4X-Report KW 46, 13.11.2009
Überwiegend freundliche Tendenz an den Märkten Börse in Hongkong markiert neues Jahreshoch Ambac stürzt ab
Der amerikanische Aktienmarkt kann diese Berichtswoche mit einer freundlichen Tendenz abschließen. Der Dow Jones verbesserte sich bis einschließlich Mittwoch um 269 Punkte auf 10.290 Zähler. Marginal besser schnitt der S&P 500 ab, der um 29 Punkte auf 1.098 Punkte nach oben kletterte.
Die Woche begann mit deutlichen Kursgewinnen auf breiter Front. Neben den Werten aus dem Finanzsektor, konnten auch die Technologiewerte überdurchschnittlich zulegen. So gewannen Adobe Systems (WKN: 871981) über fünf Prozent, nach dem von einer amerikanischen Großbank das Kursziel für die Aktie herauf genommen wurde. Abercrombie & Fitch (WKN: 903016) konnte von einer positiven Analystenbeurteilung profitieren. Die Aktie stieg um über sieben Prozent. Über neun Prozent stieg die Aktie von Las Vegas Sands (WKN: A0B8S2), nach dem der Casinobetreiber einen Bankkredit zur Verfügung gestellt bekommen hat.
Der Aktienmarkt legte am Dienstag eine kleine Verschnaufpause ein. Einer der Gewinner war die Bank of America (WKN: 858388) mit einem Plus von etwa zwei Prozent, nach dem gemeldet wurde, dass sich die Kosteneinsparungen schneller auswirken, als bisher gedacht. American Express (WKN: 850226) konnte einen Anstieg der Kreditkartenumsätze vermelden, wovon auch die Aktie profitieren konnte. Einen Kurseinbruch von über 26 Prozent mussten die Aktionäre von MBIA (WKN: 874020) hinnehmen. Noch härter traf es den anderen großen Anleiheversicherer Ambac (WKN: 882277), dessen Aktienkurs um ein Drittel nachgab. Ambac meldete am Vorabend, dass die Möglichkeit der Insolvenz bestehe. Außerdem fehle das Neugeschäft. Darunter leidet auch der Konkurrent MBIA.
Am Mittwoch sorgten die Aussagen der US-Notenbank für Bewegung am Markt, wonach es kurzfristig wohl nicht zu Zinsanhebungen kommen sollte. Daraufhin zählten die Finanzwerte zu den Spitzenreitern im Dow Jones. Um zwei Prozent konnte Bank of America (WKN: 858388) und Goldman Sachs (WKN: 920332) zulegen. Eine konjunkturelle Erholung erwartet auch United Parcel Service (WKN: 929198) für nächstes Jahr, wovon der Paketzusteller ebenfalls profitieren würde. Die Aktie stieg um zwei Prozent. Einen deutlichen Satz nach oben machte die Aktie von Toll Brothers (WKN: 871450). Der Kursanstieg von 16 Prozent war die Reaktion auf die am Vorabend gemeldeten Zahlen. Auch die anderen Häuslebauer konnten aufgrund der Nachricht bis zu sechs Prozent dazu gewinnen. Am Abend wurde die Übernahme von 3Com (WKN: 868840) gemeldet. 2,7 Milliarden Dollar bietet Hewlett-Packard (WKN: 851301) für 3Com und ist bereit 7,90 Dollar je Aktie zu zahlen. Auf den Schlusskurs der 3Com-Aktie bedeutet dies eine Prämie von 39 Prozent. Im nachbörslichen Handel näherte sich die 3Com-Aktie dem gebotenen Preis deutlich an.
Lust- und orientierungslos präsentierte sich diese Woche der Handel an der Börse in Tokio. Ganze 87 Punkte konnte der Nikkei 225 im Wochenverlauf hinzugewinnen und schließt bei 9.804 Zählern. Die Nachrichtenlage ist äußerst dünn und es fehlen insgesamt die nötigen Impulse um den Markt in die eine oder andere Richtung zu bewegen. Vor allem ausländische Investoren hielten sich in dieser Woche auffällig zurück. Erst wenn diese wieder Aktivität zeigen, werden wir sehen, in welche Richtung der Markt tendieren wird, erklärte Björn Marten von der Baader Bank AG in Stuttgart.
Hongkong konnte sich deutlich von den Verlusten der letzten Woche erholen. Der Hang-Seng markierte am Donnerstag mit 22.707 Punkten ein neues Jahreshoch, konnte dieses Niveau aber nicht halten und schloss bei 22.397 Punkten die Berichtswoche mit einem Plus von 4,3 Prozent ab. Der Index wurde durch HSBC (WKN: 923893) getrieben, die nach Bekanntgabe der Zahlen einen kräftigen Sprung hinlegten und sich am Donnerstag von 85,25 HK-Dollar auf 93 HK-Dollar (8,03 Euro) um neun Prozent verbesserten. Der HSCE verbesserte sich im gleichen Zeitraum um 519 Punkte, was einen Anstieg von 4,1 Prozent entspricht. Den Vogel schoss die Aktie des größten Chipherstellers Chinas ab. SMIC (Semiconductor Manufacturing International Corp), (WKN: A0B89T) und ADR (WKN: A0B892). Nachdem die Aktie tagelang ausgesetzt war, wurde am Mittwoch der Handel nach Bekanntgabe eines neuen Vorstands wieder aufgenommen. Aber auch die Nachricht der Einigung im Rechtsstreit bezüglich einer Klage um Geschäftsgeheimnisse mit dem taiwanesischen Mitbewerber Taiwan Semiconductor (WKN: 909800) sorgte für gute Stimmung und ließ den Kurs um über 56 Prozent auf 0,052 Euro bzw. auf 2,55 Euro für das ADR explodieren. Die Telekom Austria (WKN: 588811) hat im dritten Quartal 2009 einen Verlust von 136 Millionen Euro erlitten. Im Vorjahr erzielte sie noch einen Gewinn von 163 Millionen Euro. Hauptgrund für diesen Verlust waren Abschreibungen auf ihre Töchter in Weißrussland und Serbien. Denn Ausblick für das Gesamtjahr 2009 hat die Gesellschaft leicht nach unten korrigiert, von 1,9 Milliarden Euro auf 1,8 Milliarden Euro. Die Aktie reagierte zunächst mit einem Verlust von knapp drei Prozent, erholte sich aber wieder und liegt bei 11,45 Euro.
Der niederländische Versicherungskonzern Aegon (WKN: A0JL2Y) hat am Donnerstag die Geschäftszahlen für das 3. Quartal 2009 veröffentlicht. Der Gewinn für das 3. Quartal belief sich nach Angaben des Unternehmens auf 145 Millionen Euro. Von den Analysten war ein Gewinn von circa 108 Millionen erwartet worden. Aegon profitierte nach eigenen Angaben von verbesserten Verkäufen und Zuflüssen zu seinen Spar- und Vermögensverwaltungsprodukten.
Die italienische Unicredit (WKN: 850832) hat ebenfalls Zahlen für das 3. Quartal 2009 veröffentlicht. Der Nettogewinn betrug 394 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang von circa 20 Prozent, lag jedoch leicht über den Markterwartungen. Die zum Konzern gehörende HypoVereinsbank konnte einen positiven Ergebnisbeitrag liefern, während das Ergebnis der Konzerntochter BankAustria aufgrund vervierfachter Kreditvorsorge einbrach. Nach Aussagen des Vorstandes ist erstmals seit einem Jahr ein Rückgang der Risikovorsorge für die Region Osteuropa zu beobachten.
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Quelle: boerse-stuttgart AG
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