien ist die Arbeitslosenquote im September erstmals seit fünf Monaten gesunken. "Das dürfte den Bullen Kaufargumente an die Hand liefern, die auf eine dynamischere Erholung der Konjunktur setzen", so ein Händler. Als Bullen werden die Optimisten bezeichnet.
Aus technischer Sicht hängt der DAX weiterhin unterhalb des Jahreshochs bei 5.761 seitwärts fest. Ein Ausbruch könnte ein starkes neues Kaufsignal auslösen mit Ziel 6.000 Punkte, so technische Analysten. Positiv sei bereits die Rückkehr des DAX in die alte Handelsspanne oberhalb von 5.554 Punkten, meinen die technischen Analysten der Commerzbank. Umgesetzt wurden am Donnerstag in DAX-Titeln auf Xetra rund 106,6 (Vortag: 100,8) Mio Aktien im Wert von rund 3,24 (Vortag: 2,67) Mrd EUR.
Favorisiert wurden die konjunkturabhängigen Titel, und zwar sowohl in der ersten als auch in der zweiten Reihe. "Alcoa hat die Erwartung gestützt, dass die überraschend robuste Aluminium-Nachfrage auch bei den Abnehmern in der verarbeitenden Industrie eine höhere Produktion und Auslastung signalisiert", meint ein Marktteilnehmer. Dazu passten die Aussagen von Alcoa, dass die Schlüsselmärkte sich stabilisierten.
ThyssenKrupp gewannen 4,0% auf 23,96 EUR und Salzgitter 2,7% auf 68,30 EUR. Neben den Stahlwerten zählten zu den Gewinnern BASF, Daimler und Siemens, die alle um mehr als 2,5% stiegen. Noch besser im Markt lagen allerdings Henkel mit einem Plus von 4,7% auf 30,73 EUR, nachdem die Analysten von Morgan Stanley das Kursziel auf 35 EUR erhöht haben. Auch SAP profitierten von einem positiven Analystenkommentar und stiegen um 2,8% auf 34,33 EUR.
In der zweiten Reihe tendierten Aurubis, Continental, GEA, Lanxess und SGL Carbon sehr fest. Spitzenreiter waren Klöckner mit einem Plus von 9,7% auf 17,55 EUR, sie profitierten auch von einer positiven Analystenschätzung. Aussagen von Google zur Werbewirtschaft trieben laut Händlern auch ProSieben an. "Die Werbekonjunktur zieht laut Google langsam wieder an", so ein Händler. ProSieben gewannen 6,0% auf 7,80 EUR.
Gegen den Trend gaben adidas um 1,8% auf 34,50 EUR nach. Die vorzeitige Kündigung einer Wandelanleihe durch adidas am Mittwochnachmittag lastete weiter auf der Aktie. Am Mittwoch gegen 16.40 Uhr waren adidas nach Veröffentlichung der Mitteilung sukzessive unter Druck geraten. "Die Transaktion ist für adidas vermutlich vorteilhaft, es gibt aber erst einmal einen Aktienüberhang von maximal 15,6 Millionen Stämmen", so ein Händler. Auch Commerzbank drehten im Verlauf ins Minus. Der Abschlag von 0,4% auf 8,36 EUR wurde mit Gewinnmitnahmen begründet, nachdem der Kurs zuletzt überdurchschnittlich gestiegen war.
Douglas legten um 0,5% auf 31,50 EUR zu. "Die Umsatzzahlen liegen im Rahmen der Erwartungen, allenfalls eine Winzigkeit unter dem Konsens", meinte ein Händler. Die Spanne der Schätzungen sei sehr eng gewesen, das Potenzial für positive und negative Reaktionen halte sich daher in Grenzen. Der MDAX gewann 1,8%, der TecDAX 1,3%. Hier stiegen Software AG im Fahrwasser von SAP um 6,1% auf 60,42 EUR.
-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 217, herbert.rude@dowjones.com DJG/hru/gei Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de
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October 08, 2009 12:03 ET (16:03 GMT)
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