ROUNDUP/'FTD': Infineon-Aufsichtsrat dementiert Alternativkandidaten

Der Infineon- Aufsichtsrat hat einem Pressebericht über einen Alternativkandidaten für den Chefposten im Kontrollgremium des Halbleiterkonzerns widersprochen. "Die von der FTD kolportierten Spekulationen sind kompletter Unsinn", hieß es Donnerstag in einer Stellungnahme. Zuvor hatte die "Financial Times Deutschland" (FTD) berichtet, der scheidende Infineon-Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley versuche, die Wahl des von Aktionären vorgeschlagenen Kandidaten Willi Berchtold zu seinem Nachfolger zu verhindern. Kley wolle die übrigen Mitglieder des Gremiums von dem früheren IBM -Deutschlandchef Hans Ulrich Holdenried als Chefaufseher überzeugen, berichtete das Blatt unter Berufung auf Insider.

Infineon habe kürzlich aus Investorenkreisen eine deutliche Mehrheit für Berchtold signalisiert bekommen. Damit habe Kleys bisheriger Kandidat, sein langjähriger Aufsichtsratskollege Klaus Wucherer, kaum noch Chancen. Der Infineon Aufsichtsrat hält dagegen: "Herr Kley verfolgt keinen Plan B. Es gibt unverändert den Vorschlag der Verwaltung, Herrn Wucherer in den Aufsichtsrat zu wählen. Darüber entscheiden am 11. Februar die Aktionäre. Danach wählt der Aufsichtsrat aus seiner Mitte den Vorsitzenden."

GEGENKANDIDAT BERCHTOLD

Während der Infineon-Nominierungsausschuss den früheren Siemens- Vorstand Wucherer als Kandidaten vorgeschlagen hatte, schickte eine oppositionelle Gruppe um den britischen Finanzinvestor Hermes den Finanzchef des Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen, Willi Berchtold, ins Rennen.

Da Kley Berchtolds Einzug in den Aufsichtsrat kaum noch verhindern kann, schlägt er der "FTD" zufolge eine Alternativstrategie ein: Falle Wucherer durch, sollen die Kontrolleure Holdenried zu ihrem Vorsitzenden wählen.

KANDIDAT FÜR EIN JAHR

Holdenried soll den Vorsitz dem Bericht zufolge nur für ein Jahr übernehmen, bis ein Nachfolger von außen gefunden sei. Bei ihrem Kampf gegen Berchtold lassen sich Kley und Wucherer laut "FTD" von der PR-Agentur CNC unterstützen. Bezahlt werde CNC aus dem Budget des Aufsichtsrats - und damit von Infineons Aktionären./stw/stb/dct/wiz

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AXC0099 2010-02-04/12:28