Daimler-Aktien
Der Autobauer muss für das Krisenjahr 2009 einen Milliardenverlust verkraften und will die Dividende streichen. "Die Zahlen sind einfach gruselig", kommentierte ein Händler. Jede Kennziffer sei völlig verhagelt und fernab jeder Schätzung. "Am schlimmsten ist aber, dass keine Dividende gezahlt werden soll. Allein das ist für jeden Fonds ein Grund sich jetzt von der Aktie zu trennen." Der Markt hätte darauf deutlich besser vorbereitet werden müssen. Auch die Beteuerung der Stuttgarter, 2010 wieder "auf Angriff zu spielen", wurde vom Markt nicht honoriert.
Morgan Stanley-Analyst Adam Jonas blieb bei seiner Einschätzung "Underweight" mit einem Kursziel von 27 Euro. Der Ausblick des Autobauers zeige, dass die durchschnittlichen Markterwartungen deutlich zu hoch seien. Andere Autobauer hätten hingegen bislang auf einen Ausblick verzichtet. Der Analyst geht nun davon aus, dass die durchschnittlichen Schätzungen für Daimler deutlicher reduziert würden, als für andere Autohersteller. Der Dividendenverzicht sei ein mutiger, aber angemessener Schritt und er stütze diese Entscheidung, da sie den schwierigen Cash-Flow-Ausblick für das kommende Jahr widerspiegele.
Der LBBW zufolge fielen die Zahlen zum Schlussquartal recht enttäuschend aus, gleiches gelte für das Gesamtjahr. Der Ausblick gehe von einer weiteren Erholung aus, auch wenn Daimler den Experten zufolge eventuell etwas optimistisch in das neue Jahr gehe. "Druck könnte beispielsweise von BMW kommen, die mit der neuen 5er Serie die E-Klasse attackieren werden", hieß es in einem Kommentar. Der Entfall der Dividende sei durch die Schonung des Barmittelbestands hingegen positiv zu werten. Zudem dürfte das Problem der Vorzieheffekte durch die Abwrackprämie Daimler als Premiumhersteller nur in geringem Ausmaß treffen.
"Der Markt ist enttäuscht über die verfehlten Erwartungen, den Ausblick und die wegfallende Dividende", schrieb Analyst Daniel Schwarz von der Commerzbank. Allerdings beinhalte das vierte Quartal negative Effekte aus der McLaren-Transaktion und der Übernahme von Restwertrisiken der Autohändler, insbesondere in Deutschland. "Rechnet man diese Sonderposten heraus, hat Mercedes eine EBIT-Marge von 6,8 Prozent erreicht deutlich besser als erwartet", so Schwarz. Er empfiehlt Anlegern die Schwäche für Zukäufe zu nutzen./dr/rum
ISIN DE0007100000
AXC0191 2010-02-18/15:28