Wegen des Verdachts auf Schmiergeldzahlungen hat es im Zuge von Durchsuchungen beim Anlagenbauer Ferrostaal eine Festnahme gegeben. "Der Verdacht ist, dass seitens Ferrostaals Bestechungsgelder zur Erlangung von Aufträgen gezahlt wurden", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München am Mittwochabend und bestätigte damit entsprechende Berichte der "Süddeutschen Zeitung" ("SZ") und "Financial Times Deutschland" ("FTD"/Donnerstag). Die Beamten hatten die Essener Zentrale von Ferrostaal sowie 16 weitere Gebäude durchsucht.
Die Abwicklung sei über Schein-Beraterverträge erfolgt, erläuterte die Sprecherin. Gegen wen sich die Ermittlungen im Einzelnen richten, wollte sie nicht sagen. Die "SZ" berichtete, die Staatsanwaltschaft ermittele gegen vier Manager und Mitarbeiter von Ferrostaal.
Ein Ferrostaal-Sprecher der Verdacht richte sich nicht gegen das Unternehmen als solches. "Uns wurde von der Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass es sich um Bestechungsvorwürfe bei einzelnen Projekten handele." Das Ermittlungsverfahren betreffe nur einzelne Personen im Konzern; man werde eng mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten. Weitere Details wollte Kogel nicht nennen.
Der "SZ" zufolge sollen beim Bau von Kraftwerken und bei der
Lieferung von U-Booten vor allem Regierungen geschmiert worden sein.
An der Durchsuchung des Industriedienstleisters waren 16
Staatsanwälte, 60 Polizisten und 8 Steuerfahnder beteiligt. Laut
Staatsanwaltschaft stand die Razzia bei der früheren MAN-Tochter
ISIN DE0005937007
AXC0265 2010-03-24/22:45