Der Streit um den überraschenden Rücktritt
des früheren Vorstandschefs des Solarkraftwerks-Spezialisten Solar
Millennium
Der Aufsichtsrat von Solar Millennium bestreitet dagegen nach Angaben von Claassens Anwalt eine wirksame Kündigung. Das Unternehmen selbst wollte sich am Mittwoch zu der Feststellungsklage nicht äußern. Sie liege dem Vorstand noch nicht vor. "Ohne Kenntnis der Vorwürfe in der Klageschrift können wir dazu nichts sagen", betonte ein Solar Millennium-Sprecher.
Der Anwalt begründete Claassens Kündigung mit "fundamentalen
Auffassungsunterschieden" in Fragen der Unternehmensführung und der
Unternehmenskultur. Hinzu gekommen seien weitere Aspekte, "die dazu
führten, dass Claassen es nicht mehr verantworten konnte, weiterhin
für die Solar Millennium AG tätig zu sein". Zudem habe sich Claassen
über die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft, über ihre
Entwicklungsperspektiven und ihre technologische Position grob
getäuscht. Auch habe sich der frühere Chef des Energieversorger EnBW
Erkenntnisse über etwaige Fehlbilanzierungen, über die ein Wirtschaftsmagazin nach Claassen Rücktritt berichtet hatte, lägen Claassen dagegen nicht vor. Bilanzierungsfragen hätten bei der Entscheidung für seinen Rücktritt keine Rolle gespielt, betonte der Anwalt in seiner Erklärung. Claassen hatte die Position erst am 1. Januar 2010 angetreten. Mit ihm an der Spitze wollte das Unternehmen seinen ehrgeizigen Wachstumskurs fortsetzen. Im laufenden Geschäftsjahr (31. Oktober) sollte sich der Umsatz auf 350 Millionen Euro verdreifachen./kts/DP/tw
ISIN DE0005220008
AXC0139 2010-05-26/14:58