DJ ver.di: Haben uns noch nicht für Karstadt-Käufer ... (zwei)
Die Gewerkschaft ver.di hat den weiteren Angaben zufolge im Gläubigerausschuss eine Stimme. Eine Stimme haben auch die Betriebsräte des Warenhauskonzerns. Weitere Stimmen entfallen auf die anderen Gläubiger, zu denen Lieferanten, Vermieter und Kreditunternehmen gehören.
An diesem Freitag treffen sich die Karstadt-Betriebsräte um 12 Uhr in Berlin, um über die verschiedenen Angebote zu diskutieren. Auch Vertreter der Gewerkschaft seien geladen, sagte die ver.di-Sprecherin.
Im Vorfeld dieses Treffens sorgte ein Zeitungsbericht für Verwirrung. Das "Handelsblatt" (Freitagausgabe) hatte geschrieben, dass der Karstadt-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Hellmut Patzelt unter Druck komme. Nach Angaben aus Betriebsratskreisen habe er Bieter, die vor den Betriebsräten ihr Konzept vorstellen wollten, ausgeladen. Patzelt soll nach Informationen der Zeitung bereits seit Wochen Geheimverhandlungen mit Vertretern des Highstreet-Konsortiums geführt haben.
Patzelt war zunächst für eine Stellungnahme gegenüber Dow Jones Newswires nicht erreichbar. Ver.di-Sprecherin Haß wollte sich zu diesem Bericht nicht äußern.
Die Gewerkschaft will sich auch in den nächsten Tagen noch intensiv mit der Bewertung der Kaufofferten befassen. Der Privatinvestor Berggruen habe ein sehr gutes Konzept vorgelegt, sagte die Sprecherin. Von Vorteil sei, dass er die Investitionen ohne die Beteiligung von Banken durchführen wolle.
Highstreet habe indes konzeptionell das detaillierteste Angebot vorgelegt und für alle Warenhausbereiche Partner benannt.
Beim Finanzinvestor Triton seien die Forderungen nach höheren Verzichten der Arbeitnehmer ein Dorn im Auge, sagte die Sprecherin.
Die Offerte des russischen Investors spielt ihrer Einschätzung nach auch weiterhin nur eine untergeordnete Rolle. Hier würden einfach zu viele Informationen fehlen, sagte Haß.
Der Insolvenzverwalter wartet auch am Freitag noch auf Unterlagen dieses Investors, wie sein Sprecher Thomas Schulz Dow Jones Newswires auf Anfrage sagte. Bereits am Vortag hatte er darauf verwiesen, dass noch Dokumente fehlen würden, auf deren Grundlage überhaupt über das weitere Vorgehen entschieden werden könnte. "An dieser Situation hat sich nichts geändert", sagte Schulz.
Webseite: www.karstadt.de -Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires, +49 (0)40 3574 3116, kirsten.bienk@dowjones.com DJG/kib/bam Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de
(END) Dow Jones Newswires
June 04, 2010 04:39 ET (08:39 GMT)
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