New York (BoerseGo.de) - Der Goldpreis sprang vergangenen Dienstag erneut über die psychologisch wichtige Marke von 1.300 Dollar je Unze. Damit setzte das Edelmetall die Rekordjagd fort. Der Chef des Investmenthauses U.S. Global Investors Frank Holmes sieht in Gold noch immer einen Kauf und ist von dessen weiteren Aufwärtspotenzial absolut überzeugt. Trotz der vielen Hochpunkte im Rahmen des langjährigen Aufwärtstrends kopple sich Gold derzeit von vielen anderen Rohstoffen ab. Zudem habe der Goldpreis sein inflationsbereinigtes Rekordhoch aus dem Jahr 1980 noch nicht erreicht. Dasselbe gelte im übrigen für Silber. Der Goldpreis müsse zur Erreichung seines inflationsbereinigten Rekordhochs von 1980 auf 2.300 Dollar steigen. Diese Markierung stelle ein angemessenes Kursziel dar. Gold befinde sich daher in keiner Blase. Es gebe die einfache Feststellung, dass für die Notierung gegenüber dem aktuellen Niveau über die kommenden fünf Jahre eine Verdoppelung möglich ist.
Holmes legte gegenüber Tech Ticker einige Gründe für seine bullische Sichtweise auf den Tisch. Dabei sprach er als erstes das weltweite Geldmengenwachstum an. Die Anstrengungen von Regierungen bei der Bekämpfung der Kreditkrise hätten enorme Ausgaben und Garantieprogramme nach sich gezogen. Durch das starke Ausmaß an Geldflüssen schwinde das Vertrauen in Papiergeld. Für den jüngsten Rückgang des Dollar-Indexes auf den niedrigsten Stand seit Anfang Februar zeige sich die Serie schwacher Wirtschaftsdaten aus den USA und die damit verbundene Wahrscheinlichkeit eines weiteren Ankurbelungsversuchs der Federal Reserve über eine mit quantitativer Lockerung bezeichneten Strategie verantwortlich. Der große Unterschied zwischen der aktuellen Rally bei Gold und dem Bullenmarkt der 70er-Jahre sei durch den Einschlag der Emerging Markets und insbesonders durch Indien und China vorhanden. 40 Prozent der Weltbevölkerung glaube an Gold und verwende Gold als Geschenkprodukte. Zudem gebe es dort das Geld, um Gold in gesteigerter Form zu kaufen. Weiters seien sämtliche Pensionsfonds noch nicht auf den Trend bei Gold aufgesprungen. Gerade diese Investoren seien im Jahr 2000 herdenhaft in Technologie eingestiegen und hätten sich 2006 zu massenhaften Engagements in Beteiligungsfonds entschlossen. Zudem hätten die europäischen Zentralbanken ihre Goldverkäufe dramatisch reduziert. Diese Seite dürfte in den nächsten Jahren sogar als Käufer in Erscheinung treten.
Die Skeptiker gegenüber Gold wenden ein, dass fast jede geförderte Unze im Bestand bleibt. Dieses Argument stimme zwar, aber die Produktion zeige nach unten. Als einfacher bezeichnet Holmes daher die Erfindung einer neuen Technologie, als den Fund eines 10 Millionen Unzen schweren Goldvorrats. Und falls ein solcher Fund doch gelingt gebe es aufgrund der hohen Kosten für Infrastruktur und steigender regulativer Hürden Widerstände, um das Edelmetall aus dem Boden heraus zu holen. Im übrigen habe Gold bereits ein Jahrzehnt lang seinen Skeptikern getrotzt und zeige nach wie vor keine Anzeichen für ein Nachlassen.