New York (BoerseGo.de) - Eines ist gewiss: Die Wall Street schloss heute mit soliden Gewinnen. Welches die Ursache war, darüber streiten sich die Beobachter:
1. Manche sahen eine Erleichterungs-Rally, weil es am US-Arbeitsmarkt - nach einer Serie von Enttäuschungen - endlich wieder eine positive Überraschung gab. Ein Signal, dass die Erholung bei den Jobs doch vorankommt.
Die wöchentlichen Arbeitslosenmeldungen schmolzen jedenfalls überraschend um 43.000 auf 440.000, der größte Rückgang seit vergangenen Juli . Der weniger volatile gleitende Vier-Wochenschnitt ging um 1.000 auf 468.500 zurück. Die Zahl der Arbeitslosengeldempfänger sank um 79.000 auf 4,54 Millionen. Das weckt Hoffnungen für den Konsum, dem Herz der Wirtschaft.
2. Anderes sahen eine Erleichterungs-Rally wegen den Entspannungsbemühungen beim Griechenland Krimi. Die Regierungschefs der EU sagten heute jedenfalls den finanziell angezählten Griechen ihre Unterstützung zu, ohne allerdings konkret zu werden. Geld gibt es jedenfalls (vorerst) noch nicht.
3. Beobachter verwiesen auch darauf, dass die Berichtssaison für Q4 2009 sich weiterhin auf Rekordkurs bewegt. Mehr als 300 Gesellschaften aus dem S&P 500 legten bislang ihre Q4-Ergebnisse vor, berichtete Bloomberg. 76% der Berichterstatter schlugen dabei die Erwartungen der Analysten, die höchste Quote seit mindestens 1999.
Laut dem Infodienst Bespoke fielen auch die begleitenden Ausblicke gut aus. Danach hoben 10,2% der Unternehmen die Ausblicke an, lediglich 4% senkten ihre Gewinnprognosen. Das sei die beste Quote seit mindestens 2001.
4. Die heutigen Käufe wurden möglicherweise durch die Eindeckung von Leerverkäufen verstärkt. Die Stimmung hatte sich im Zuge der Korrektur seit 19. Januar beträchtlich verschlechtert. Fallen die Kurse, rechnen viele mit weiter fallenden Kursen (Extrapolation). Das führte in den vergangenen Tagen zu hohen offenen Positionen der Leerverkäufer (short interest). Eine Studie von Merrill Lynch (Hedge Fund Monitor) zeigt, dass Hedgefonds, die sowohl long (also auf steigende Kursen wettend) als auch short (auf fallende Kurse wettend) gehen, jetzt die niedrigste Netto-Long-Position seit vergangenen Mai haben, also am wenigsten auf steigende Kurse wetten. Steigen die Kurse aber doch, wie heute, werden viele Leerverkäufer auf dem falschen Fuß erwischt und bauen ihre Short-Position wieder etwas ab, kaufen also Aktien, um sich einzudecken.
Auffällig war, dass der konjunktursensible Transportsektor um 1,74% kletterte, stärker als der Gesamtmarkt - und das trotz steigendem Ölpreis. Das unterstützt These 1: Eine Erholung am Jobmarkt taut den Konsum auf, das Herz der Konjunktur.
Die Chip-Titel sprangen 2,36%. Die Halbleiterpapiere standen zuvor im Visier der Leerverkäufer.
Die Eigenheimbauer gewannen 1,79%.
Der Russell 2000, der kleinere und riskantere Unternehmen erfasst, avancierte 1,62%.
Der Ölsektor kletterte 2,26%. Extrem-Winter, der Öl-Lieferant Iran rasselt mit dem Nuklear-Säbel.
Die - als defensiv geltenden - Versorger bröckelnden 0,02%. Anscheinend in spekulativere Werte umgetauscht.
Der Bankensektor hinkte nach und verbesserte sich lediglich um anämische 0,07%. Laut Financial Times verkündete der britische Regierungschef Gordon Brown, dass die führenden Nationen kurz vor einem Abkommen über eine globale Bankensteuer sind. Und die US-Senatoren Warner und Corker erklärten. man arbeite weiterhin an der verschärften Regulierung der Großbanken.
