DJ US-Anleihen tendieren im späten Geschäft sehr schwach
NEW YORK (Dow Jones)--Aussagen von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke haben die US-Anleihen am Freitag im späten Handel in New York belastet. Dieser hat seine Entschlossenheit bekräftigt, bei einem nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung die Geldpolitik zu straffen und die aufgeblähte Bilanz der Fed schrumpfen zu lassen. Derzeit gehe die US-Notenbank allerdings davon aus, dass die lockere Geldpolitik noch für einen "längeren Zeitraum" benötigt werde, sagte Bernanke. Sollte die Wirtschaft allerdings zu einem Aufschwung ansetzen und sich damit die Inflationsgefahren verstärken, dann sei die Fed bereit zum Handeln.
Zehnjährige Staatsanleihen mit einem Kupon von 3,625% fielen um 1-3/32 auf 101-31/32 und rentierten mit 3,39%. Der mit 4,500% verzinste Longbond gab um 2-10/32 auf 104-21/32 nach. Seine Rendite legte auf 4,22% zu. Damit gaben die US-Anleihen vor dem verlängerten Wochenende einen Großteil ihrer jüngsten Gewinne wieder ab. Am Montag bleibt der Anleihemarkt in den USA wegen des "Columbus Day" geschlossen. Zudem sei es nach der enttäuschend verlaufenen Auktion von dreißigjährigen Titeln am Vortag zu Gewinnmitnahmen gekommen.
Auch ein Bericht, wonach die US-Notenbank Kreisen zufolge bereits im März mit Testläufen für "reverse" Repogeschäfte begonnen hat belastete. Seitdem seien drei Versuche mit diesen umgekehrten Repogeschäfte mit Primärhändlern durchgeführt worden, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Fed-Chairman Bernanke hatte mehrfach groß angelegte "reverse" Repogeschäfte als Mittel der geldpolitischen Exit-Strategie der US-Notenbank erwähnt, zuletzt bei einer Rede am Donnerstag.
Leicht belastet wurde der Markt auch vom geringer als erwarteten Defizit der US-Handelsbilanzdefizit. Dieses hat sich im August unerwartet reduziert, wobei die Exporte auf den höchsten Stand 2009 kletterten, während die Importe trotz des höheren Ölpreises fielen. Der Passivsaldo reduzierte sich nach vorläufigen Berechnungen auf 30,71 Mrd USD. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg des Defizits auf 33,60 Mrd USD gerechnet. Mit dem fünften Zuwachs in Folge erreichten die Exporte das höchste Niveau seit Dezember vergangenen Jahres.
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October 09, 2009 16:52 ET (20:52 GMT)
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