DJ UPDATE: RWE will Biblis A bei Laufzeitverlängerung am Netz halten
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Von Jan Hromadko und Klaus Hinkel DOW JONES NEWSWIRES
BERLIN (Dow Jones)--Der Essener Energiekonzern RWE sieht seinen deutschen Atomreaktor Biblis A länger am Netz, sollte die Bundesregierung die Laufzeiten für Atomkraftwerke verlängern. Sollte es zu verlängerte Laufzeiten bei Atomkraftwerken kommen, rechne der Essener Konzern damit, eine Genehmigung für eine längere Laufzeit für Biblis A zu erhalten, sagte RWE-Vorstandsmitglied Rolf Martin Schmitz in einem Interview mit Dow Jones Newswires. Biblis A sei genauso sicher wie andere Kernreaktoren in Deutschland. Schmitz äußert sich am Rande der "Handelsblatt"-Energiekonferenz am Mittwoch in Berlin.
Nach der derzeitigen Gesetzgebung müssen alle 17 deutschen Atomkraftwerke nach und nach bis 2022 stillgelegt werden. Die Regierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich dafür ausgesprochen, den Atomausstieg zu verschieben. Damit will Deutschland seine ehrgeizigen Ziele im Zusammenhang mit dem Klimaschutz erreichen.
Gemäß dem bisherigen Plan soll der RWE-Reaktor Biblis A mit einer Leistung von 1,2 Gigawatt später im Laufe dieses Jahres stillgelegt werden. Branchenbeobachter hatten ihre Bedenken geäußert, dass der RWE-Konzern die Stilllegung nicht verhindern könne, da die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und den Stromversorgern noch nicht begonnen haben. Die Regierung will einen Energieplan im Herbst vorlegen. Dieser Fahrplan dürfte auch eine Regelung zu der verlängerten Laufzeiten der Atomkraftwerke beinhalten.
Wie Schmitz weiter sagte, hat RWE 2009 weitere Privatkunden hinzugewonnen. "Wir sind zufrieden mit der Entwicklung des Privatkundenmarkts (in Deutschland). Im vergangenen Jahr haben wir einen Nettozuwachs von 140.000 Kunden verbucht", erklärte Schmitz. Dabei seien rund 100.000 neue Stromkunden hinzugekommen, während die Anzahl der neuen Gaskunden 2009 um rund 40.000 gestiegen sein dürfte.
2008 hatte das Unternehmen noch netto 120.000 Privatkunden verloren. Der Rückgang war hauptsächlich im ersten Halbjahr des Jahres erfolgt.
Die RWE-Billigstrom-Tochter Eprimo habe in den letzten Monaten des vergangenen Jahres ebenfalls einen starken Zugewinn an Kunden verbucht. Vor allem in Dezember habe Eprimo kräftig Kunden hinzugewonnen, sagte Schmitz.
Nach den ersten neun Monaten 2009 hatte Eprimo rund 640.000 Kunden, wie das Unternehmen seinerzeit mitgeteilt hatte. Marktbeobachter erwarten, dass Eprimo am Ende des Jahres 2009 der Marke von 700.000 Kunden nähergekommen ist.
Webseite: www.rwe.com -Von Jan Hromadko und Klaus Hinkel, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 111, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/ebb/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de
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January 20, 2010 11:09 ET (16:09 GMT)
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