Der Dow Jones Industrial Average plus 1,05 Prozent auf 10.144 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 plus 0,97 Prozent auf 1.078 Punkte und der technologielastige Nasdaq Composite Index plus 1,38 Prozent auf 2.177 Punkte.
Dow Jones Average: Gewinner des Aufschwungs
Tops:
Caterpillar plus 5,6 Prozent auf 56,15 Dollar. Der Baumaschinenriese, der auch Geräte für Rohstoffminen herstellt, profitierte anscheinend von steigenden Rohstoffpreisen und dem dahinter stehenden wachsenden Konjunkturoptimismus.
Das galt natürlich auch für Alcoa mit plus 3,2 Prozent auf 13,58 Dollar.
3M plus 2,1 Prozent auf 80,27 Dollar. Der Mischkonzern wurde beim Broker Bernstein von Market Perform auf Outperform aufgewertet. Das Wertpapierhaus sieht bessere Gewinnmargen und Wachstumspotential, dank des weltwirtschaftlichen Aufschwungs.
Flops:
Es gab nur 2:
Wal-Mart minus 0,3 Prozent auf 53,08 Dollar.
Bank of America minus 0,3 Prozent auf 14,63 Dollar. Dort belastete die Bankenregulierung und die angedrohte globale Bankensteuer.
S&P 500: Paranormal Activity
Tops:
Die Kohleminen profitierten vom Extrem-Winter:
Massey Energy plus 7,1 Prozent auf 41,62 Dollar.
Consol Energy plus 5,9 Prozent auf 48,49 Dollar.
Philip Morris International plus 3,97 Prozent auf 48,67 Dollar. Der in der vornehmen New Yorker Park Avenue residierende Zigarettenkonzern meldete heute einen Gewinnanstieg auf 80 Cents je Aktie (Vorjahr: 71 Cents). Außerdem kündigten die New Yorker einen Aktienrückkauf im Volumen von $12 Mrd. an.
Lennar plus 8,8 Prozent auf 16,99 Dollar. Der Eigenheimbauer wurde von einem Deal mit der staatlichen Kreditversicherung Federal Deposit Insurance Corp. (FIDC) beflügelt. Der Hausbauer kaufte der Behörde ein Teil deren Kreditportfolios (40%) ab. Das Ganze sei daher eine Wette auf eine weitere Erholung der Konjunktur und damit des Immobilienmarktes, hieß es.
Abercrombie & Fitch plus 2,2 Prozent auf 33,00 Dollar. Der Teenie-Ausrüster wurde beim Broker von Perform auf Outperform aufgewertet mit Kursziel $46. Das Wertpapierhaus zeigt sich zuversichtlich für die kommende Woche fälligen Quartalszahlen. Der Vergleichswerte des (schwachen) Vorjahres seien leicht zu schlagen. Außerdem wachse das profitable Auslandsgeschäft kräftig, hieß es.
Allegheny Energy plus 12 Prozent auf 23,55 Dollar. Der Stromversorger wird von seinem Rivalen FirstEnergy übernommen. Der Aufkäufer legt dafür insgesamt $8.5 Mrd. hin.
Flops:
FirstEnergy verlor 4,5% auf 39,59. Aufkäufer werden an der Börse traditionell abgestraft, weil die Investoren die Kosten der Übernahme befürchten und die erhofften Synergieeffekte bezweifeln. DaimlerChrysler lässt grüßen.
Viacom minus 0,7 Prozent auf 30,04 Dollar. Das Medienkonglomerat (darunter MTV) erlitt zwar einen Umsatzrückgang, konnte aber den Gewinn auf $1,14 je Aktie katapultieren (Vorjahr: 28 Cents). Dazu trugen niedrigere Kosten (darunter Zinsen) bei.
Außerdem meldete der Unterhaltungskonzern starke DVD & Blue-Ray Verkäufe, etwa für Transformers 2: Revenge of the Fallen, Star Trek und G.I. Joe: The Rise of Cobra. In den Kinos sei Paranormal Activity gut gelaufen, hieß es. Der Titel erklärt wohl, warum die Aktie trotz Gewinnexplosion verkauft wurde.-
Nasdaq: TV statt Bibliothek?
