DJ XETRA-SCHLUSS/DAX schwach - Finanztitel unter Druck
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist schwach aus dem Montag gegangen. Der DAX verlor 1,7% oder 98,09 auf 5.642,16 Punkte. Nach einem über weite Strecken freundlichen Handel mit zwei Anläufen Richtung 5.800 geriet der DAX im späten Geschäft unter Druck. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen und terminmarktorientierten Stop-Loss-Verkäufen. "Die Anleger sind nervös und warten ab, ob sich die Konjunkturerholung festigt", so ein Händler. Viele Anleger hätten mit dem Bruch des Unterstützungsbereichs um 5.720 die Reißleine gezogen und so die Abwärtsbewegung beschleunigt.
Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 108,4 (Vortag: 104,0) Mio Aktien im Wert von rund 3,11 Mrd EUR. Auf die Stimmung drückten auch deutliche Tendenzwechsel im Umfeld. So geriet der Euro unter Druck und fiel unter die Marke von 1,50 USD auf Stände um 1,49 USD zurück, auch der Ölpreis gab kräftig nach. Neue Impulse könnte am Dienstag der Fortgang der Berichtsaison liefern, so Zahlen von Bayer und Daimler, aber auch neue Konjunkturdaten. In den USA, Frankreich und Italien werden Zahlen zum Verbrauchervertrauen veröffentlicht, in den USA auch Zahlen zu den Häuser-Preisen.
Aus technischer Sicht habe sich die Lage mit der Umkehrformation erst einmal eingetrübt, heißt es am Markt. Unterstützt sei der DAX nun bei knapp 5.560 Punkten, auf Widerstand treffe er um 5.730 Punkte.
Unter Druck gerieten unter anderem die Finanztitel mit einer weiteren Kapitalerhöhung in der Branche durch den ING-Konzern. ING plant eine Kapitalerhöhung von 7,5 Mrd EUR. Deutsche Bank fielen um 4,2% auf 50,69 EUR, Allianz um 4,4% auf 80,05 EUR und Commerzbank um 3,8% auf 7,83 EUR.
Merck KGaA verloren 4,0% auf 66,73 EUR, obwohl die Quartalszahlen nach Angaben aus dem Handel überwiegend im Rahmen der Erwartungen ausgefallen sind. Das neue Ziel für eine Umsatzrendite von 17% nach zuvor 15% bis 20% stelle einige Beobachter nicht zufrieden, hieß es. Positiv wertet ein Händler allerdings die Entwicklung bei "Erbitux", die Erlöse hätten hier stärker als erwartet gesteigert werden können.
Daneben verloren einige zyklische, also konjunkturabhängige Aktien wie Daimler und Lufthansa stärker an Boden. Einziger DAX-Titel im Plus waren zum Schluss Bayer vor dem Quartalsbericht am Dienstag vor Börseneröffnung. Mit 49,47 EUR erreichten sie vorübergehend ein neues Jahreshoch, zum Schluss blieb ein Plus von 0,3% auf 47,82 EUR stehen. Die Erwartungen seien nicht so hochgesteckt wie bei den Banken, besonders die Erwartungen an das Chemiegeschäft seien gedämpft. "Von daher ist das Enttäuschungspotenzial begrenzt", so ein Händler.
Im MDAX haben Quartalszahlen und gesenkter Ausblick von MTU für Enttäuschung gesorgt. Vor allem der Umsatz lag deutlich unter den Erwartungen, der Umsatzausblick 2009 wurde gesenkt auf 2,6 nach 2,8 Mrd EUR. Der Kurs fiel um 3,2% auf 31,07 EUR. Noch stärker nach gaben Medienaktien, die unter Führung von ProSieben bis zu 7,9% verloren. Der MDAX verlor 2,9%, der TecDAX 0,8% an. Hier zogen Nordex und Aixtron um jeweils gut 1% an.
-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 217, herbert.rude@dowjones.com DJG/hru Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de
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October 26, 2009 13:03 ET (17:03 GMT)
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