New York (BoerseGo.de) - Die Wall Street schlug heute wieder mal einen ihrer berüchtigten Haken. Nach einem positiven Start geriet der gesamte Markt ganz abrupt wieder ins Rutschen.
In den Medien fand man dazu gleich eine ganze Palette von Gründen:
Glaubt man Bloomberg, Reuters & Co. steckt hinter der abrupten Schwäche vor allem die Befürchtung, dass die US-Regierung die erhoffte Verlängerung des Steuerkredits für Eigenheimbauer verweigert. Diese Steuererleichterung, befristet bis 30. November, hatte zuletzt die Nachfrage am kriselnden US-Immobilienmarkt wieder angekurbelt. Bei einem Auslaufen der fiskalischen Unterstützung wird ein erneuter Einbruch am amerikanischen Eigenheimmarkt befürchtet, der die konjunkturelle Erholung bremsen könnte. Allerdings ist der Auslauftermin schon sehr lange bekannt und Spekulationen über die Verlängerung des Steuerkredits bewegen den Markt schon seit einigen Wochen.
Gerüchte um die Banken
Die Banken litten, so Bloomberg, außerdem unter dem Gerücht, die Bank of America müsse eigene Aktien verkaufen, um mit dem Erlös die staatlichen Unterstützungsgelder, die der Finanzkonzern während der Krise im Winter erhielt, zurückzuzahlen. Bereits am Vormittag waren die Kurse der europäischen Großbanken gefallen, weil der holländische Finanzkonzern ING Group tatsächlich eine milliardenschwere Kapitalerhöhung ankündigte, um Staatsgelder zurückzuzahlen. Für den britischen Bankkonzern Lloyds kursierte das gleiche Gerücht.
Hinzu kam, dass ein einflussreicher US-Broker die Ratings für eine Gruppe großer Regionalbanken - und damit deren Börsenkurse versenkte. Jedenfalls gerieten die marktführenden Bank-Titel besonders unter Druck und - wie so oft- in deren Schlepptau der Gesamtmarkt.
Flucht in den Dollar?
Richard Campagna, CEO beim Fondsverwalter 300 North CapitalBeobachter, glaubt außerdem auch noch an eine Kettenreaktion (CNN Money). Weil heute eine Auktion von US-Staatsschuldverschreibungen besser als erwartet verlief, hätte das wiederum den Dollar gestärkt, zu Lasten von Rohstoffen und den großen amerikanischen Multinationals, die eher von einer fallenden US-Währung profitieren . In den vergangenen Wochen bewegten sich der Greenback und die Aktienmärkte in der Tat genau entgegengesetzt.
Ob der Dollar wirklich die Ursache war, ist allerdings umstritten. Immerhin dient der Dollar als „sicherer Hafen“. Gut möglich, dass einfach die Risikofreude einen Dämpfer bekam, was zur gewohnten Flucht raus aus Aktien & Rohstoffen und rein in den Greenback führte.
Erfolgreiche Auktionen von US-Staatspapieren führten vor kurzem allerdings noch zu einer Erleichterung am Akteinmarkt, also steigenden Aktienkursen, schwach verlaufene Auktionen dagegen zu einer Enttäuschung und damit fallenden Kursen.
Nervöse Marktteilnehmer
Sei es wie es will: Die heutige Entwicklung passte jedenfalls exakt zu dem Muster der vergangenen Woche in der es ebenfalls zu abrupten Pendelbewegungen in Richtung Süden kam, für die es keine konkreten Gründe gab. Viele Marktteilnehmer sind wohl recht skeptisch und für jeden Vorwand zum Verkaufen dankbar. „Ich denke die Leute sind auf kurze Sicht sehr nervös, obwohl die langfristigen Aussichten positiv sind“, sagte wieder Campagna.
Cui bono?
Der Verlierer des Tages - mit Abstand - war natürlich der Bankensektor, der um 4,1% rutschte. Wegen der Bedeutung der Finanzkonzerne zogen die Bank-Titel den gesamten Markt mit nach Süden.
Die Eigenheimbauer verloren 2,9%. Der Ölsektor gab 2,3% ab. Der Russell 2000, der kleinere und riskantere Unternehmen erfasst, sank 1,2%. Die eigentlich defensiven Stromversorger büßten 1,3% ein. Der konjunktursensible Transportsektor kam mit minus 0,8% noch glimpflich davon.