Die technologielastige Computerbörse profiterte anscheinend besonders von der Eindeckung von Leerverkäufen. Manche wurden wohl auf dem falschen Fuß erwischt.
Apple plus 1,8 Prozent auf 198,67 Dollar. Bernstein Research bekräftigte das Outperform-Rating und Kursziel $250. Es gäbe zahlreiche Katalysatoren, die dafür sorgten, dass der Gewinn der Kalifornier schneller wächst als erwartet.
Das Apple iPad ist noch gar nicht auf dem Markt (geplanter US-Start Ende März), dennoch häufen sich die dazu die Schlagzeilen. Die Financial Times berichtet heute, dass Apple darüber vermutlich die Downloads von TV-Episoden verkaufen will und zwar für $1 das Stück. Das sei die Hälfte des Preises, den Apple momentan für die TV-Downloads via iTunes verlangt. Die Billigangebote sollen den Verkauf von TV-Programmen via iPad ankurbeln, erklärt das Blatt. Einige TV-Networks hätten dem Preisangebot bislang zugestimmt, andere weigerten sich noch, berichtet die Financial Times.
Der Internet-Infodienst Silicon Alley Insider (gegründet vom Ex-Analysten Henry Blodget) berichtet heute außerdem, dass die iPads vermutlich ohne iBooks Application ausgeliefert werden. Wer also via iPad E-Books herunterladen & lesen will, muss sich zuvor das entsprechende App extra herunterladen. Das sei eine Gelegenheit für den Platzhalter Kindle von Amazon.com Marktanteile zu gewinnen, schreibt der Infodienst.
Bereits in den vergangenen Wochen wurde berichtet, dass Apple bei den E-Books den Verlagen die Preisgestaltung überlässt, was bislang zu hohen E-Book-Preisen führt, die dem Verkauf im Wege stehen. Das Geschäftsmodell weicht vom Apple-Musik-Verkaufsmodell ab. Dort kontrolliert Apple den Verkaufspreis und hält ihn niedrig, um den Verkauf anzukurbeln. Der Buchverkauf via iPad scheint bei Apple dagegen keine Priorität zu besitzen.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, plus 2,96 Prozent auf 69,17 Dollar.
Palm plus 0,1 Prozent auf 9,62 Dollar. Die Citigroup wertete den Smartphone-Pionier von Sell auf Hold auf, bleibt aber beim Kursziel $10. Die fundamentale Situation bleibe zwar herausfordernd (Konkurrenzdruck durch iPhone & Android-Smartphones), die Aktie sei aber in jüngster Zeit stark gefallen. Stützend wirke auch der Anstieg bei den leerverkauften Aktien (short interest), weil diese Positionen wieder eingedeckt werden müssten.
Vor allem bei der Chip-Gruppe wurde kräftig zurück gekauft:
Intel plus 1,9 Prozent auf 20,06 Dollar.
Der Intel-Rivale AMD plus 2,6 Prozent auf 7,84 Dollar.
Nvidia plus 4,6 Prozent auf 17,12 Dollar. Dafür sorgt auch der Broker Roth Capital, der die Chipaktie von Hold auf Buy beförderte und das Kursziel von $15 auf $21. Dort sieht man bessere Gewinnmargen, außerdem profitiere der Halbleiterhersteller vom Aufschwung des PC-Marktes.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, gewann 2,4 Prozent auf 331 Punkte.
Microsoft plus 0,5 Prozent auf 28,12 Dollar.
Red Hat plus 3,1 Prozent auf 28,03 Dollar. Dafür sorgte auch der Broker William Blair. Dort wurde die Beobachtung des Softwarespezialisten (Linux) mit einem Outperform-Rating aufgenommen. Red Hat habe sich als ein Marktführer etabliert und verfüge über kern-Partnerschaften mit IBM, Hewlett-Packard und anderen großen Hardware-Konzernen.
