Das größte Solarschiff der Welt ist am Montag von Monaco aus zu einer ersten Weltumseglung gestartet. Nach Angaben des Teams legte das Schiff bei strahlendem Sonnenschein ab. "Besser können die Startbedingungen nicht sein", sagte der Kieler Bootsbauer Jens Langwasser, als die Leinen am frühen Nachmittag abgelegt wurden. Langwasser ist Crew-Mitglied und hat auf der Kieler Knierim Werft das 31 Meter lange und 15 Meter breite Schiff mitgebaut. Kostenpunkt: 12,5 Millionen Euro.
Als erstes Ziel steuert die "TÛRANOR PlanetSolar" Miami an. Zum Team um den Schweizer Projektgründer Raphael Domjan gehört als einzige Frau an Bord eine Finnin. Die insgesamt sechs Crew-Mitglieder wollen die Alltagstauglichkeit der heute bereits verfügbaren Solar- Technologien beweisen und zeigen, dass damit die Seefahrt revolutioniert werden könnte. Zudem wollen sie Impulse für die wissenschaftliche Forschung bei erneuerbaren Energien setzen. 38 000 Solarzellen und bis zu vier Elektromotoren treiben den Katamaran an. Mit aufgeladenen Solarspeichern kann das Schiff drei Tage ohne Sonnenschein fahren.
Auf dem mindestens acht Monate dauernden Forschungstörn entlang des Äquators sollen auch San Francisco, Sydney, Singapur und Abu Dhabi angesteuert werden. Über 50.000 Kilometer will die Crew zurücklegen. Kapitän des Schiffes ist der Franzose Patrick Marchesseau. Er war 2008 auch Kapitän des französischen Seglers "Le Ponant", der von somalischen Piraten gekidnappt worden war. Unmittelbar vor dem Start war noch einmal die gesamte Technik überprüft und der Proviant an Bord genommen worden./ska hn/DP/ck
AXC0136 2010-09-27/15:56