
Nach dem Rückzug von MAN-Chef
MAN kämpft seit Mai mit der Schmiergeld-Affäre. Die Staatsanwaltschaft München geht dem Verdacht nach, dass im Lkw- und Bus-Geschäft Verkäufer von MAN Bestechungsgelder an Mitarbeiter von Kunden zahlten, um den Verkauf anzukurbeln. Weit über 100 Beschuldigte sind im Visier der Behörde, gegen Samuelsson wird aber nicht ermittelt.
SCHWERE ENTSCHEIDUNG
In einem Brief an die Beschäftigten erklärte der Schwede, ihm sei die Entscheidung nicht leichtgefallen, sein Amt aufzugeben. Er wolle aber dazu beitragen, "dass sich die MAN-Gruppe wieder zügig sowie voll und ganz ihren Kerngeschäften und ihrer weiteren Unternehmensentwicklung widmen kann", hieß es in dem Schreiben, das auch der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch) vorlag. Den Mitarbeitern dankte Samuelsson für ihr Engagement. "Wir haben gemeinsam beachtliche Erfolge erzielt, MAN weiterentwickelt und in dieser schwierigen Zeit in eine gute Ausgangsposition gebracht."
Vor allem Weinmann gilt als ausgewiesener Kenner der Branche und des Unternehmens. Mit ihm und Hornung stehen zwei weitere Top-Manager des Konzerns im Fokus. "Über beide Namen wird diskutiert im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre, beide sollen gehen", hieß es in den Branchenkreisen. Auch mögliche Nachfolger seien bereits im Gespräch.
ROLLE VON PIECH
Derweil gibt es weitere Spekulationen über die Rolle von
Volkswagen-
Auch das "Handelsblatt" berichtete, VW habe bereits sehr konkrete Pläne, wie eine Zusammenarbeit der beiden Nutzfahrzeughersteller aussehen könnte. "Volkswagen will das Baukastensystem aus dem Pkw- Bereich in das Lkw-Geschäft übertragen", sagte ein Beteiligter der Zeitung. Konkret heiße das: Bestimmte Kompetenzzentren entwickeln große Komponenten für alle drei Lkw-Marken. Denkbar seien gemeinsame Achsen, Getriebe und Motoren. Zudem solle der Einkauf gebündelt und die IT-Systeme vereinheitlicht werden, die Marken MAN, Scania und VW blieben dabei getrennt.
AUFKLÄRUNG DER AFFÄRE
Laut "SZ" ist Piech in die Aufklärung der Schmiergeld-Affäre nach Angaben aus MAN-Kreisen über zwei Vertraute eingeschaltet. Piechs Büroleiter Jörg Astalosch und Matthias Erb, der ebenfalls in dem Büro arbeite, säßen bei wichtigen Gesprächen mit den vom MAN-Aufsichtsrat beauftragten Anwälten mit am Tisch. In Piechs Auftrag kümmerten sie sich darum, dass den Korruptionsdelikten und möglichen Verfehlungen oder Mängeln in der Konzernspitze konsequent nachgegangen werde. Der Aufsichtsrat stehe geschlossen hinter dem harten Vorgehen gegen den MAN-Vorstand, hieß es./cs/DP/stw
ISIN DE0005937007 DE0007664005 DE0007664039 SE0000308272
AXC0155 2009-11-25/14:52