Activision Blizzard plus 9,6 Prozent auf 11,07 Dollar. Der weltweitgrößte Anbieter von Video-Spielen meldete gestern Abend mehr Gewinn als erwartet, gab einen überraschend optimistischen Ausblick auf das laufende Jahr ab, kündigte die erste Dividende und einen Aktienrückkauf im Volumen von $1,5 Mrd. an.
Internet: Keine Angst um Kindle?
Das Online-Kaufhaus Amazon.com plus 2,3 Prozent auf 120,09 Dollar. Dort scheint der Ärger über - von den Verlagen erzwungene - Preisanstieg bei E-Books abzuflauen. Außerdem macht die angebliche Bedrohung des E-Book-Readers Kindle durch Apples iPad weniger Eindruck
Der Rivale Ebay plus 0,8 Prozent auf 22,13 Dollar.
Die Online-Videothek Netflix plus 3 Prozent auf 63,86 Dollar.
Google plus 0,4 Prozent auf 536,40 Dollar. Der Rivale Bing gewinnt Marktanteile.
Yahoo plus 2,8 Prozent auf 15,22 Dollar.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, Prozent auf Dollar. Im Laufe des Tages wurde mit $489,27 ein neues Allzeithoch erreicht, wegen den - bereits am Dienstag veröffentlichen - famosen Q4-Zahlen
AOL (an der New York Stock Exchange notiert) minus 0,4 Prozent auf 23,83 Dollar.
Rohstoffe: Teurer
Öl: Extrem-Winter treibt den Preis in die Höhe
Der Extrem-Winter, nicht nur in Europa, sondern auch in den USA & Nordasien verteuert die Energie. Der März-Kontrakt für Crude stieg an der New York Mercantile Exchange um 76 Cents und schloss auf 75,28 Dollar.
Gold: Im Sog des Aktienmarkts
Das Gold folgte heute dem Aktienmarkt. Der Gold-Kontrakt für April stieg heute an der New York Mercantile Exchange um 18,90 Dollar und schloss auf 1.095,20 Dollar. Nachbörslich pendelte das Edelmetall wieder bei 1.096,10 Dollar.
1. Manche sahen eine Erleichterungs-Rally, weil es am US-Arbeitsmarkt - nach einer Serie von Enttäuschungen - endlich wieder eine positive Überraschung gab. Ein Signal, dass die Erholung bei den Jobs doch vorankommt.
Die wöchentlichen Arbeitslosenmeldungen schmolzen jedenfalls überraschend um 43.000 auf 440.000, der größte Rückgang seit vergangenen Juli . Der weniger volatile gleitende Vier-Wochenschnitt ging um 1.000 auf 468.500 zurück. Die Zahl der Arbeitslosengeldempfänger sank um 79.000 auf 4,54 Millionen. Das weckt Hoffnungen für den Konsum, dem Herz der Wirtschaft.
2. Anderes sahen eine Erleichterungs-Rally wegen den Entspannungsbemühungen beim Griechenland Krimi. Die Regierungschefs der EU sagten heute jedenfalls den finanziell angezählten Griechen ihre Unterstützung zu, ohne allerdings konkret zu werden. Geld gibt es jedenfalls (vorerst) noch nicht.
3. Beobachter verwiesen auch darauf, dass die Berichtssaison für Q4 2009 sich weiterhin auf Rekordkurs bewegt. Mehr als 300 Gesellschaften aus dem S&P 500 legten bislang ihre Q4-Ergebnisse vor, berichtete Bloomberg. 76% der Berichterstatter schlugen dabei die Erwartungen der Analysten, die höchste Quote seit mindestens 1999.
Laut dem Infodienst Bespoke fielen auch die begleitenden Ausblicke gut aus. Danach hoben 10,2% der Unternehmen die Ausblicke an, lediglich 4% senkten ihre Gewinnprognosen. Das sei die beste Quote seit mindestens 2001.
