DJ IAB: Anteil befristeter Neueinstellungen 2009 auf Höchststand
NÜRNBERG (Dow Jones)--Der Anteil der befristeten Beschäftigungsverhältnisse bei Neueinstellungen hat nach einem Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) 2009 einen neuen Höchststand erreicht. Wie das der Bundesagentur für Arbeit (BA) angegliederte Forschungsinstitut in einem am Freitag veröffentlichten Bericht mitteilte, waren im vergangenen Jahr 47% aller neuen Einstellungen nicht auf Dauer angelegt.
"Vor allem in der öffentlichen Verwaltung, aber auch in den Branchen Gesundheit und Sozialwesen, Erziehung und Unterricht sowie bei den Nonprofit-Organisationen sind Befristungen heute schon das Normaleinstellungsverhältnis", kommentierte IAB-Arbeitsmarktexperte Christian Hohendanner die Forschungsergebnisse.
Bei Anstellungen im produzierenden Gewerbe dominieren laut Hohendanner aber immer noch unbefristete Arbeitsverträge. Trotz der durch die Krise gestiegenen Unsicherheit gebe es im produzierenden Gewerbe keine Zunahme des Anteils befristeter Neueinstellungen - während bei den öffentlichen und sozialen Einrichtungen der Trend zur befristeten Neueinstellung ungebrochen sei. "In der öffentlichen Verwaltung sind mittlerweile 68% der neuen Arbeitsverträge befristet", so Hohendanner.
Insgesamt lag die Zahl der befristet Beschäftigten 2009 mit rund 2,5 Millionen um etwa 150.000 niedriger als im Vorjahr. Bei nahezu gleichbleibender Zahl der Beschäftigten insgesamt war damit der Anteil der befristet Beschäftigten nach der Finanzkrise auf 8,8% gesunken. 2008 hatte der Anteil mit 9,3% so hoch gelegen wie nie zuvor.
Auch die Zahl der Übernahmen von befristeter in unbefristete Beschäftigung ging zurück. Wurden 2008 noch 52% der zunächst befristet angestellten Arbeitnehmer anschließend in eine unbefristete Beschäftigung übernommen, lag der Anteil im Jahr 2009 nur noch bei 45%. Im produzierenden Gewerbe sank er sogar von 68% auf 38%.
Webseite: www.iab.de DJG/mle/kth
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July 09, 2010 06:52 ET (10:52 GMT)
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