Das auf solarthermische Großkraftwerke
spezialisierte Unternehmen Solar Millennium
Die "Wirtschaftswoche" hatte zuvor berichtet, dass die Bilanzierung der Solargesellschaft einige Fragen aufwerfe. So seien beispielsweise in den vergangenen Jahren Kraftwerksanteile an verbundene Unternehmen verkauft worden, in der Bilanz seien diese Verkäufe aber nicht wie konzerninterne Umsätze behandelt worden, schrieb das Magazin unter Berufung auf einen Unternehmenskenner.
BAU IN DEN USA SOLL IN DIESEM JAHR BEGINNEN
Der Sprecher erklärte die vermeintlichen Ungereimtheiten auch
mit dem Geschäftsmodell der Gesellschaft. Sie deckt von der
Projektentwicklung und -finanzierung, über den Kraftwerksbau bis hin
zum Besitz und Betrieb solarthermischer Kraftwerke die gesamte
Wertschöpfungskette an. Deshalb erziele Solar Millennium, das seit
Jahresbeginn vom früheren EnBW-Chef
Optimistisch gab sich der Sprecher für die geplanten
Großprojekte in den USA. "Wir gehen davon aus, dass wir mit dem Bau
von mindestens einem Kraftwerk in diesem Jahr beginnen können",
sagte der Unternehmensvertreter. Die dort geplanten solarthermischen
Großkraftwerke kosten laut Solar Millennium jeweils rund eine
Milliarde Dollar. Die Franken wollen die Anlagen zusammen mit der
früheren MAN-Tochter
UNTERSCHIEDLICHE REAKTIONEN VON ANALYSTEN
Experten reagierten unterschiedlich auf den Magazinbericht. "Das Unternehmen scheint sehr kreativ geführt worden zu sein. Andere Firmen in vergleichbarer Situation mussten sich hier sehr kritischer Fragen erwehren", kommentierte ein Börsianer den Artikel. Ein weiterer Händler wollte dem Bericht indes nicht zu viel Bedeutung einräumen. "Da wird eine alte Geschichte aufgewärmt und journalistisch zugespitzt." Finanznöte des Unternehmens seien nichts Neues und hätten bis zum Frühjahr vergangenen Jahres für eine eher schwache Kursentwicklung der Aktie gesorgt.
Auch ein Analyst sprach von "Sachen, die wohl schon lange bekannt sind", und verwies darauf, dass der jüngste Artikel der "Wirtschaftswoche" nicht der erste negative zu dem Unternehmen sei. Ein weiterer Analyst äußerte sich ebenfalls sehr kritisch. "Der Bericht gehört zu einer ganzen Serie negativer Artikel. Das ist einseitige Meinungsmache und lässt positive Aspekte wie etwa die ordentlichen Cashflows komplett aus", monierte er./nl/zb/he
ISIN DE0007218406
AXC0164 2010-01-18/16:25