Der britische Ölkonzern BP
BPs Krisenmanager Bob Dudley hat allerdings erhebliche Zweifel, ob der ehrgeizigere Termin zu schaffen ist: "In einer perfekten Welt ohne Störungen wäre es möglich, die Quelle zwischen dem 20. und 27. Juli zu verschließen", zitierte ihn die Zeitung - dies sei aber sehr unwahrscheinlich. Auch die Hurrikan-Saison bedrohe den "perfekten Fall". Deshalb verfolge der Konzern parallel weitere Notfallpläne. Dazu gehöre etwa, das Loch mit zwei nahegelegenen Öl- und Gaspipelines zu verbinden.
Eine neuntägige Schönwetterphase, die am Freitag einsetzen soll, werde für die weitere Entwicklung entscheidend sein, schrieb das "Wall Street Journal". BP versucht zwei weiter Löcher zu bohren. Durch diese soll weiteres Material gepumpt werden, um die undichte Stelle zu verschließen. Die Bohrungen gingen bislang schneller voran als erwartet, zitierte die Zeitung den Chef der mit den Arbeiten beauftragten Firma Blackhawk Specialty Tools, Billy Brown. Bislang können die Experten an der Unglücksstelle nur einen Bruchteil des auslaufenden Öls auffangen und aufsaugen.
Seit der Explosion und dem Untergang der Bohrinsel Deepwater Horizon hat sich der Börsenkurs von BP halbiert. Die Kosten für Säuberungen und Entschädigungen belaufen sich mittlerweile auf mehr als drei Milliarden Dollar. Weitere 20 Milliarden Dollar will BP in einen Hilfsfonds einzahlen. Doch die genauen Kosten sind längst noch nicht absehbar. Vor diesem Hintergrund sucht BP Geldgeber. Vorstandschef Tony Hayward warb am Mittwoch in Abu Dhabi um mögliche Investoren.
Derweil warnte die Internationale Energieagentur IEA nach der Katastrophe im Golf von Mexiko vor Engpässen und steigenden Preisen. "Die Ära des billigen Öls geht definitiv zu Ende", sagte IEA-Chefvolkswirt Fatih Birol der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag). Sollten sich in Folge der Ölpest weltweit alle Bohrungen im Meer verzögern, könnten mittelfristig täglich eine Million Barrel Öl fehlen./nl/nmu/she
ISIN GB0007980591
AXC0040 2010-07-08/09:41