DJ Wall Street schüttelt schwaches Verbrauchervertrauen ab
NEW YORK (Dow Jones)--Die Aktienkurse an Wall Street erholen sich am Dienstag etwas von den herben Verlusten zu Wochenbeginn. Im frühen Geschäft sorgten zunächst unerwartet schwache Konjunkturdaten für neuerlichen Abgabedruck, den der Markt letztlich aber schnell abschüttelte. Bis 16.28 Uhr MEZ steigt der Dow-Jones-Index um 0,5% oder 53 Punkte auf 9.920. Für den S&P-500-Index geht es um 0,2% oder 2 Punkte auf 1.069 nach oben. Der Nasdaq-Composite-Index verliert hingegen 0,4% oder 9 Punkte auf 2.133.
Für Frust unter den Börsianern hat zu Handelsbeginn die unerwartet schlechte Stimmung der US-Verbraucher gesorgt. Im Oktober sank der vom Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board ermittelte Index überraschend auf 47,7 von revidiert 53,4 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen hingegen einen leichten Anstieg erwartet.
"Die US-Bürger schätzten die aktuelle Lage, vor allem aber die Aussichten für die kommenden sechs Monate schlechter ein als noch im Vormonat", kommentiert Heinrich Bayer, Ökonom aus dem volkswirtschaftlichen Research der Deutschen Postbank, die Erhebung. Dabei seien sowohl die allgemeinen Aussichten, als auch die Aussichten für den Arbeitsmarkt und die Entwicklung der eigenen Einkommen negativer beurteilt worden. Zugleich sei der Anteil derjenigen zurückgegangen, die für die kommenden Monate größere Anschaffungen planten.
"Das Umfrageergebnis weist damit auf eine breit angelegte Verschlechterung der Verbraucherstimmung hin. Für den privaten Verbrauch in den kommenden Monaten und insbesondere für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft lässt dies wenig Gutes erahnen."
Dass sich die Aktienkurse an Wall Street trotzdem schnell wieder berappelt haben, erklärt ein Händler in erster Linie mit der nach dem Einbruch am Montag überverkauften Lage. "Der Dow-Jones-Index hat die Trendlinie der Aufwärtsbewegung seit März getestet. Als der Index nicht darunter fiel, sind die Anschlussverkäufe ausgeblieben", sagt er.
Besonders kräftig fallen die Kursgewinne nach den überraschend guten Quartalszahlen des Wettbewerbers BP bei den Ölwerten unter den Blue Chips an Wall Street aus. Chevron legen um 2% auf 77 USD zu, Exxon Mobil verteuern sich um 2,1% auf 74,79 USD. Ansonsten sind die eher als defensiv geltenden Aktien gefragt, Zykliker wie Alcoa und Boeing stehen hingegen auf der Verkaufsliste. Für IBM geht es um 1,3% auf 121,67 USD nach oben. Der IT-Dienstleister hat sein Aktienrückkaufprogramm um 5 Mrd USD aufgestockt.
Die Aktien des Bekleidungsanbieters VF Corporation brechen hingegen um 7,5% auf 72,60 USD ein. Das Unternehmen, zu dem Marken wie "The North Face" und "Vans" gehören, hat schwache Quartalszahlen vorgelegt. Limited Brands, zu der die Dessousmarke "Victoria's Secret" gehört, geben um 5% auf 18,51 USD nach. Das Unternehmen hat einen Rückgang der bereinigten Umsätze im Oktober in Aussicht gestellt. Zuvor war Limited Brands von stagnierenden Verkäufen ausgegangen.
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October 27, 2009 11:36 ET (15:36 GMT)
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