FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Versorger RWE
UBS-Analyst Patrick Hummel schrieb in einer Studie, dass es trotz der vergleichsweise schlechten Kursentwicklung noch zu früh für Käufe deutscher Versorger-Aktien sei. Der Ergebnistrend der heimischen Unternehmen sei im Vergleich zum europäischen Sektor nach wie vor ungünstig. Eon habe aber im Vergleich zu RWE mehr Potenzial für Einsparungen, etwa mittels einer Steigerung der Effizienz oder dem Verkauf von Rand-Aktivitäten. Somit böten sich mehr strategische Möglichkeiten angesichts der Belastungen durch die Brennelementesteuer. Während er Eon-Titel mit "Neutral" und einem Kursziel von 23,50 Euro einstufte, sprach er für RWE eine Verkaufsempfehlung aus und setzte das Ziel auf 47 Euro. Diese negative Sichtweise begründete er unter anderem mit einem erheblichen Risiko für die Dividende und dem geringen Raum für mögliche Anteilsverkäufe.
Eon-Titel wurden zusätzlich von Gerüchten um den Anteilseigner Bayern bewegt. Demnach könnte der Freistaat seine Anteile von rund zwei Prozent an dem Versorger verkaufen. Dies wiederum könnte abhängig von der möglichen Platzierungsstrategie Bayerns kurzfristig Druck auf den Preis der Aktie ausüben, hieß es. Befeuert wurden die Spekulationen von einem Interview des bayerischen Wirtschaftsministers Martin Zeil (FDP) in der "Passauer Neuen Presse". Darin sagte er, dass Bayern sparen müsse, um weiter vorne bleiben zu können. Ein Beschluss, sich von den Eon-Anteilen zu trennen, bestehe seit längerem. Und nun sei eine "gute Gelegenheit", die Aktien zu verkaufen. Zeil rechnet demnach mit Erlösen von 600 bis 800 Millionen Euro./chs/fat
ISIN DE000ENAG999 DE0007037129
AXC0081 2010-09-29/11:20