Die Ölpreise haben am Freitag bis zum Nachmittag ihre anfänglichen Kursgewinne komplett eingebüßt. Ein Barrel (159 Liter) Rohöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im November kostete zuletzt 77,22 US-Dollar und damit 36 Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Am Morgen war der WTI-Preis bis auf ein Jahreshoch von mehr als 78 Dollar gestiegen. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Dezember sank um 61 Cent auf 75,62 Dollar.
Händler hatten angesichts der gestiegenen Ölpreise auf die deutlich gesunkenen Benzinlagerbestände in den USA verwiesen. Die Commerzbank indes sieht in den US-Öllagerdaten vom Donnerstag keine Anhaltspunkte für eine gestiegene Nachfrage am Ölmarkt. Vielmehr hätten niedrigere Importe und eine geringere Auslastung der Raffinerien zu nahezu unveränderten Rohölbeständen und dem Abbau bei den Ölprodukten geführt, schreibt die Bank am Freitag in einer Studie. "Wir bleiben daher skeptisch, was die Nachhaltigkeit des Preisanstiegs angeht." Seit Anfang Oktober haben die Ölpreise um mehr als zehn Dollar zugelegt. Kurzfristig könne der Ölpreis aufgrund der positiven Stimmung aber durchaus noch weiter steigen und schon in den kommenden Tagen 80 Dollar erreichen, schätzt die Bank.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) stieg abermals kräftig. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 73,20 US-Dollar. Das waren 1,24 Dollar mehr als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./stb/js
AXC0092 2009-10-16/13:18