DJ Europas Börsen schließen schwächer - Makrodaten und Fed belasten
FRANKFURT (Dow Jones)--Schwächer sind Europas Börsen am Dienstag aus dem Handel gegangen. Das gebremste Wirtschaftswachstum in China, die Unsicherheit vor den Aussagen der US-Notenbank am Abend und schlechte US-Daten verdarben den Käufern die Laune. Unter Druck standen besonders die konjunktursensiblen Branchen. Der Euro-Stoxx-50 gab um 1% oder 27 auf 2.800 Punkte nach, der Stoxx-50 verlor dank starker Pharma-Werte nur 0,7% oder 18 auf 2.533 Zähler. Alle Branchen außer Pharma und Nahrungsmittel schlossen im Minus. Technische Analysten hoffen nun, dass der Euro-Stoxx-50 die Unterstützungen um 2.750 Zähler verteidigen kann.
Unsicherheit vor Fed-Aussagen drückt
Die Unsicherheit vor den Aussagen der US-Notenbank nach 20.15 Uhr MESZ sorgte für Druck auf die Kurse. Beim Leitzinskorridor gehen alle Analysten von einer Bestätigung der Spanne von 0,00% bis 0,25% aus. Wegen der unerwartet schwachen Daten zum US-Wirtschaftswachstum und dem Arbeitsmarkt halten sich jedoch Spekulationen, die Fed könne zu ihren quantitativen Lockerungen zurückkehren.
Als wahrscheinlich werten Marktteilnehmer eine Reinvestition der Gewinne aus endfälligen Hypotheken-Papieren. Diese belaufen sich nach Berechnungen der Commerzbank in den kommenden zwölf Monaten aber nur auf rund 50 Mrd USD. Angesichts der ins Stocken geratenen Erholung der USA wird dies jedoch als ein Tropfen auf den heißen Stein gesehen.
US-Konjunkturdaten enttäuschen erneut
Die US-Konjunkturdaten des Tages stammten zwar aus der zweiten Reihe, untermauerten aber die Meinung der Skeptiker: So ging die US-Produktivität zum ersten Mal seit dem vierten Quartal 2008 zurück. Sie fiel im zweiten Quartal um 0,9%, obwohl der Konsens einen Anstieg von 0,2% erwartet hatte. Auch der geringe Anstieg der Lohnstückkosten stützte Deflations-Ängste: Sie stiegen nur um 0,2% anstelle erwarteter 0,5%.
Rückgang des China-Wachstums drückt Exporteure - Pharma stark
Konjunktursensible und Export-Werte waren die Hauptverlierer nach Daten zur chinesischen Konjunktur. Dort hat sich die Wachstumsdynamik der Importe im Juli auf ein Plus von 22,7% gegenüber dem Vorjahresmonat nach einer Zunahme um 34,1% im Juni abgeschwächt. Ökonomen hatten mit einer schwächeren Verlangsamung auf 30,2% gerechnet.
Hauptverlierer waren danach wie üblich die Minen-Werte. Der Sektor-Index der "Basic Resources" gab um 2,2% nach. Unter anderem verloren Xstrata 3%, AngloAmerican 2,4% und BHP Billiton 2,3%. Auch die Stahlwerte gaben entsprechend nach.
Die Branche der Industrie-Werte verlor 1,2%. Bau-Werte gaben im Schnitt um 1,7% nach. Hier hatten die Analysten von Goldman Sachs den europäischen Bausektor auf "Neutral" herabgestuft. Saint-Gobain fielen um 2,8%, Vinci um 2%.
Die übliche Stärke gegen den Gesamtmarkt zeigten nur die Pharma- und Nahrungsmittel-Werte. Der Pharma-Index stieg um 0,9%, der Nahrungs-Index um 0,3%. Hier zogen besonders Nestle um 1% auf 51,50 CHF an. Von den Schweizern werden am Mittwoch starke Zahlen erwartet.
Europäische Schlussstände am Dienstag, 10. August
=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2800,02 -27,25 -1,0 -5,6 . Stoxx-50 2533,07 -18,02 -0,7 -1,8 . Stoxx-600 259,93 -2,33 -0,9 2,7 Frankfurt XETRA-DAX 6286,25 -65,35 -1,0 5,5 London FTSE-100 5376,41 -34,11 -0,6 -0,7 Paris CAC-40 3730,58 -46,79 -1,2 -5,2 Amsterdam AEX 333,14 -2,75 -0,8 -0,7 Athen ATHEX-20 810,35 -22,99 -2,8 -28,0 Brüssel BEL-20 2561,71 -9,31 -0,4 2,0 Budapest BUX 22538,53 -481,28 -2,1 6,2 Helsinki OMXH-25 2292,25 -32,62 -1,4 12,8 Istanbul NAT30 74332,05 -1147,57 -1,5 11,0 Kopenhagen OMXC-20 420,20 -5,29 -1,2 24,8 Madrid IBEX-35 10718,50 -94,10 -0,9 -10,2 Mailand FTSE-MIB 21259,89 -81,73 -0,4 -8,6 Moskau RTS 1492,90 -27,66 -1,8 3,3 Oslo OBX 336,64 -5,18 -1,5 -0,8 Prag PX 1192,30 -7,20 -0,6 6,7 Stockholm OMXS-30 1063,32 -10,21 -1,0 11,7 Warschau WIG-20 2489,77 -38,65 -1,5 4,2 Wien ATX 2485,69 -42,07 -1,7 -0,4 Zürich SMI 6395,02 3,28 0,1 -2,3 === DJG/mod/gei
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August 10, 2010 12:31 ET (16:31 GMT)
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