WSJ: Coca-Cola will in China organisch wachsen
Von Andrew Browne THE WALL STREET JOURNAL
SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach der von der chinesischen Kartellbehörde vereitelten Übernahme des führenden Saftherstellers des Landes durch die Coca-Cola Co will sich der US-Getränkekonzern nun ganz auf organisches Wachstum in China konzentrieren. Der Konzern sei auf einem guten Weg, seine Investitionsziele zu erreichen, sagte CEO Muhtar Kent dem "Wall Street Journal" (WSJ) am Freitag.
Die im vergangenen Jahr getroffene Entscheidung der Behörde, das Übernahmeangebot von 2,4 Mrd USD für die China Huiyuan Juice Group Ltd wegen kartellrechtlicher Gründe zurückzuweisen, nahm Kent gelassen. "Wir sind die Nummer 1 der Safthersteller, mit oder ohne Huiyuan", sagte er. Nach eigenen Angaben ist Coca-Cola inzwischen gemessen am Absatz an Huiyuan als größtem Safthersteller in China vorbeigezogen, dank großer Beliebtheit ihrer Marke Minute Maid. "In China sind wir ganz auf organisches Wachstum fokussiert", sagte der CEO weiter.
Dass der US-Getränkekonzern in China nicht zum Zuge gekommen war, wurde als Rückschlag gewertet. Schließlich hatte Coca-Cola die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking mit Millionen von Dollar gesponsert, dazu den umstrittenen Fackellauf. Das hat den Konzern aus Atlanta allerdings nicht davon abgeschreckt, viel Geld in die am Freitag eröffnete Weltausstellung in Schanghai zu stecken. Coca-Cola ist einer der wenigen Konzerne, der seinen eigenen Pavillon auf dem Gelände betreibt. Auf die Frage, inwieweit sich die Ausgaben für die Olympischen Spiele gerechnet haben, sagte Kent, das müsse langfristig gesehen werden.
Im vergangenen Jahr hatte Coca-Cola angekündigt, sie wolle in einem Zeitraum von drei Jahren 2 Mrd USD in China investieren. Soviel hatte das Unternehmen in den vergangenen 30 Jahren zusammen in das Land gesteckt. Der Investitionsplan sei auf einem guten Kurs, wenn er das Ziel nicht sogar schon übertroffen habe, sagte Kent weiter.
2009 hat Coca-Cola drei Abfüllwerke in China eröffnet. Der chinesischen Markt ist der gemessen am Absatz drittgrößte für den Konzern nach den USA und Mexiko. Zwei weitere Abfüllwerke will das Unternehmen in diesem Jahr eröffnen. Zudem hat der Getränkehersteller für 90 Mio USD ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Schanghai errichtet.
Das Geschäft von Coca-Cola in China sei in den vergangenen fünf Jahren zweistellig gewachsen, fügte der Manager hinzu. "China eröffnet uns in der Welt die größten Möglichkeiten." Details zum Umsatz im Reich der Mitte oder zu Gewinnmargen liefert der Konzern nicht.
Webseite: www.thecocacolacompany.com -Von Andrew Browne, The Wall Street Journal, +49 (0)69 29725 102, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/ebb/bam
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April 30, 2010 07:33 ET (11:33 GMT)
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