Gegen den Strom schwammen die eigentlich recht spekulativen Chip-Papiere (plus 0,3%)
Die Gewinner vom Freitag: Micosoft, Amazon.com (neues Allzeithoch) und die Online-Videothek Netflix (ebenfalls neues Allzeithoch) setzen dagegen ihren Anstieg fort, gefragt waren auch „ausgewählte“ Papiere aus dem Bereich Einzelhandel und Chips.
Fazit: Die Schwäche war auffallend auf die Banken konzentriert, man könnte fast den Eindruck gewinnen - gezielt. Cui bono? fragt der Lateiner: Wem zum Vorteil oder: Wem nützt es?
Der Dow Jones Industrial Average verlor 1,05 Prozent auf 9.867 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 fiel 1,17 Prozent auf 1.066 Punkte und der technologielastige Nasdaq Composite Index büßte 0,59 Prozent auf 2.141 Punkte. Dort wirkten - wie bereits am Freitag - Microsoft & Amazon.com quasi als Airbags.
Dow Jones Average: Microsoft im Aufwind
Tops:
Der Top des Dow war - wie am Freitag -der Riese Microsoft (Marktkapitalisierung 250 Mrd. Dollar), der heute 2,4 Prozent gewann (Freitag 5,4 Prozent) und auf 28,68 Dollar schloss. Die Redmonter hatten am Freitag die Gewinn- und Umsatzerwartungen der Wall Street geschlagen. Auch der Ausblick stieß auf Wohlwollen. Am Donnerstag startete außerdem der Verkauf von Windows 7.
Der Broker Jefferies erhöhte das Kursziel von $30 Dollar auf $32. Das Wertpapierhaus Canaccord beförderte die Aktie von „Hold“ auf „Buy“ und schraubte das Kursziel von $24 auf $34 hoch.
American Express gewann 0,9 Prozent. Die Aktie war am Freitag noch der Flop des Dow gewesen (minus 5,1 Prozent), obwohl der Kreditkartenriese am Donnerstag Abend die Gewinn- und Umsatzerwartungen der Analysten übertraf. Rückendeckung gab der Broker Stifel Nicolaus und beförderte das Papier von “Hold” auf “Buy” mit Kursziel $50.
Intel gewann 0,3%. Vielleicht half die Stärke von Microsoft, da das Interesse an Windows 7 auch die Nachfrage nach den Chips anregen könnte. Nicht umsonst werden die beiden auch zu Wintel (Windows + Intel) verknüpft.
Flops:
Bank of America minus 5,1 %.
Alcoa minus 3,3 %. Der Aluminium-Riese litt unter der leichten Erholung des Dollars, die die Rohstoffpreise nach Süden schickte.
S&P 500: Seltene Spezies
Das Gros der S&P-Gewinner kam dort aus den Segmenten Nasdaq/Internet. Außerhalb waren die Tops ein seltene Spezies.
Tops:
RadioShack plus 15,9%. Der Eletronik-Discounter meldete weniger Verlust als befürchtet. Stützend wirkte vor allem der Handy-Verkauf
Der Fashionhändler Gap stieg nachrichtenlos 2,1%
Nasdaq: Frohe Botschaft von den Bermudas
Die technologielastige Computerbörse litt unter dem mangelnden Risikoappetit.
Chips waren allerdings ein bisschen gefragt, vielleicht wegen einer frohen Botschaft von den Bermudas.
Marvell Technology stieg 2,8%. Der auf den Bermudas ansässige Konzern, der sowohl Halbleiter als auch PC-Festplatten herstellt, hob seinen Gewinnausblick an, weil sich die Umsätze besser als erwartet entwickelten und wegen einer Steuergutschrift. Der Broker FBR Capital Markets hob das Kursziel von $20 auf $22.
Der Speicherchip-Spezialist SanDisk gewann nachrichtenlos 8,5%
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, avancierte 0,3 Prozent auf 317 Punkte.
Apple verlor 0,7 Prozent auf 202,48 Dollar. Die Aktie erreichte vergangene Woche - wegen starker Q3-Zahlen - allerdings ein neues Allzeithoch.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, bröckelte 0,1 Prozent auf 65,68 Dollar.
