
(neu: Aussagen von Konzernchef Asbeck, Aktienkurs)
BONN (dpa-AFX) - Das Photovoltaik-Unternehmen Solarworld
Solarworld rechnet mit einem weiteren Anstieg der weltweiten Absatzmengen. Bedingt durch die Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz, die eine Kürzung der Fördersätze zur Mitte des Jahres vorsehen, erwartet das Unternehmen in Deutschland Nachfragespitzen bis zum Ende des zweiten Quartals. "Das zweite Quartal wird in der Kontinuität des ersten Quartals stehen", sagte Asbeck im Gespräch mit dpa-AFX. Für die Zeit danach setzt Solarworld auf die geplante verbesserte Förderung des Eigenverbrauchs, sie werde die Nachfrage nach solaren Dachanlagen stützen. Die Produktionsmenge werde 2010 planmäßig um mehr als 30 Prozent steigen.
Wie Solarworld am Dienstag mitteilte, stiegen die Erlöse von 176,3 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 225,6 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging auf 24,8 Millionen Euro zurück, im vergangenen Jahr waren es 37,8 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente Solarworld 5,28 Millionen Euro, nach 23,8 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Von dpa-AFX befragten Analysten hatten beim EBIT mit etwas schwächeren, beim Umsatz und bei Nettoergebnis jedoch mit etwas besseren Zahlen gerechnet.
Die Aktie fiel bis zum späten Vormittag um 4,56 Prozent auf 9,35 Euro. Der TecDax verlor unterdessen ein Prozent. Händler bewerteten die Kennzahlen als "gemischt" bis "schwächer als erwartet". Eine höhere Steuerlast machte ein Börsianer für den unter seinen Schätzungen liegenden Nettogewinn verantwortlich.
Das Unternehmen will auf anderen europäischen Märkten wie Italien, Frankreich, Belgien und Tschechien seinen Absatz steigern und rechnet in den USA mit einem kräftigen Nachfrageanstieg. Hier will Solarworld seine Marketingaktivitäten mit Fokus auf den Endkunden verstärken. Dazu plant Konzernchef Asbeck unter anderem Fernsehwerbung. Ähnlich wie in Deutschland mit Fußballstar Lukas Podolski soll aber in den USA der Schauspieler Larry Hagman auftreten. Bekannt geworden in den 80er Jahren als Ölmagnat J. R. Ewing in der US-Serie "Dallas" soll er nun auf die Seite der erneuerbaren Energien wechseln und sich Solaranlagen aufs Dach bauen, verriet Asbeck.
Der derzeit schwache Euro kommt dem Unternehmen indes nur indirekt zugute. In den USA rechnet Solarworld in Dollar ab. Auf dem deutschen Markt schütze der schwache Eurokurs aber vor der Konkurrenz aus China, da die Unterbewertung der chinesischen Währung so kompensiert werde./nmu/nl/zb
ISIN DE0005108401
AXC0151 2010-05-11/11:31