DJ XETRA-SCHLUSS/DAX nach Gewinnmitnahmen schwach - Metro gesucht
FRANKFURT (Dow Jones)--Schwach hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag geschlossen und damit etwas unter der nicht so gut wie erwartet ausgefallenen ZEW-Umfrage gelitten. Händler sprachen auch von einer Gegenreaktion auf den überraschend starken Anstieg am Montag. Zudem hätten die anhaltenden Gewinne des Euro etwas belastet. Der DAX sank um 1,2% bzw 69 Punkte auf 5.714.
Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 96,5 (Vortag: 101,1) Mio Aktien im Wert von rund 2,67 (Vortag: 2,70) Mrd EUR.
Mit einem Wert von 56,0 unterboten die Konjunkturerwartungen die Konsensprognose von 57,7 leicht. "Die ZEW-Erwartungen haben die Konsensprognose zwar verfehlt, der Wert liegt aber noch immer auf hohem, Wachstum signalisierenden Niveau", merkte Ralf Umlauf von der Helaba an. Die ZEW-Umfrage signalisiere für den in zehn Tagen anstehenden ifo-Geschäftsklimaindex eine Seitwärtstendenz. "Der Erholungsprozess wird (...) nicht frei von Rückschlägen und negativen Überraschungen bleiben", meinte Mario Gruppe von der NordLB zur ZEW-Umfrage.
Die Verluste verteilten sich quer über alle Sektoren. Finanzwerte fielen zurück, nachdem die renommierte US-Bankenanalystin Meredith Whitney die Goldman-Sachs-Aktie zwei Tage vor den Quartalszahlen der Bank abgestuft hatte. "Das lastet auf der Bankenbranche", sagte ein Händler. Deutsche Bank etwa verloren 1,2% auf 53,75 EUR.
Lufthansa gaben um 1,3% auf 11,79 EUR nach. In einem Zeitungsinterview hatte sich ein Manager des Unternehmens über eine zunehmenden Buchungszurückhaltung bei Privat- und Urlaubsreisen besorgt geäußert. Infineon verloren nach ihrem vorherigen Anstieg 2,6% auf 3,87 EUR.
Metro waren dagegen mit einem Plus von 1,4% auf 38,65 EUR größter Gewinner im DAX. Der stellvertretende Metro-Vorstandschef Thomas Unger hatte dem "Handelsblatt" gesagt, die Expansion in den Märkten Chinas und Osteuropas sei strategisches Ziel. ThyssenKrupp stiegen um 1,2% auf 24,45 EUR. Sie profitierten laut Händlern davon, dass Goldman Sachs die Aktien der beiden japanischen Schwergewichte Nippon Steel und Kobe Steel auf "Kaufen" erhöht hatte.
Auch im MDAX kam es zu mehr oder minder deutlichen Gewinnmitnahmen. Fraport verloren 1,3% auf 35,82 EUR. Der Flughafenbetreiber hat im September am Drehkreuz Frankfurt 4,7% weniger Passagiere abgefertigt als im August.
Heidelberger Druck fielen nach dem Kurseinbruch vom Vortag um weitere 10% auf 5,22 EUR. Die UBS hatte das Kursziel für die Aktie des Herstellers von Druckmaschinen auf 2,80 von 3,60 EUR gesenkt und dies damit begründet, dass offenbar die Fusion mit Manroland gescheitert ist. Auch andere Banken äußerten sich skeptisch zu dem Wert nach der jüngsten Gewinnwarnung. Im Gegensatz zu den deutschen Wettbewerbern stelle Heidelberger Druck nur Bogendruckmaschinen her, merkten die Analysten von Sal. Oppenheim kritisch an. Dieses Marktsegment schrumpfe, da Werbung ins Internet abwandere.
Die im TecDAX gelisteten Aixtron waren mit einem Anstieg von 4,6% auf 21,70 EUR erneut gesucht. Die Aktie des Ausrüsters wurde unverändert von der Erwartung einer dynamisch steigenden Nachfrage nach LED-Produkten getrieben. Dialog Semiconductor rückten nach der Erhöhung der Prognose am Vortag um weitere 4,7% auf 5,31 EUR vor.
DJG/mif/reh
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October 13, 2009 12:11 ET (16:11 GMT)
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