Palm rutschte 4,3 Prozent auf 14,28 Dollar.
Internet: Rückkehr des Wachstums
Das Online-Kaufhaus Amazon.com kletterte 5,1 Prozent auf 124,58 Dollar - ein neues Allzeithoch. Das globale Online-Kaufhaus meldete Donnerstag Abend eine verblüffende Beschleunigung des Umsatzwachstums (im Vorjahresvergleich von 14% in Q2 auf 28% in Q3). Der Gewinn sprang im Vorjahresvergleich um 68%. Die - zuvor skeptischen Broker - reagierten mit einer Legion von Upgrades. Die Mehrzahl der Analysten empfiehlt die Aktie jetzt aktuell zum Kauf mit Kurszielen zwischen 130 Dollar und 150 Dollar.
Netflix gewann 0,5 Prozent auf 55,17 Dollar - auch hier gab es ein neues Allzeithoch. Die Online-Videothek hatte am Donnerstag Abend ebenfalls starkes Wachstum gemeldet und die Erwartungen der Wall Street geschlagen. Heute wurde ein Deal mit Sony gemeldet. Danach sind jetzt Kinofilm-Downloads auf die Spielkonsole PlayStation 3 möglich.
Der Amazon-Rivale Ebay verlor 1 Prozent auf 23,33 Dollar. Die Umsatzgewinne von Amazon gehen auch zu Lasten des virteullen Auktionatshauses.
Google gewann immerhin anämische 0,09 Prozent auf 554,21 Dollar. Das Beispiel Amazon wirkte wohl stützend.
Yahoo verlor 2 Prozent auf 16,87 Dollar.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, bröckelte 0,5 Prozent auf 432,97 Dollar. Im Vorfeld der nach Börsenschluss fälligen Q3-Zahlen nahmen einige Marktteilnehmer Geld vom Tisch. Am Freitag hatte das Papier noch ein Allzeithoch erreicht. Außerdem belastete der chinesische Portalbetreiber und Online-Spiele-Anbieter Sohu.com, dessen Aktienkurs einbrach, weil der Dienstleister seine Q3-Zahlen verpatzte. Der Gewinn war wegen hoher Kosten geringer ausgefallen als erhofft.
In den Medien fand man dazu gleich eine ganze Palette von Gründen:
Glaubt man Bloomberg, Reuters & Co. steckt hinter der abrupten Schwäche vor allem die Befürchtung, dass die US-Regierung die erhoffte Verlängerung des Steuerkredits für Eigenheimbauer verweigert. Diese Steuererleichterung, befristet bis 30. November, hatte zuletzt die Nachfrage am kriselnden US-Immobilienmarkt wieder angekurbelt. Bei einem Auslaufen der fiskalischen Unterstützung wird ein erneuter Einbruch am amerikanischen Eigenheimmarkt befürchtet, der die konjunkturelle Erholung bremsen könnte. Allerdings ist der Auslauftermin schon sehr lange bekannt und Spekulationen über die Verlängerung des Steuerkredits bewegen den Markt schon seit einigen Wochen.
Gerüchte um die Banken
Die Banken litten, so Bloomberg, außerdem unter dem Gerücht, die Bank of America müsse eigene Aktien verkaufen, um mit dem Erlös die staatlichen Unterstützungsgelder, die der Finanzkonzern während der Krise im Winter erhielt, zurückzuzahlen. Bereits am Vormittag waren die Kurse der europäischen Großbanken gefallen, weil der holländische Finanzkonzern ING Group tatsächlich eine milliardenschwere Kapitalerhöhung ankündigte, um Staatsgelder zurückzuzahlen. Für den britischen Bankkonzern Lloyds kursierte das gleiche Gerücht.
Hinzu kam, dass ein einflussreicher US-Broker die Ratings für eine Gruppe großer Regionalbanken - und damit deren Börsenkurse versenkte. Jedenfalls gerieten die marktführenden Bank-Titel besonders unter Druck und - wie so oft- in deren Schlepptau der Gesamtmarkt.
Flucht in den Dollar?