4. Die heutigen Käufe wurden möglicherweise durch die Eindeckung von Leerverkäufen verstärkt. Die Stimmung hatte sich im Zuge der Korrektur seit 19. Januar beträchtlich verschlechtert. Fallen die Kurse, rechnen viele mit weiter fallenden Kursen (Extrapolation). Das führte in den vergangenen Tagen zu hohen offenen Positionen der Leerverkäufer (short interest). Eine Studie von Merrill Lynch (Hedge Fund Monitor) zeigt, dass Hedgefonds, die sowohl long (also auf steigende Kursen wettend) als auch short (auf fallende Kurse wettend) gehen, jetzt die niedrigste Netto-Long-Position seit vergangenen Mai haben, also am wenigsten auf steigende Kurse wetten. Steigen die Kurse aber doch, wie heute, werden viele Leerverkäufer auf dem falschen Fuß erwischt und bauen ihre Short-Position wieder etwas ab, kaufen also Aktien, um sich einzudecken.
Auffällig war, dass der konjunktursensible Transportsektor um 1,74% kletterte, stärker als der Gesamtmarkt - und das trotz steigendem Ölpreis. Das unterstützt These 1: Eine Erholung am Jobmarkt taut den Konsum auf, das Herz der Konjunktur.
Die Chip-Titel sprangen 2,36%. Die Halbleiterpapiere standen zuvor im Visier der Leerverkäufer.
Die Eigenheimbauer gewannen 1,79%.
Der Russell 2000, der kleinere und riskantere Unternehmen erfasst, avancierte 1,62%.
Der Ölsektor kletterte 2,26%. Extrem-Winter, der Öl-Lieferant Iran rasselt mit dem Nuklear-Säbel.
Die - als defensiv geltenden - Versorger bröckelnden 0,02%. Anscheinend in spekulativere Werte umgetauscht.
Der Bankensektor hinkte nach und verbesserte sich lediglich um anämische 0,07%. Laut Financial Times verkündete der britische Regierungschef Gordon Brown, dass die führenden Nationen kurz vor einem Abkommen über eine globale Bankensteuer sind. Und die US-Senatoren Warner und Corker erklärten. man arbeite weiterhin an der verschärften Regulierung der Großbanken.
Der Dow Jones Industrial Average plus 1,05 Prozent auf 10.144 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 plus 0,97 Prozent auf 1.078 Punkte und der technologielastige Nasdaq Composite Index plus 1,38 Prozent auf 2.177 Punkte.
Dow Jones Average: Gewinner des Aufschwungs
Tops:
Caterpillar plus 5,6 Prozent auf 56,15 Dollar. Der Baumaschinenriese, der auch Geräte für Rohstoffminen herstellt, profitierte anscheinend von steigenden Rohstoffpreisen und dem dahinter stehenden wachsenden Konjunkturoptimismus.
Das galt natürlich auch für Alcoa mit plus 3,2 Prozent auf 13,58 Dollar.
3M plus 2,1 Prozent auf 80,27 Dollar. Der Mischkonzern wurde beim Broker Bernstein von Market Perform auf Outperform aufgewertet. Das Wertpapierhaus sieht bessere Gewinnmargen und Wachstumspotential, dank des weltwirtschaftlichen Aufschwungs.
Flops:
Es gab nur 2:
Wal-Mart minus 0,3 Prozent auf 53,08 Dollar.
Bank of America minus 0,3 Prozent auf 14,63 Dollar. Dort belastete die Bankenregulierung und die angedrohte globale Bankensteuer.
S&P 500: Paranormal Activity
Tops:
Die Kohleminen profitierten vom Extrem-Winter:
Massey Energy plus 7,1 Prozent auf 41,62 Dollar.
Consol Energy plus 5,9 Prozent auf 48,49 Dollar.
Philip Morris International plus 3,97 Prozent auf 48,67 Dollar. Der in der vornehmen New Yorker Park Avenue residierende Zigarettenkonzern meldete heute einen Gewinnanstieg auf 80 Cents je Aktie (Vorjahr: 71 Cents). Außerdem kündigten die New Yorker einen Aktienrückkauf im Volumen von $12 Mrd. an.
