Die lange Auftragsflaute hat
beim Solarzulieferer Roth & Rau
An der Börse verlor die Aktie des Maschinenbauers trotzdem bis zum Mittag rund zwei Prozent. Händlern zufolge blieben die Erlöse hinter den Erwartungen zurück. Dagegen lobte Commerzbank-Analyst Lauren Licuanan die Neuaufträge, die seine Erwartungen übertroffen hätten. Der Auftragsbestand habe ebenfalls positiv überrascht.
NACHFRAGE ERHOLT
Das Schlussviertel 2009 habe die schwache Auftragsentwicklung der ersten neun Monate fast vollständig kompensiert, teilte Roth & Rau mit. Im Orderbuch standen Ende Dezember Bestellungen über 204,7 Millionen Euro - das waren lediglich 3,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Allein aus Indien gingen Bestellungen für mehrere komplette Produktionsanlagen in einem Volumen von zusammen 68 Millionen Euro ein. Im ganzen Jahr sank der Wert der Bestellungen aber um knapp 30 Prozent auf 195,6 Millionen Euro.
Auch die ersten Wochen des neuen Jahres zeigten eine freundliche Branchenentwicklung, sagte Unternehmenschef Dietmar Roth. Die Nachfrage ziehe wieder spürbar an. "Vor allem aus Asien erwarten wir in den kommenden Monaten weitere Auftragseingänge." Eine konkrete Prognose kündigte der Vorstand für den 31. März an, wenn das Unternehmens einen Geschäftsbericht 2009 veröffentlicht.
GEWINNER DER SOLARKÜRZUNG
Roth & Rau profitiert wie die Konkurrenten Manz
Für Roth & Rau zahlt sich nach eigenen Angaben nun aus, auch in Zeiten der Wirtschaftskrise weiter in die Forschung investiert und durch Zukäufe neue Technologien erschlossen zu haben. "Wir haben bewusst Belastungen des operativen Ergebnisses in Kauf genommen, um unsere Wettbewerbsposition zu stärken", sagte Finanzchef Carsten Bovenschen. Allein die Kosten für Personal verdoppelten sich fast auf 38,6 Millionen Euro.
TEURE ÜBERNAHME
Auch im neuen Jahr ließen die Sachsen nicht locker. So gründeten sie ein Gemeinschaftsunternehmen mit einer chinesischen Firma, um eine neue Produktionstechnologie zu entwickeln. Zudem kündigte Roth & Rau die Übernahme des niederländischen Konkurrenten OTB für gut 60 Millionen Euro an. Einige Analysten halten den Preis für zu hoch. Zur Finanzierung griffen sie auch zu einer Kapitalerhöhung von rund 10 Prozent, die knapp 36 Millionen Euro einbrachte./nl/she/wiz
ISIN DE000A0JCZ51
AXC0104 2010-03-05/12:51