Richard Campagna, CEO beim Fondsverwalter 300 North CapitalBeobachter, glaubt außerdem auch noch an eine Kettenreaktion (CNN Money). Weil heute eine Auktion von US-Staatsschuldverschreibungen besser als erwartet verlief, hätte das wiederum den Dollar gestärkt, zu Lasten von Rohstoffen und den großen amerikanischen Multinationals, die eher von einer fallenden US-Währung profitieren . In den vergangenen Wochen bewegten sich der Greenback und die Aktienmärkte in der Tat genau entgegengesetzt.
Ob der Dollar wirklich die Ursache war, ist allerdings umstritten. Immerhin dient der Dollar als „sicherer Hafen“. Gut möglich, dass einfach die Risikofreude einen Dämpfer bekam, was zur gewohnten Flucht raus aus Aktien & Rohstoffen und rein in den Greenback führte.
Erfolgreiche Auktionen von US-Staatspapieren führten vor kurzem allerdings noch zu einer Erleichterung am Akteinmarkt, also steigenden Aktienkursen, schwach verlaufene Auktionen dagegen zu einer Enttäuschung und damit fallenden Kursen.
Nervöse Marktteilnehmer
Sei es wie es will: Die heutige Entwicklung passte jedenfalls exakt zu dem Muster der vergangenen Woche in der es ebenfalls zu abrupten Pendelbewegungen in Richtung Süden kam, für die es keine konkreten Gründe gab. Viele Marktteilnehmer sind wohl recht skeptisch und für jeden Vorwand zum Verkaufen dankbar. „Ich denke die Leute sind auf kurze Sicht sehr nervös, obwohl die langfristigen Aussichten positiv sind“, sagte wieder Campagna.
Cui bono?
Der Verlierer des Tages - mit Abstand - war natürlich der Bankensektor, der um 4,1% rutschte. Wegen der Bedeutung der Finanzkonzerne zogen die Bank-Titel den gesamten Markt mit nach Süden.
Die Eigenheimbauer verloren 2,9%. Der Ölsektor gab 2,3% ab. Der Russell 2000, der kleinere und riskantere Unternehmen erfasst, sank 1,2%. Die eigentlich defensiven Stromversorger büßten 1,3% ein. Der konjunktursensible Transportsektor kam mit minus 0,8% noch glimpflich davon.
Gegen den Strom schwammen die eigentlich recht spekulativen Chip-Papiere (plus 0,3%)
Die Gewinner vom Freitag: Micosoft, Amazon.com (neues Allzeithoch) und die Online-Videothek Netflix (ebenfalls neues Allzeithoch) setzen dagegen ihren Anstieg fort, gefragt waren auch „ausgewählte“ Papiere aus dem Bereich Einzelhandel und Chips.
Fazit: Die Schwäche war auffallend auf die Banken konzentriert, man könnte fast den Eindruck gewinnen - gezielt. Cui bono? fragt der Lateiner: Wem zum Vorteil oder: Wem nützt es?
Der Dow Jones Industrial Average verlor 1,05 Prozent auf 9.867 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 fiel 1,17 Prozent auf 1.066 Punkte und der technologielastige Nasdaq Composite Index büßte 0,59 Prozent auf 2.141 Punkte. Dort wirkten - wie bereits am Freitag - Microsoft & Amazon.com quasi als Airbags.
Dow Jones Average: Microsoft im Aufwind
Tops:
Der Top des Dow war - wie am Freitag -der Riese Microsoft (Marktkapitalisierung 250 Mrd. Dollar), der heute 2,4 Prozent gewann (Freitag 5,4 Prozent) und auf 28,68 Dollar schloss. Die Redmonter hatten am Freitag die Gewinn- und Umsatzerwartungen der Wall Street geschlagen. Auch der Ausblick stieß auf Wohlwollen. Am Donnerstag startete außerdem der Verkauf von Windows 7.
Der Broker Jefferies erhöhte das Kursziel von $30 Dollar auf $32. Das Wertpapierhaus Canaccord beförderte die Aktie von „Hold“ auf „Buy“ und schraubte das Kursziel von $24 auf $34 hoch.
American Express gewann 0,9 Prozent. Die Aktie war am Freitag noch der Flop des Dow gewesen (minus 5,1 Prozent), obwohl der Kreditkartenriese am Donnerstag Abend die Gewinn- und Umsatzerwartungen der Analysten übertraf. Rückendeckung gab der Broker Stifel Nicolaus und beförderte das Papier von “Hold” auf “Buy” mit Kursziel $50.
