
Die Vereine der Fußball-Bundesliga starten einer Studie des Wirtschaftsinformationsdienstes D&B zufolge finanziell bestens gerüstet in die 48. Saison. "Die Bundesligaclubs stehen auf gesunden Füßen", sagte D&B-Geschäftsführer Thomas Dold am Mittwoch in Darmstadt. Ein Grund dafür seien die gesunkenen Investitionen. Insgesamt verfügen zu Beginn der Spielzeit 2010/11 erstmalig elf Erstligavereine über einen den besten Wert innerhalb der D&B-Bewertung. Fast zwei Drittel der Vereine haben damit bei dem zweimal jährlich berechneten D&B-Bundesliga-Index ein minimales finanzielles Ausfallrisiko.
Neben dem FC Bayern München zählen diesmal Werder Bremen, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, der SC Freiburg, der Hamburger SV, Hannover 96, Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern zur Truppe der finanzstärksten Vereine. Auch der zuletzt wegen vermeintlicher Geldprobleme in die Schlagzeilen geratene 1. FC Köln steht beim D&B-Ranking ganz oben. Der Verein habe Gewinn gemacht, allerdings zu wenig, um groß zu investieren.
Steil nach unten ging es hingegen für 1899 Hoffenheim, der auf den letzten gewerteten Platz zurückfiel. Hinter dem Club steht zwar SAP-Gründer Dietmar Hopp als finanzkräftiger Mäzen. Der Verein arbeite aber als Unternehmen erst einmal eigenständig und dabei nicht immer wirtschaftlich. Die Kraichgauer hatten sich in der vergangenen Saison trotz eines teuren Kaders nicht für das finanziell lukrative internationale Geschäft qualifiziert. Hopp gleiche die Fehlbeträge zwar aus, dies tauche aber erst einmal nicht in der Bilanz auf, hieß es in der Studie.
Im internationalen Vergleich ist die Bundesliga in puncto Finanzkraft und Zahlungsmoral vorn. "Die europäischen Topclubs können von den Bundesligamanagern betriebswirtschaftlich noch durchaus etwas lernen", sagte Dold. So begleicht der FC Chelsea seine Außenstände erst nach deutlich mehr als 30 Tagen - und auch der FC Barcelona lässt sich 27 Tage Zeit. Zum Vergleich: In Deutschland zahlen 12 der 18 Bundesliga-Vereine ihre Rechnungen pünktlich oder kurz nach dem Zahlungstermin. Lediglich der VfB Stuttgart und der FC Schalke 04 lassen 20 Tage ins Land ziehen, bevor sie ihre Rechnungen bezahlen.
D&B Deutschland gehört zur Bisnode-Gruppe und zum weltweiten D&B-Netzwerk. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für Wirtschaftsinformationen und Firmenbewertungen. D&B erstellt auf Basis von 600 Millionen Rechnungen und Auswertung von Daten von mehr als 700.000 deutschen Firmen eine regelmäßige Studie zur Zahlungsmoral. Weltweit wertet D&B mehr als 20 Milliarden Rechnungen aus./zb/enl/tw
AXC0071 2010-08-18/11:05