Der Nutzfahrzeughersteller MAN
Allerdings gab es dem Bericht zufolge Meinungsverschiedenheiten zwischen Wolfsburg und München über die künftige Beteiligung von VW an MAN. Der frühere MAN-Vorstandschef Hakan Samuelsson und Ex-Finanzchef Karlheinz Hornung hätten nach dem Einstieg von VW die Meinung vertreten, MAN sollte einen eigenen Zugang zum Kapitalmarkt behalten. Dazu müsste das Unternehmen an der Börse bleiben. Piech sei aber anderer Meinung gewesen. "Die beiden Manager waren Piëch wohl etwas zu selbstbewusst aufgetreten", sagt ein MAN-Manager dem Blatt.
KRITIK AN PIECH
Sowohl Samuelsson als auch Hornung traten kürzlich von ihren Posten bei MAN zurück. Auch der Nutzfahrzeugchef Anton Weinmann schied inzwischen aus. Der Abgang der drei Manager wurde von MAN bisher nicht explizit mit der Korruptionsaffäre begründet, in die das Unternehmen verwickelt ist. Auch nach der internen Untersuchung der Affäre durch eine Anwaltskanzlei hat MAN keine Vorwürfe gegen die Manager erhoben.
Die Neubesetzung des MAN-Vorstands durch Piech wird der Zeitung zufolge im Unternehmen als Schwächung des Führungsgremiums verstanden. Der starke Mann bei VW hatte in der MAN-Aufsichtsratssitzung am Freitag durchgesetzt, dass es in Zukunft statt fünf nur noch vier Mitglieder gibt und statt eines Vorstandsvorsitzenden nur noch einen Vorstandssprecher. "Ich kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen", sagt dazu der MAN-Mann der "SZ". Dass der neue Vorstandssprecher Georg Pachta-Reyhofen in Personalunion auch die Lastwagensparte mitführen soll, die den größten Teil zum Konzernumsatz beisteuert, werde intern als das Ende der Führungsholding verstanden, was den Einstieg von VW erleichtern soll./nl/gr
ISIN DE0005937007 DE0007664005
AXC0026 2009-12-15/08:13