Intel gewann 0,3%. Vielleicht half die Stärke von Microsoft, da das Interesse an Windows 7 auch die Nachfrage nach den Chips anregen könnte. Nicht umsonst werden die beiden auch zu Wintel (Windows + Intel) verknüpft.
Flops:
Bank of America minus 5,1 %.
Alcoa minus 3,3 %. Der Aluminium-Riese litt unter der leichten Erholung des Dollars, die die Rohstoffpreise nach Süden schickte.
S&P 500: Seltene Spezies
Das Gros der S&P-Gewinner kam dort aus den Segmenten Nasdaq/Internet. Außerhalb waren die Tops ein seltene Spezies.
Tops:
RadioShack plus 15,9%. Der Eletronik-Discounter meldete weniger Verlust als befürchtet. Stützend wirkte vor allem der Handy-Verkauf
Der Fashionhändler Gap stieg nachrichtenlos 2,1%
Nasdaq: Frohe Botschaft von den Bermudas
Die technologielastige Computerbörse litt unter dem mangelnden Risikoappetit.
Chips waren allerdings ein bisschen gefragt, vielleicht wegen einer frohen Botschaft von den Bermudas.
Marvell Technology stieg 2,8%. Der auf den Bermudas ansässige Konzern, der sowohl Halbleiter als auch PC-Festplatten herstellt, hob seinen Gewinnausblick an, weil sich die Umsätze besser als erwartet entwickelten und wegen einer Steuergutschrift. Der Broker FBR Capital Markets hob das Kursziel von $20 auf $22.
Der Speicherchip-Spezialist SanDisk gewann nachrichtenlos 8,5%
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, avancierte 0,3 Prozent auf 317 Punkte.
Apple verlor 0,7 Prozent auf 202,48 Dollar. Die Aktie erreichte vergangene Woche - wegen starker Q3-Zahlen - allerdings ein neues Allzeithoch.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, bröckelte 0,1 Prozent auf 65,68 Dollar.
Palm rutschte 4,3 Prozent auf 14,28 Dollar.
Internet: Rückkehr des Wachstums
Das Online-Kaufhaus Amazon.com kletterte 5,1 Prozent auf 124,58 Dollar - ein neues Allzeithoch. Das globale Online-Kaufhaus meldete Donnerstag Abend eine verblüffende Beschleunigung des Umsatzwachstums (im Vorjahresvergleich von 14% in Q2 auf 28% in Q3). Der Gewinn sprang im Vorjahresvergleich um 68%. Die - zuvor skeptischen Broker - reagierten mit einer Legion von Upgrades. Die Mehrzahl der Analysten empfiehlt die Aktie jetzt aktuell zum Kauf mit Kurszielen zwischen 130 Dollar und 150 Dollar.
Netflix gewann 0,5 Prozent auf 55,17 Dollar - auch hier gab es ein neues Allzeithoch. Die Online-Videothek hatte am Donnerstag Abend ebenfalls starkes Wachstum gemeldet und die Erwartungen der Wall Street geschlagen. Heute wurde ein Deal mit Sony gemeldet. Danach sind jetzt Kinofilm-Downloads auf die Spielkonsole PlayStation 3 möglich.
Der Amazon-Rivale Ebay verlor 1 Prozent auf 23,33 Dollar. Die Umsatzgewinne von Amazon gehen auch zu Lasten des virteullen Auktionatshauses.
Google gewann immerhin anämische 0,09 Prozent auf 554,21 Dollar. Das Beispiel Amazon wirkte wohl stützend.
Yahoo verlor 2 Prozent auf 16,87 Dollar.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, bröckelte 0,5 Prozent auf 432,97 Dollar. Im Vorfeld der nach Börsenschluss fälligen Q3-Zahlen nahmen einige Marktteilnehmer Geld vom Tisch. Am Freitag hatte das Papier noch ein Allzeithoch erreicht. Außerdem belastete der chinesische Portalbetreiber und Online-Spiele-Anbieter Sohu.com, dessen Aktienkurs einbrach, weil der Dienstleister seine Q3-Zahlen verpatzte. Der Gewinn war wegen hoher Kosten geringer ausgefallen als erhofft.
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Maier Gerhard, Redakteur)