
Wall Street erzielte das beste Wochenergebnis seit März. Die Ende April begonnene Korrektur ist damit beendet! Der breit angelegte Russel 3000 Index verlor bis zum 7. Juni rund 14% innerhalb von sechs Wochen. Aktien, die von ihren Höchstständen im April mindestens 20% verloren haben, sind generell kaufenswert. Diese Strategie habe ich auf der Hotline täglich in den vergangenen drei Wochen erläutert. Wer den Mut hatte, diese Marktkorrektur zum Kaufen auszunutzen, sollte jetzt die Positionen halten. Nach einem Kursanstieg von mindestens 15% ist jedoch mit einer Teilgewinnmitnahme zu beginnen, da Volatilität im Sommer deutliche Kursschwankungen mitsichbringt. Flexibilität ist jetzt gefragt.
Der Euro hat sich von seinem vierjährigen Tiefstand - unter $1,19 am 8. Juni in New York - erholt und liegt wieder in seiner Kaufkraftbandbreite ($1,20 - $1,30); allerdings ist weiterhin mit deutlichen Schwankungen zu rechnen. Der Euro bleibt meine bevorzugte Währung, solange er unter $1,30 handelt.
Der Ölpreis testet zu Wochenbeginn die technische Widerstandsmarke von $76 pro Barrel, da ein von der US-Regierung angestrebter Produktionsstop im Golf von Mexiko die Ölversorgung in den USA einschränken würde. Dies ist eine falsche Antwort auf den BP-Ölunfall im Golf von Mexiko. Meine Kaufempfehlungen von Bohrgesellschaften auf der Hotline brachten innerhalb weniger Tage Kursgewinne von bis zu 15% ein. Hier war schnelles Handeln entscheidend. Positionen in BP ($32) sind einzutauschen in den französischen Ölkonzern Total (TOT-$48,5; in Deutschland:TOTA:GR - Euro 39,5), da die Dividende von BP gefährdet ist. Einige Analysten schließen sogar einen Konkurs aufgrund des Ölunfalls im Golf von Mexiko nicht mehr aus. Im Gegensatz dazu ist Total mit einer Dividendenrendite von über 6% gut positioniert.
Gold wird inzwischen von fast allen Strategen empfohlen. Meine Goldstrategie werde ich am Dienstag auf der Hotline diskutieren. Erst nach einer Korrektur unter die $1.100-Marke pro Feinunze werde ich meine weiterhin bestehende Zurückhaltung ändern.

Einzelhandelsumsätze sind im Mai überraschend gefallen. Damit ist der Aufschwung jedoch nicht beendet, sondern es handelt sich hierbei lediglich um einen "Ausrutscher, ähnlich wie es im September 2009 der Fall war (siehe beide rosa Markierungen von Sept. 2009 und Mai 2010). Während des Einbruchs beim Einzelhandel von Mitte 2008 bis Anfang 2009 (rosa Schattierung) gab es auch einen positiven Ausnahmemonat (Januar 2009 - blaue Markierung) mit einem deutlichen Anstieg, ohne bereits einen nachhaltigen Erholungstrend einzuleiten. Solche temporären Verzerrungen gibt es immer wieder. Der Einzelhandel befindet sich seit dem zweiten Quartal 2009 in einer Aufschwungphase (blaue Schattierung), die sich weiter Fortsetzen wird. Von dem Tiefstand von Minus 11% auf Jahresbasis (roter Pfeil) hatte sich der Einzelhandel mit einem Plus von 9% (grüner Pfeil) bereits deutlich erholt, sodass eine Atempause nicht ungewöhnlich ist.

Vollstaendiger Text folgt am Montag Abend.

© 2010 Heiko Thieme