
DJ UPDATE: Lufthansa bekräftigt Ausblick für 2010
(NEU: Aussagen des Vorstands, Aktienkurs) Von Kirsten Bienk DOW JONES NEWSWIRES
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Lufthansa AG hat kurz vor Ablauf des zweiten Quartals ihren Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigt. Außerdem äußerte sich der Vorstand während eines Investorentages in Frankfurt sehr zuversichtlich über die weitere Entwicklung der einzelnen Sparten, den Verlauf der Kostensenkungsprogramme und die Integration der zugekauften Fluglinien. Am Markt kamen diese Aussagen gut an. Der Kurs der Aktie stellte sich bis 15.45 Uhr mit einem Plus von knapp 2% auf 12,00 EUR.
"Trotz eines negativen ersten Quartals und der Luftraumsperrung Anfang April haben die Entwicklungen der letzten Monate insgesamt die Erwartungen, 2010 ein operatives Ergebnis über dem Vorjahresniveau zu erwirtschaften, gestärkt", teilte Deutschlands größte Airline mit und bestätigte damit ihre bisherige Einschätzung.
Erstmals nannte Finanzvorstand Stephan Gemkow für 2010 einen Ausblick für die Entwicklung der Lufthansa Passage Airlines, die aus Lufthansa, den Regionalfluggesellschaften und Lufthansa Italia besteht. Im Vergleich zum Vorjahr sieht er hier eine Steigerung von Umsatz und operativem Ergebnis. In der gesamten Passage Airline-Gruppe, die neben Lufthansa Passage noch Swiss, AUA, BMI, Germanwings und die Beteiligungen an JetBlue und Sun Express umfasst, sieht er bei einem steigenden Umsatz nur ein operatives Ergebnis auf Vorjahr.
Bei der Vorlage des Erstquartalsberichts hatte sich der Vorstand aufgrund weiterer möglicher Auswirkungen der isländischen Flugaschewolke und noch nicht abgeschlossener Tarifverhandlungen mit der Vereinigung Cockpit (VC), der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) noch nicht in der Lage für eine Ergebnisquantifizierung gesehen.
Mittlerweile gibt es eine Einigung mit der Pilotengewerkschaft VC, Verhandlungstermine mit ver.di und UFO sind für Anfang Juli terminiert und Flugasche behindert den Flugverkehr nicht mehr.
Lufthansa will nach Angaben des Finanzvorstands im laufenden Jahr die Personalkosten auf dem Niveau des Vorjahres halten. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen vereinbarte Lohn- und Gehaltssteigerungen kompensiert werden. Wie dies gehen soll, teilte die Airline aber nicht mit. Hierzu könnten erst konkrete Aussagen gemacht werden, wenn die Tarifgespräche mit ver.di und UFO abgeschlossen seien, sagte eine Sprecherin.
Mit Mehrkosten rechnet der Luftfahrtkonzern im laufenden Jahr indes bei Flugbenzin. So liegt die Prognose für den Treibstoffaufwand bei 5,3 Mrd EUR und damit etwas höher als die Ende April geschätzten 5,2 Mrd EUR. 2009 zahlte die Lufthansa 3,7 Mrd EUR für Kerosin. Begründet wird die Erhöhung der Prognose mit dem schwächeren Euro.
Mit Verweis auf das wirtschaftliche Umfeld stehen die Zeichen nach Einschätzung des Vorstands nun "deutlich auf Erholung in allen Bereichen des Konzerns". So anhaltend, wie sich die Nachfrage derzeit erhole, spreche Vieles für einen nachhaltigen Aufschwung. Vor allem das Frachtgeschäft und der interkontinentale Passagierverkehr verzeichnen nach Lufthansa-Angaben eine "sehr positive" Entwicklung.
Das Europageschäft erholt sich den weiteren Angaben zufolge dagegen langsamer. Hier zeige sich ein verändertes Reiseverhalten. Lufthansa treibe daher in allen Gesellschaften die Kostensenkung voran, profitiere zugleich aber von Synergien aus der etablierten Gruppenstruktur im eigenen Airline-Verbund.
"Ein erster Zwischenstand zeigt, dass die Programme und Integrationsfortschritte planmäßig verlaufen", erklärte der Konzern. Seinen Führungsanspruch in Sachen der Profitabilität hält der Lufthansa-Vorstand aufrecht.
Webseite: www.lufthansa-financials.com - Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires, +49 (0)40 3574 3116, kirsten.bienk@dowjones.com DJG/kib/kla
(END) Dow Jones Newswires
June 28, 2010 09:56 ET (13:56 GMT)
Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.