24. August 2010. Das Ende der Sommerpause ist erreicht. Angesichts der langsamen internationalen Konjunkturentwicklung konzentrieren sich Anleger auf Rohstoff-, Renten- und Immobilienfonds.
Das Geschäft mit aktiv verwalteten Fonds belebt sich spürbar. Die gute Konjunktur in Deutschland weckt bei vielen Anlegern wieder die Kauflaune. Dennoch kann nach Ansicht Frank Wöllnitz' von ICF Kursmakler die gute Entwicklung hierzulande die Angst vor dem Einbruch der US-Konjunktur nicht auffangen: "Manch eine Verkaufsorder hat hier ihren Grund." Die Schwäche der USA, die Unsicherheiten in Südeuropa und die abgebremste Entwicklung der chinesischen Märkte hätten so auch den DAX beeinflusst. "Das ist schade, der eigentlich starke Index hat die 200-Tage-Linie nicht gehalten. Jetzt geht es erst mal runter", erwartet der Spezialist.
Ein allgemeines Licht auf die Lage aktiv verwalteter Fonds gibt eine heute veröffentlichte Untersuchung des Investmenthauses Lupus Alpha zum Thema Absolute Return-Fonds. Demnach sei das Investitionsvolumen in diesem Bereich wieder deutlich gestiegen, seit Juni 2007 erstmals wieder auf 20,9 Milliarden Euro.
An der Börse rege gehandelt würden in jüngster Zeit offene Immobilienfonds, berichtet Wöllnitz: "Hier gibt es eine Konsolidierungstendenz auf niedrigem Niveau." Tendenziell gekauft worden seien auch wieder Rentenfonds wie der Allianz PIMCO Internationaler Rentenfonds (WKN 847505).
Abgaben bei internationalen Aktienfonds
Die wichtigen internationalen Aktienindizes tendierten in der abgelaufenen Handelswoche schwächer, verantwortlich dafür seien schwache US-Makrozahlen gewesen, erläutert Anja Deisenroth-Boström von der Baader Bank. Auf der Verkaufsseite gelegen hätten im börslichen Handel in den vergangenen Börsentagen Papiere des in internationale Werte investierenden DWS Top Dividende (WKN 984811). Aus ihren Depots geräumt hätten einige Investoren ebenfalls den M&G Global Basics Fund A (WKN 797735), der vornehmlich auf Unternehmensaktien der Grundstoffindustrie setzt.
Mehr los bei asiatischen Aktienfonds
Steigende Umsätze im Vergleich zur Vorwoche konnte die Spezialistin bei Fondsanlagen in asiatische Aktien beobachten. Gekauft worden seien Papiere des First State Greater China Growth Fund (WKN A0BKZB), der in Aktien und aktienähnliche Wertpapiere von Unternehmen aus der Volksrepublik China, Hongkong bzw. Taiwan investiert. Ebenfalls auf der Einkaufsliste einiger Anleger habe der im pazifisch-asiatischen Raum anlegende DJE - Asien High Dividend P (EUR) (WKN A0Q5KZ) gestanden. Verkäufe wären bei den beiden viel gehandelten Baring Hong Kong China Funds in Euro und US-Dollar (WKNa 972840, 933583) dominant gewesen - zumindest an der Börse, gleiches beim Aktienfonds DWS Top 50 Asien (WKN 976976).
Nicht nur Anlagen in China, sondern auch ein in indonesische Wertpapiere engagierter Fonds hat laut Wöllnitz diese Woche in der Anlegergunst gestanden, der Fidelity Funds - Indonesia Fund (WKN 974129). "Der Fonds versucht sich die steigende Liberalisierung der Wirtschaft zu Nutze zu machen", meint der Fondsspezialist, "dabei ist die Marktlage nicht vorhersagbar." Insgesamt beobachtet Wöllnitz aber im Präsenzhandel einen leichten Verkaufsüberhang bei Schwellenländerengagements und nennt Beispiele wie den DWS Invest BRIC Plus (WKN A0DP7P), der in Brasilien, Russland, Indien und China anlegt sowie den in Mittel- und Südamerika aktiven BGF Latin American Fund (WKN 987139).
Steigende Nachfrage bei Rohstofffonds
Besonderes Interesse gilt in dieser Woche einigen Rohstofffonds. Wöllnitz meldet Käufe beim Pioneer Investments Aktien Rohstoffe (WKN 977988), der ausschließlich in Aktien investiert und sich dabei dicht am Morgan Stanley Commodity Related Equity Index orientiert. Die Baader Bank berichtet von größerem Interesse an einem Aktienfonds für Gold, Edelmetalle und -steine, dem Falcon Gold Equity Fund (WKN 972376).
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© 24. August 2010/Margarethe Dawo
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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