(Neu: Analysten, Aussagen aus Telefonkonferenz)
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der größte deutsche Energiekonzern Eon
Anleger reagierten leicht erfreut. Die Aktie legte bis zum
Nachmittag um 1,26 Prozent auf 27,27 Euro zu. Der Dax
SCHULDEN GESENKT
Beim Schuldenabbau kam Eon voran. Die Nettoverschuldung sank von Ende Juni bis Ende September um knapp eine Milliarde auf 46,2 Milliarden Euro. Für die Schuldentilgung will der Konzern bis Ende des kommenden Jahres durch den Verkauf von Beteiligungen zehn Milliarden Euro einnehmen. Mit dem Verkauf der Stadtwerke-Holding Thüga, des Hochspannungsnetzes sowie der Abgabe von Kraftwerken hat Eon bereits sechs Milliarden Euro erreicht. Die 2,9 Milliarden Euro für Thüga fließen voraussichtlich in diesem Quartal, wenn der Vertrag endgültig besiegelt werden soll. Den Verkauf seines Stromnetzes an den niederländischen Netzbetreiber Tennet für rund eine Milliarde Euro gab Eon erst am Dienstag bekannt.
Der bereinigte operative Gewinn (adjusted EBIT) sank in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Prozent auf 7,658 Milliarden Euro. Der Umsatz ging wegen krisenbedingter Rückgänge beim Gasabsatz und negativer Währungseffekte um zwei Prozent auf 59,3 Milliarden Euro zurück. Der Überschuss stieg dank Buchgewinnen um satte 87 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Um diese Effekte bereinigt, lag das Nettoergebnis mit 4,5 Milliarden Euro ein Prozent über dem Vorjahreswert.
UMSTEUERN IM GASGESCHÄFT
Der Konzern erhöhte überraschend seine erst im Sommer leicht angehobene Prognose erneut. Nun geht der Vorstand davon aus, dass der für die Dividende entscheidende bereinigte Konzernüberschuss nur noch um 3 bis 5 Prozent unter dem Vorjahresergebnis von 5,6 Milliarden Euro liegen wird. Als Gründe gab Finanzchef Schenck niedrigere Zinsbelastungen als erwartet und einen positiven Steuereffekt an. Das bereinigte EBIT soll weiter auf dem Niveau des Vorjahres von 9,9 Milliarden Euro zu halten sein. Operativ dürfte das Geschäft nach Einschätzung von Independent-Research-Analyst Sven Diermeier herausfordernd bleiben.
Große Schwierigkeiten bereitet dem Konzern das Geschäft von Eon
Ruhrgas. Die Tochtergesellschaft musste einen Absatzeinbruch von 15
Prozent verkraften. Hinzu kommt der steigende Wettbewerb, der die
Margen unter Druck setzt. Konzernchef Wulf Bernotat kündigte als
Reaktion an, den Gasbezug zu flexibilisieren. Dazu liefen
Verhandlungen mit den Lieferanten, die allerdings im Fall des
russischen Gasriesen Gazprom
STROMGESCHÄFT STABIL
Im Geschäftsbereich Central Europe, zu dem auch das Stromgeschäft in Deutschland gehört, wirkten sich Effizienzsteigerungen und höhere Preise für die Durchleitung von Strom durch die Übertragungsnetze positiv aus. Eon profitierte im Stromgeschäft von seinem langfristigen Verkaufsverträgen. Für 2010 ist den Angaben zufolge die Stromproduktion bereits verkauft, für 2011 sind es bis zu 80 Prozent./nl/he
--- Von Erik Nebel, dpa-AFX ---
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