DJ Europas Börsen schließen etwas fester - Verstärktes Kaufinteresse
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben den Handel am Donnerstag mit einem Plus beendet. "Wir sehen momentan Kaufinteresse von zwei Seiten", so ein Händler. Zum einen seien Long-Only-Investoren auf der Käuferseite zu sehen, welche die bisherige Aufwärtsbewegung nicht mitgenommen haben und damit Gefahr laufen, dem Vergleichsindex ein weiteres Mal nachzulaufen. Zum anderen sei zu sehen, dass die Rally an den Anleihemärkten langsam an Fahrt verliere, und sich Investoren nach Alternativen umschauen. Und diese seien momentan an den Börsen zu finden. An ihnen hätten sich inzwischen ganze Sektoren, wie die Versorger und die Telekom-Unternehmen, als Renditebringer für ihre Anteilseigner positioniert. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,6% oder 16 Punkte auf 2.846, während der Stoxx-50 um 0,5% oder 13 Punkte auf 2.543 zulegte.
Unterstützung erhielt der Aktienmarkt von einem fester tendierenden Euro, der wieder die Marke von 1,39 USD übersprang. "Die Unsicherheiten mit Blick auf die Offenmarktsitzung der US-Notenbank sind in den vergangenen Tagen gestiegen", hieß es im Handel aber einschränkend. Die US-Notenbank dürfte wohl lediglich ein Kaufvolumen von etwa 500 Mrd USD über einen Zeitraum von rund sechs Monaten bekannt geben, während sich einige Akteure deutlich mehr erhofft hätten.
France Telecom nimmt Umsatzprognose hoch - Aktie tendiert fest
France Telecom hat angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Erholung im dritten Quartal ihre Umsatzprognose für das Gesamtjahr leicht angehoben. Der Pariser Konzern rechnet nun mit einem leichten Anstieg des Umsatzes, nachdem er bislang von Einnahmen auf Vorjahresniveau ausgegangen war. Die Berenberg Bank spricht von starken Zahlen. Sowohl der Umsatz als auch das EBITDA hätten sich besser als gedacht entwickelt. Zudem sei es dem Konzern gelungen, den Breitband-Marktanteil in Frankreich auf 33% auszubauen. Bei einer Dividendenrendite von 8,2% sei die Aktie sehr attraktiv. Die Aktie legte um 3,1% auf 17,20 EUR zu, der Sektor der Telekoms gewann 2,1%.
Pharmasektor mit Licht und Schatten
Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis hat im dritten Quartal mit seinem Gewinn die Analystenerwartungen übertroffen und die eigene Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Dank positiver Wechselkurseffekte und guter Verkäufe des Diabetesmittels "Lantus" sei der Konzernumsatz um 5,7% auf 7,82 Mrd EUR gestiegen. Dem Konzern gelang das Gewinnplus, obwohl bei einem seiner wichtigsten Umsatzbringer, dem Blutverdünner "Lovenox", der Patentschutz ausgelaufen war. Die Erlöse des Medikaments fielen deshalb im Quartal wechselkursbereinigt um 26% auf 589 Mio EUR. Davon unbeeindruckt erhöhte Sanofi die Gewinnprognose für das Gesamtjahr, die Aktie honoriert das mit einem Plus von 0,3% auf 49,70 EUR.
Generika macht AstraZeneca das Leben schwer
Die Aktie von AstraZeneca reagierte mit Abschlägen auf die Bekanntgabe der Quartalszahlen. Auf der Ergebnisseite konnten die Erwartungen nicht erfüllt werden. Neben einem Rechtsstreit belastete den Konzern der harte Wettbewerb durch Generika. Im Juli hatte AstraZeneca bereits gewarnt, die Ergebnisse im zweiten Halbjahr würden durch die generische Konkurrenz für seine Medikamente "Toprol-XL", "Pulmicort Respules", "Casodex", "Arimidex" sowie durch fehlende Beiträge durch den Grippeimpfstoff gegen den Schweinegrippevirus H1N1 belastet. Die Umsätze bewegen sich dagegen im Rahmen der Erwartungen. Positiv hob ein Händler hervor, dass die Umsatzschätzung nach oben angepasst wurde. Die Aktie verlor 3,3% auf 3.139,50 p.
ABB überzeugt beim Auftragseingang - Ausblick aber zu verhalten
Die schweizerische ABB hat im dritten Quartal 2010 zwar rund 25% weniger verdient, die Markterwartungen dabei aber übertroffen. Der Auftragseingang legte dank wachsender Nachfrage in der Industrie und dank eines Anstiegs bei Großprojekten im Energiebereich deutlich zu, und der Konzern sieht sich gut aufgestellt, um von der nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung zu profitieren. Die Zahlenwerk ist nach Einschätzung der Experten von Vontobel über den Erwartungen ausgefallen. Das Auftragsplus von 16% zeige, das ABB auf dem richtigen Weg zum Turnaround sei. Der Ausblick sei indes vage ausgefallen. ABB verloren 4% auf 20,68 CHF.
Banco Santander verstimmte mit Gewinnwarnung
Nach der überraschenden Gewinnwarnung von Santander sehen Analysten Korrekturbedarf bei den Gewinnschätzungen. Santander habe keinerlei Vorsorge getroffen, nachdem die Bank im zweiten Quartal noch erklärt habe, dass die Anpassungen zu handhaben seien. Santander verloren 0,4% auf 9,15 EUR.
=== Europäische Schlussindizes am Donnerstag, den 28. Oktober: Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2845,53 16,11 0,6 -4,1 Stoxx-50 2543,14 12,47 0,5 -1,4 Stoxx-600 265,90 0,97 0,4 5,0 Frankfurt XETRA-DAX 6595,28 27,28 0,4 10,7 London FTSE-100 5677,89 31,87 0,6 4,9 Paris CAC-40 3834,84 19,07 0,5 -2,6 Amsterdam AEX 338,10 0,11 0,0 0,8 Athen ATHEX-20 0,00 0,00 0,0 -100,0 Brüssel BEL-20 2677,40 4,69 0,2 6,6 Budapest BUX 23102,43 90,66 0,4 8,8 Helsinki OMXH-25 2472,84 -23,00 -0,9 21,7 Istanbul NAT30 87117,49 271,34 0,3 30,0 Kopenhagen OMXC-20 425,69 2,93 0,7 26,4 Madrid IBEX-35 10753,50 53,40 0,5 -9,9 Mailand FTSE-MIB 21509,62 258,80 1,2 -7,5 Moskau RTS 1583,44 0,27 0,0 9,6 Oslo OBX 369,30 2,93 0,8 8,8 Stockholm OMXS-30 1091,65 -12,22 -1,1 14,7 Warschau WIG-20 2638,97 -2,87 -0,1 10,5 Wien ATX 2699,58 -1,77 -0,1 8,2 Zürich SMI 6484,71 5,50 0,1 -0,9 === DJG/thl/ros
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October 28, 2010 12:32 ET (16:32 GMT)
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