Lennar plus 8,8 Prozent auf 16,99 Dollar. Der Eigenheimbauer wurde von einem Deal mit der staatlichen Kreditversicherung Federal Deposit Insurance Corp. (FIDC) beflügelt. Der Hausbauer kaufte der Behörde ein Teil deren Kreditportfolios (40%) ab. Das Ganze sei daher eine Wette auf eine weitere Erholung der Konjunktur und damit des Immobilienmarktes, hieß es.
Abercrombie & Fitch plus 2,2 Prozent auf 33,00 Dollar. Der Teenie-Ausrüster wurde beim Broker von Perform auf Outperform aufgewertet mit Kursziel $46. Das Wertpapierhaus zeigt sich zuversichtlich für die kommende Woche fälligen Quartalszahlen. Der Vergleichswerte des (schwachen) Vorjahres seien leicht zu schlagen. Außerdem wachse das profitable Auslandsgeschäft kräftig, hieß es.
Allegheny Energy plus 12 Prozent auf 23,55 Dollar. Der Stromversorger wird von seinem Rivalen FirstEnergy übernommen. Der Aufkäufer legt dafür insgesamt $8.5 Mrd. hin.
Flops:
FirstEnergy verlor 4,5% auf 39,59. Aufkäufer werden an der Börse traditionell abgestraft, weil die Investoren die Kosten der Übernahme befürchten und die erhofften Synergieeffekte bezweifeln. DaimlerChrysler lässt grüßen.
Viacom minus 0,7 Prozent auf 30,04 Dollar. Das Medienkonglomerat (darunter MTV) erlitt zwar einen Umsatzrückgang, konnte aber den Gewinn auf $1,14 je Aktie katapultieren (Vorjahr: 28 Cents). Dazu trugen niedrigere Kosten (darunter Zinsen) bei.
Außerdem meldete der Unterhaltungskonzern starke DVD & Blue-Ray Verkäufe, etwa für Transformers 2: Revenge of the Fallen, Star Trek und G.I. Joe: The Rise of Cobra. In den Kinos sei Paranormal Activity gut gelaufen, hieß es. Der Titel erklärt wohl, warum die Aktie trotz Gewinnexplosion verkauft wurde.-
Nasdaq: TV statt Bibliothek?
Die technologielastige Computerbörse profiterte anscheinend besonders von der Eindeckung von Leerverkäufen. Manche wurden wohl auf dem falschen Fuß erwischt.
Apple plus 1,8 Prozent auf 198,67 Dollar. Bernstein Research bekräftigte das Outperform-Rating und Kursziel $250. Es gäbe zahlreiche Katalysatoren, die dafür sorgten, dass der Gewinn der Kalifornier schneller wächst als erwartet.
Das Apple iPad ist noch gar nicht auf dem Markt (geplanter US-Start Ende März), dennoch häufen sich die dazu die Schlagzeilen. Die Financial Times berichtet heute, dass Apple darüber vermutlich die Downloads von TV-Episoden verkaufen will und zwar für $1 das Stück. Das sei die Hälfte des Preises, den Apple momentan für die TV-Downloads via iTunes verlangt. Die Billigangebote sollen den Verkauf von TV-Programmen via iPad ankurbeln, erklärt das Blatt. Einige TV-Networks hätten dem Preisangebot bislang zugestimmt, andere weigerten sich noch, berichtet die Financial Times.
Der Internet-Infodienst Silicon Alley Insider (gegründet vom Ex-Analysten Henry Blodget) berichtet heute außerdem, dass die iPads vermutlich ohne iBooks Application ausgeliefert werden. Wer also via iPad E-Books herunterladen & lesen will, muss sich zuvor das entsprechende App extra herunterladen. Das sei eine Gelegenheit für den Platzhalter Kindle von Amazon.com Marktanteile zu gewinnen, schreibt der Infodienst.
Bereits in den vergangenen Wochen wurde berichtet, dass Apple bei den E-Books den Verlagen die Preisgestaltung überlässt, was bislang zu hohen E-Book-Preisen führt, die dem Verkauf im Wege stehen. Das Geschäftsmodell weicht vom Apple-Musik-Verkaufsmodell ab. Dort kontrolliert Apple den Verkaufspreis und hält ihn niedrig, um den Verkauf anzukurbeln. Der Buchverkauf via iPad scheint bei Apple dagegen keine Priorität zu besitzen.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, plus 2,96 Prozent auf 69,17 Dollar.
