Bei der entscheidenden Sitzung der Karstadt- Gläubiger gehen am Montag in Essen drei Bieter an den Start. Vertreter der Interessenten Highstreet, Berggruen und Triton sollen an der Sitzung des elfköpfigen Gläubigerausschusses zunächst nicht teilnehmen, berichtete ein Sprecher des Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg. Alle Interessenten hätten jedoch angeboten, für Fragen zur Verfügung zu stehen.
Ein vollständiges Angebot des russischen Konsortiums unter Führung des Petersburger Unternehmers Artur Pachomow sei dagegen bislang nicht vorgelegt worden. "Bestimmte Dokumente liegen noch nicht vor", sagte Görg-Sprecher Schulz.
Auch der Düsseldorfer Konkurrent Metro
Der Metro-Vorstoß sei aber mit Görg abgestimmt, berichtete die "Financial Times Deutschland" am Montag. Damit reagiere Görg darauf, dass der von ihm seit Monaten vorangetriebene Komplettverkauf platzen könne.
Nach bisherigen Planungen soll ein Investor bis spätestens Mittwoch den Kaufvertrag für die Übernahme der bundesweit 120 Läden unterschreiben. Einen Tag später soll das Essener Amtsgericht über den Insolvenzplan entscheiden. Falls der Insolvenzplan nicht in Kraft treten kann, droht dem Unternehmen mit 25.000 Beschäftigten die Zerschlagung.
Metro wolle 45 bis 60 größere der bundesweit 120 Karstadt-Filialen übernehmen und unter Kaufhof-Regie weiterbetreiben, schrieb die "FTD" unter Berufung auf Unternehmens- und Gläubigerkreise. Zudem würde dem Plan zufolge Metro auch die 27 Karstadt-Sporthäuser erwerben. Von den 25.000 Mitarbeitern behielten zumindest 18.000 ihre Arbeitsplätze. Metro erhoffe sich davon den Durchbruch beim stockenden Verkauf seiner Warenhauskette Kaufhof.
Metro sei nur an den großen Karstadt-Häusern interessiert. Die kleineren, die Essener Karstadt-Zentrale und die eigentliche Karstadt Warenhaus GmbH inklusive aller ihrer Vertragsbeziehungen würden dagegen voraussichtlich in einer Auffanggesellschaft geparkt und separat weiterverkauft oder abgewickelt, hieß es./uta/DP/wiz
ISIN DE0007257503
AXC0051 2010-06-07/10:53