
In der Lkw-Branche herrscht Aufbruchstimmung: Beflügelt von der Konjunkturerholung erwarten die Nutzfahrzeugbauer nach massiven Einbrüchen durch die Wirtschaftskrise nun wieder positive Impulse. Auch wenn mit einer schnellen Rückkehr auf Vorkrisenniveau kaum gerechnet wird, zeigen sich die Hersteller von Lkw und Bussen, Anhängern und Aufbauten sowie die Zulieferer doch überwiegend zuversichtlich.
In dieser Woche trifft sich die Branche zur IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. Am Dienstag und Mittwoch wollen die Aussteller ihre Produkte den Journalisten präsentieren, am Donnerstag wird die Messe offiziell eröffnet. Sie gilt als wichtige Plattform für Geschäftsanbahnung und Vertragsabschlüsse.
"Es wird ein Festival der Innovationen", betonte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann. Das bezeuge die kreative Kraft der Branche, die durch die tiefe Krise 2009 nicht beeinträchtigt, sondern vielleicht sogar noch gestärkt worden sei.
Eine wachsende Rolle werde auf den Weltmärkten künftig die chinesische Nutzfahrzeugindustrie spielen, erwartet Wissmann. Die deutschen Hersteller seien aber ebenfalls eine "starke Kraft". Sie glänzten durch Qualität, den Markenwert und die Verlässlichkeit der Produkte.
Auch Branchenriese Daimler
Die Entwicklung eines Welt-Lkw macht aus Sicht Renschlers nicht viel Sinn. In China werde ein schwerer Lkw für etwa 35.000 Dollar verkauft, in Europa für 80.000 Euro. Das seien völlig verschiedene Fahrzeuge. "Ein Lastwagen hält in China vielleicht zwei Jahre, dafür ist er eben wesentlich billiger", sagte Renschler.
Die Nutzfahrzeugsparte von Volkswagen (VWN) sieht im internationalen Geschäft noch Chancen und will mit einem speziellen Modell auf den chinesischen Markt vordringen. VWN-Chef Wolfgang Schreiber hat dafür ein bestimmtes Segment im Blick. In China seien besonders kleine Lkw zwischen 2,8 und 7 Tonnen gefragt. "Es ist an der Zeit, das Thema anzugehen", sagte Schreiber dem "Handelsblatt".
Das neue Pick-up-Modell Amarok sei erfolgreich angelaufen. Die
Fertigung, die bisher in Argentinien liegt, müsse rechtzeitig
erweitert werden. Schon heute sei absehbar, dass der Bedarf die
Kapazitäten in zwei Jahren übertreffen werde. Schreiber will den
Amarok daher künftig auch im Stammwerk Hannover bauen, wie er dem
"Handelsblatt" und der "Bild-Zeitung" sagte. Bisher fertigt VWN hier
den Transporter T5 und die Karosserie des Porsche
Mittelfristig sieht Schreiber für den Pick-up und seine
Varianten ein Potenzial von 200.000 Verkäufen im Jahr. Der Amarok
ist seit Mai in Südamerika auf dem Markt. Bis Ende August wurden
8.000 Einheiten verkauft und es gingen laut VW
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AXC0147 2010-09-20/17:03