Palm plus 0,1 Prozent auf 9,62 Dollar. Die Citigroup wertete den Smartphone-Pionier von Sell auf Hold auf, bleibt aber beim Kursziel $10. Die fundamentale Situation bleibe zwar herausfordernd (Konkurrenzdruck durch iPhone & Android-Smartphones), die Aktie sei aber in jüngster Zeit stark gefallen. Stützend wirke auch der Anstieg bei den leerverkauften Aktien (short interest), weil diese Positionen wieder eingedeckt werden müssten.
Vor allem bei der Chip-Gruppe wurde kräftig zurück gekauft:
Intel plus 1,9 Prozent auf 20,06 Dollar.
Der Intel-Rivale AMD plus 2,6 Prozent auf 7,84 Dollar.
Nvidia plus 4,6 Prozent auf 17,12 Dollar. Dafür sorgt auch der Broker Roth Capital, der die Chipaktie von Hold auf Buy beförderte und das Kursziel von $15 auf $21. Dort sieht man bessere Gewinnmargen, außerdem profitiere der Halbleiterhersteller vom Aufschwung des PC-Marktes.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, gewann 2,4 Prozent auf 331 Punkte.
Microsoft plus 0,5 Prozent auf 28,12 Dollar.
Red Hat plus 3,1 Prozent auf 28,03 Dollar. Dafür sorgte auch der Broker William Blair. Dort wurde die Beobachtung des Softwarespezialisten (Linux) mit einem Outperform-Rating aufgenommen. Red Hat habe sich als ein Marktführer etabliert und verfüge über kern-Partnerschaften mit IBM, Hewlett-Packard und anderen großen Hardware-Konzernen.
Activision Blizzard plus 9,6 Prozent auf 11,07 Dollar. Der weltweitgrößte Anbieter von Video-Spielen meldete gestern Abend mehr Gewinn als erwartet, gab einen überraschend optimistischen Ausblick auf das laufende Jahr ab, kündigte die erste Dividende und einen Aktienrückkauf im Volumen von $1,5 Mrd. an.
Internet: Keine Angst um Kindle?
Das Online-Kaufhaus Amazon.com plus 2,3 Prozent auf 120,09 Dollar. Dort scheint der Ärger über - von den Verlagen erzwungene - Preisanstieg bei E-Books abzuflauen. Außerdem macht die angebliche Bedrohung des E-Book-Readers Kindle durch Apples iPad weniger Eindruck
Der Rivale Ebay plus 0,8 Prozent auf 22,13 Dollar.
Die Online-Videothek Netflix plus 3 Prozent auf 63,86 Dollar.
Google plus 0,4 Prozent auf 536,40 Dollar. Der Rivale Bing gewinnt Marktanteile.
Yahoo plus 2,8 Prozent auf 15,22 Dollar.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, Prozent auf Dollar. Im Laufe des Tages wurde mit $489,27 ein neues Allzeithoch erreicht, wegen den - bereits am Dienstag veröffentlichen - famosen Q4-Zahlen
AOL (an der New York Stock Exchange notiert) minus 0,4 Prozent auf 23,83 Dollar.
Rohstoffe: Teurer
Öl: Extrem-Winter treibt den Preis in die Höhe
Der Extrem-Winter, nicht nur in Europa, sondern auch in den USA & Nordasien verteuert die Energie. Der März-Kontrakt für Crude stieg an der New York Mercantile Exchange um 76 Cents und schloss auf 75,28 Dollar.
Gold: Im Sog des Aktienmarkts
Das Gold folgte heute dem Aktienmarkt. Der Gold-Kontrakt für April stieg heute an der New York Mercantile Exchange um 18,90 Dollar und schloss auf 1.095,20 Dollar. Nachbörslich pendelte das Edelmetall wieder bei 1.096,10 Dollar.
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Maier Gerhard, Redakteur)