DJ DER AKTIONÄR Online Tipp des Tages: Turnaround-Aktie mit KGV 7
Die strategische Neupositionierung, die tief greifende Restrukturierung mit dem Verkauf defizitärer Töchter und frisches Kapital sorgen bei der SHS Viveon AG (WKN A0X FWK) für Fantasie. Die ehemalige Neuer-Markt-Firma ist reif für ein fulminantes Comeback im laufenden Jahr. Die bereits seit 1991 aktive SHS Viveon AG hat turbulente Zeiten hinter sich, dürfte im laufenden Jahr jedoch einen eindrucksvollen Turnaround hinlegen. Das auf den Bereich Kundenmanagement (CRM) fokussierte IT- und Softwarehaus hat sich im vergangenen Jahr unter dem Strategieleitsatz "Customer Management 2.0" neu aufgestellt. Seit Oktober 2009 ist bei SHS Viveon Stefan Gilmozzi als Alleinvorstand tätig, der die Firma einer weitreichenden Restrukturierung unterzogen und vor Kurzem frisches Kapital bei ausgewählten Investoren eingeworben hat. Das Ergebnis ist eine deutlich schlankere und wettbewerbsfähigere Unternehmensstruktur, die eine spannende Entwicklung in den nächsten Jahren erwarten lässt. Einzigartige Kombination SHS Viveon ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Zum einen ist SHS als IT-Beratung tätig - zusammengefasst in der Sparte "Consulting & Solutions", in der die Münchener ihre Kunden bei der Ausschöpfung der Kundenpotenziale und der Ermittlung der Kundenrisiken unterstützen. Zum anderen verkauft SHS Viveon in der Sparte "Products" eine eigene Software namens GUARDEAN für das Kundenrisikomanagement, mit der SHS-Klienten das Zahlungsverhalten ihrer Kunden und damit Zahlungsausfälle und Insolvenzrisiken abschätzen können, was letztlich zu einem besseren Forderungsmanagement seitens der Unternehmen führt, die auf die SHS-Software setzen. Mit der Kombination aus Kunden- und Risikomanagement grenzt sich SHS Viveon vom Wettbewerb klar ab. Die Umsatzaufteilung zwischen diesen beiden Sparten ist 80 zu 20. 80 Prozent der Umsätze werden also mit Beratungsleistungen und 20 Prozent mit Software erwirtschaftet. Der Branchenfokus liegt auf den Sektoren Telekommunikation, Finanzen sowie Industrie und Handel. Zu den über 150 Kunden zählen Unternehmen wie BMW Financial Services, Crédit Agricole, DAB Bank, Danone, Ingram Micro, o2, Orange, Quelle, SüdLeasing, Telefónica, Toyota Kreditbank, T-Mobile und T-Online. Erfolgreiche Restrukturierung Dass SHS Viveon nun deutlich schlanker und wettbewerbsfähiger aufgestellt ist, liegt an der umfangreichen Restrukturierung im vergangenen Jahr, die das Zahlenwerk 2009 ein letztes Mal negativ beeinflusst hat. Mitte Mai letzten Jahres wurde die ehemalige spanische Tochtergesellschaft SHS Polar verkauft. Die Münchener konzentrieren sich nun ausschließlich auf die Kernmärkte Deutschland, Österreich und Schweiz. Die Verkleinerung wirkt ebenso kostensenkend wie die günstigere Neulistung der Aktie im m:access der Münchener Börse und die Verschlankung des obersten Managements auf einen Alleinvorstand. Einen großen Einfluss hat auch die vor wenigen Wochen erfolgreich platzierte und überzeichnete Kapitalerhöhung, bei der SHS Viveon 1,5 Millionen Euro einnehmen konnte. Mit deren Hilfe sollte es dem Unternehmen gelingen, eine Ende des Jahres fällige Anleihe (Volumen: vier Millionen Euro) zurückzuzahlen. Das dürfte sich ab 2011 deutlich beim Finanzergebnis bemerkbar machen, denn die Anleihe ist mit zehn Prozent hoch verzinst - SHS spart damit ab 2011 allein dadurch 400.000 Euro im Jahr. Operativ lief es bereits 2009 sehr gut. Das Unternehmen erzielte eine Gesamtleistung von 25,6 Millionen Euro, was einem Rückgang von 7,7 Prozent gegenüber 2008 entspricht. Angesichts der weltweiten Krise eine erfreulich stabile Entwicklung. Vor allem konnten im Beratungsgeschäft mit buch.de, MAN Diesel und Papier Union neue Kunden gewonnen werden. Auch im Softwarebereich konnte SHS unter anderem ClickandBuy, DIS und BP überzeugen. Trotz Restrukturierung positiv verlief das Jahr 2009 auf der Ergebnisseite. SHS Viveon konnte das Betriebsergebnis (EBIT) von minus 3,0 Millionen Euro in 2008 auf 0,4 Millionen Euro steigern. Dass die Steigerung nicht stärker ausgefallen ist, liegt einzig an der Tatsache, dass die Restrukturierungsmaßnahmen erst in der zweiten Jahreshälfte griffen. Stärker auswirken werden sich diese im laufenden Jahr und schließlich 2011 ihre volle Wirkung entfalten. Wachstumschancen liegen einerseits im Trend zu Software-as-a-Service, wofür sich die Münchener bereits vorbereiten. Zudem ist davon auszugehen, dass sie weitere Kundenbranchen hinzugewinnen werden, was neue Wachstumspotenziale eröffnen wird. Die Aufräumarbeiten werden sich in deutlich höheren Margen niederschlagen. Krasse Unterbewertung Das Bemerkenswerte an SHS Viveon neben der günstigen Bewertung mit einem KGV von 7 ist die Tatsache, dass der Turnaround bisher kaum beachtet wird. Die Beratungsfirma Viveon, die den Großteil der Umsätze erwirtschaftet, wurde von SHS 2006 für zehn Millionen Euro gekauft. Der aktuelle Börsenwert von SHS Viveon liegt bei deutlich besserer Bilanzsituation und besseren operativen Aussichten bei gerade einmal acht Millionen Euro. Allein das dokumentiert die krasse Unterbewertung der Aktie. DER AKTIONÄR sieht ein Kursziel von 13,50 Euro auf Sicht von einem Jahr. Da die Handelsumsätze wie bei einem Hot-Stock dieser Größe überschaubar sind, sollten interessierte Anleger mit Limit kaufen. Ein Stopp bei 6,00 Euro sichert die Position ab. Mehr Informationen, Nachrichten und Empfehlungen finden Sie im Internet unter www.deraktionaer.de +++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter www.deraktionaer.de +++
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June 23, 2010 04:09 ET (08:09 GMT)