
DJ Lufthansa setzt weiter auf Erlössteigerung und Kostensenkung
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Lufthansa AG, Frankfurt, will in den kommenden Monaten in allen Bereichen ihre Kosten senken und Erlöse steigern. "Eine Erholung der Nachfrage reicht nicht für ein gutes Ergebnis", sagte Finanzvorstand Stephan Gemkow am Mittwoch bei der Vorlage des Erstquartalsergebnisses. Kosteneffizienz und weitere Erlössteigerungen seien eine zwingende Voraussetzung.
Die Weichen für diese Vorhaben sieht er in allen Geschäftsfelder gestellt. Ergebnissicherungsmaßnahmen seien eingeleitet. "Wir sind überzeugt, dass der Konzern gestärkt aus der Krise hervor gehen wird", sagte der Finanzvorstand.
Mit Blick auf den Verlauf des ersten Quartals zeigte er sich zufrieden. "In punkto Effizienzverbesserung haben alle Geschäftsfelder schon jetzt viel erreicht", sagte Gemkow. Mit dem zweitbesten operativen Ergebnis eines ersten Quartals beweise insbesondere Lufthansa Cargo, dass sich striktes Kostenmanagement und eine globale Aufstellung auszahlen.
Deutschlands größte Airline hatte im ersten Vierteljahr im Konzern den Umsatz um 14,8% auf 5,758 Mrd EUR erhöht. Das gesunkene Preisniveau, der extreme Winter, Streiks und Streikandrohungen führten allerdings unter dem Strich zu einem um 11,6% höheren Verlust als im Vorjahr. Das Nettoergebnis sank auf minus 298 Mio EUR. Positiv wirkte sich dagegen die Steigerung der Verkehrsleistung im traditionell schwachen ersten Quartal der Sparten Passage Airline Gruppe und Logistik um 20% aus.
Trotz der höheren Verkehrsleistung verzeichnete das Geschäftsfeld Passage Airline Gruppe aufgrund des krisenbedingt niedrigeren Preisniveaus, des extremen Winters und des Streiks der Vereinigung Cockpit mit 373 Mio EUR einen höheren Verlust als im Vorjahr mit 30 Mio EUR. Lufthansa Passage trug dazu einen operativen Verlust von 236 Mio EUR bei. Austrian Airlines flog ein Minus von 66 Mio EUR ein, bmi ein Minus von 45 Mio EUR und Germanwings ein Minus von 34 Mio EUR. Nur Swiss steuerte ein operatives Plus von 1 Mio EUR zu.
Das Geschäftsfeld Logistik verzeichnete einen Umsatzanstieg von 20% und erzielte aufgrund eines gesteigerten Absatzes, höheren Preisen und eines strikten Kostenmanagements einen operativen Gewinn von 35 Mio EUR. Zwar würden Kostensenkungsmaßnahmen weiterhin Anwendung finden, teilte Lufthansa mit. Vor dem Hintergrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung werde jedoch die Kurzarbeit an den deutschen Standorten ab sofort beendet.
Lufthansa Technik verzeichnete dagegen im ersten Quartal einen Umsatzrückgang von 8,6%. Aufgrund stichtagsbedingter Bewertungsänderungen im Vorjahresergebnis sowie positiver Effekte aus Ergebnissicherungsmaßnahmen ergab sich dennoch ein operatives Ergebnis von 71 (61) Mio EUR.
Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ließen laut Lufthansa den Umsatz im Geschäftsfeld IT-Services um 3,4% sinken. Das operative Ergebnis stieg dagegen auf 3 (2) Mio EUR. Das Geschäftsfeld Catering verzeichnete einen Nachfragerückgang und wies einen operativen Verlust von 2 Mio EUR nach einem Gewinn von 21 Mio EUR aus. Bereinigt um einen positiven Einmaleffekt aus einem Vergleich in einem Schiedsgerichtsverfahren, der sich auf das Vorjahresergebnis ausgewirkt habe, habe sich das operative Ergebnis gegenüber dem Vorjahr jedoch verbessert.
Webseite: www.lufthansa-financials.com -Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires, +49 (0)40 3574 3116, kirsten.bienk@dowjones.com DJG/kib/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de
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May 05, 2010 03:36 ET (07:36 GMT)
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