Das angeschlagene Solarunternehmen Conergy
Conergy-Chef Dieter Ammer sprach von einem Befreiungsschlag. "Mit der jetzt ausgehandelten Einigung haben wir es geschafft, unser Unternehmen von einer wesentlichen Bürde zu befreien." Die Wettbewerbsposition werde maßgeblich gestärkt, das operatives Geschäft flexibler. "MEMC hat sich als kundenorientiertes Unternehmen gezeigt und wir freuen uns, die strategische Partnerschaft mit ihnen fortzuführen."
'WEITERER MEILENSTEIN'
Die beiden Unternehmen hatten sich seit Monaten über die Auflösung des im Jahr 2007 geschlossenen langfristigen Liefervertrag gestritten. Damals war Silizium noch teure Mangelware. Inzwischen ist der Preis für den Solar-Rohstoff deutlich gesunken. Zu den alten Bedingungen wäre für Conergy ein rentabler Betrieb der Fabrik in Frankfurt nicht möglich gewesen. MEMC sperrte sich jedoch lange gegen einen neuen Kontrakt, so dass Conergy im April 2009 Klage auf Vertragsauflösung bei einem New Yorker Gericht einreichte und die sämtliche Zahlungen einstellte.
Mit der Einigung sei ein weiterer Meilenstein in der Reorganisation erreicht, erklärte Ammer. Ende 2007 war Conergy fast pleite gegangen. Der frühere Tchibo-Chef und Conergy-Mitbegründer Ammer übernahm damals die Geschäftsführung und versuchte, das Ruder herumzureißen. Er trennte sich von zahlreichen Geschäftsfeldern und konzentrierte Conergy auf das Solargeschäft. Zudem verschaffte zunächst eine Brückenfinanzierung und später eine Kapitalerhöhung dem Unternehmen Luft. Trotzdem hat Conergy seitdem weiter in jedem Quartal rote Zahlen geschrieben. In diesem Jahr soll nun aber endlich ein Gewinn erwirtschaftet werden./nl/rum
ISIN DE0006040025
AXC0009 2010-01-25/06:50