Anzeige
Mehr »
Login
Freitag, 26.04.2024 Börsentäglich über 12.000 News von 687 internationalen Medien
Wie die Revolution der sauberen Energie eine solide Investitionsmöglichkeit bieten könnte
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche
Dow Jones News
313 Leser
Artikel bewerten:
(0)

Volkswirte glauben nicht an BIP-Stagnation im 4. Quartal

DJ Volkswirte glauben nicht an BIP-Stagnation im 4. Quartal

Von Hans Bentzien 
   DOW JONES NEWSWIRES 
 

FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz des noch etwas deutlicher als erwartet ausgefallenen Einbruchs des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vergangenen Jahr bezweifeln Volkswirte, dass der Konjunkturaufschwung am Jahresende tatsächlich eine Pause eingelegt hat. "Das wir im vierten Quartal Nullwachstum hatten, glaube ich auf gar keinen Fall, dass kann angesichts der aktuellen Daten, besonders vom Außenhandel, gar nicht sein", sagte Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe.

Hintergrund ist eine Äußerung des beim Statistischen Bundesamt (Destatis) für die BIP-Berechnung zuständigen Abteilungsleiters Norbert Räth. Dieser hatte am Mittwoch bei der Vorstellung der BIP-Daten für 2009 gesagt: "Saison- und kalenderbereinigt hat das preisbereinigte BIP nach unseren Berechnungen auf dem Niveau des Vorquartals stagniert. Das heißt, wir unterstellen eine Veränderungsrate von 0%". In Deutschland wird eine BIP-Schätzung für das abgelaufene Kalenderjahr stets vor dem Ausweis des Schlussquartals des selben Jahres veröffentlicht.

Am Morgen hatte Destatis mitgeteilt, dass das deutsche BIP 2009 um 5,0% und damit etwas stärker als erwartet (minus 4,8%) zurückgegangen ist. Der größte Teil des BIP-Einbruchs hatte sich allerdings bereits im Winter 2008/2009 ereignet: Im vierten Quartal 2008 war das BIP um gegenüber dem Vorquartal saisonbereinigt um 2,4% gesunken und im ersten Quartal 2009 mit der Rekordrate von 3,5%. Schon im zweiten Quartal jedoch stieg das BIP wieder um 0,4% und im dritten Jahresviertel sogar um 0,7%.

Eine in etwa ebenso hohe Wachstumsrate war bisher auch für das vierte Quartal unterstellt worden, was aber nach dem unerwartet schwachen Gesamtergebnis nicht mehr darstellbar ist. Der BIP-Experte des Statistischen Bundesamts machte jedoch klar, dass nicht zwangsläufig das vierte Quartal die Ursache des unerwartet schwachen Gesamtjahrs 2009 gewesen sein muss. "Es wurden die Berechnungen aller Quartale überarbeitet, so dass man von den bisher veröffentlichten Quartalsergebnissen nicht auf das vierte Quartal schließen kann", sagte er.

So geht denn auch Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe davon aus, dass die BIP-Ausweise der vorherigen Quartale revidiert werden müssen, dafür aber im vierten Quartal durchaus Wachstum vorgelegen hat. Er vermute ein BIP-Wachstum von "in Richtung 0,5% oder 0,4%", sagte er.

Auch Commerzbank-Volkswirt Jörg Krämer glaubt nicht an eine Stagnation im Schlussquartal 2009. "Die deutsche Wirtschaft dürfte im vierten Quartal weiter gewachsen sei, wenn auch bei weitem nicht so stark wie im exzellenten dritten Quartal", sagte er. Krämer verwies darauf, dass die Industrieproduktion im Oktober und November gegenüber dem Vorquartal um 1,1% gestiegen sei und die Exporte um 4,2% zugenommen hätten.

Wenn das Wachstumsprofil für den Vergleich der Jahreswerte 2008 und 2009 auch gleichgültig sein mag, so ist die BIP-Dynamik am Jahresende doch wegen des statistischen Überhangs wichtig, mit dem die deutsche Wirtschaft ins Jahr 2010 startet. Je deutlicher nämlich das Wachstum am Jahresende den Jahresdurchschnitt übersteigt, desto höher ist jene Wachstumsrate, die für 2010 unter Annahme einer BIP-Stagnation zu erwarten wäre.

So verwies Citigroup-Volkswirt Jürgen Michels darauf, dass seine derzeitige BIP-Prognose für 2010 von plus 2% auf einem statistischen Überhang von 1,1% Prozentpunkten beruhe. Bei einer Stagnation im vierten Quartal schrumpfe dieser Überhang auf 0,5 Prozentpunkte, rechnete er vor.

Vor diesem Hintergrund hält auch Thomas Amendt von HSBC Trinkaus eine Revision seiner BIP-Prognose für 2010 von plus 1,6% für möglich. Allerdings werde er erst die komplette Veröffentlichung der Daten für das vierte Quartal abwarten, sagte er. Destatis wird eine erste BIP-Schätzung für das Schlussquartal 2009 am 12. Februar veröffentlichen, Detaildaten sollen am 24. Februar folgen.

-Von Hans Bentzien, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 300, 
Hans.Bentzien@dowjones.com 
DJG/hab/sha 
Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de 
 

(END) Dow Jones Newswires

January 13, 2010 09:33 ET (14:33 GMT)

Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.

Großer Insider-Report 2024 von Dr. Dennis Riedl
Wenn Insider handeln, sollten Sie aufmerksam werden. In diesem kostenlosen Report erfahren Sie, welche Aktien Sie im Moment im Blick behalten und von welchen Sie lieber die Finger lassen sollten.
Hier klicken
© 2010 Dow Jones News
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.