Essen (ots) - Das Abschiedsgeschenk von Oskar Lafontaine an die Linkspartei ist eine "Black-Box" mit zerstörerischem Potenzial. Wer sie öffnet, hört das Stimmengewirr einer Partei, die vor über zwei Jahren auf Selbstfindungs-Expedition ging. Nach langem Irrflug schwebt sie in Absturzgefahr. Realpolitisch ist der vor Systemwechselgelüsten randvolle Programmentwurf ein Schuss in den Ofen. Setzen sich beim Feinschliff die Dogmen-Verwalter der Verstaatlichungs-Rhetorik durch, verabschiedet sich die Linke von jedweder Anschlussfähigkeit im Bund. Und da, wo sie in den Ländern bisher geräuschlos und pragmatisch mitregiert, müsste sie konsequenterweise die Ämter ruhen lassen. Privatisierung, nur ein Beispiel, ist nämlich für die neuen Linksprogrammierer per se Teufelszeug. Wie die meist aus Ostdeutschland stammenden Reformer in der Partei der Debatte eine wirklichkeitsnahe, alltagstaugliche Richtung geben wollen (und wer sie auch in anderen Parteien unterstützt), ist die spannende Frage der nächsten Monate. Auf ihren Erfahrungsschatz aus 20 Jahren deutsche Einheit wird es ankommen, um das einfältige Sozialismus-Gespenst zu vertreiben. Gestaltungswillige oder Nein-Sager, wer behält bei der Linken die Oberhand?
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