DJ UPDATE2: Starker September-Handel macht Ackermann zuversichtlicher
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Von Madeleine Nissen DOW JONES NEWSWIRES
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Handelserträge der Deutschen Bank werden im dritten Quartal auf dem hohen Niveau des Vorjahres liegen. Das Geschäft sei in der zweiten Septemberhälfte vielversprechend verlaufen, erklärte Vorstandvorsitzender Josef Ackermann bei eine Analystenpräsentation am Donnerstag. Im Vorjahresquartal hatte die Bank im Sales und Trading 2,996 Mrd EUR erlöst.
Damit dürfte das Investmentbanking stärker ausfallen, als von der Deutschen Bank zuletzt kommuniziert. Insgesamt rechnet die Bank aufgrund der milliardenschweren Übernahme der Postbank aber mit einem Verlust im Quartal.
Die Erwartungen für das Jahr 2011 bleiben unverändert: Ackermann rechnet mit einem Vorsteuerergebnis von 10 Mrd EUR. Daran ändere auch der Kauf der Postbank nichts, aus heutiger Sicht zumindest. Zudem peilt die Deutsche Bank weiter eine Tier-one-Kapitalquote von mindestens 10% an. Daran wolle er solange nicht rütteln, bis die neuen Kapitalvorschriften in Kraft getreten sind, erklärte Ackermann.
Auch wenn der Deutsche-Bank-Chef sich wegen des Wettlaufs der Banken bei der Umsetzung der verschärften Kapitalvorschriften besorgt zeigte, machte er Hoffnung, die Erwartung der Analysten zu übertreffen: Die harte Kernkapitalquote ("Core Tier One") der Deutschen Bank werde 2013 die Marktprognose übertreffen, kündigte er an - ohne jedoch diese zu benennen. Ende Juni lag die Kernkapitalquote der Deutschen Bank bei 7,5%.
Die in Basel beschlossenen Kapitalanforderungen an Banken will die Deutsche Bank Ende 2013 erfüllen - wofür es aber keinen Applaus bei den Investoren gab. Andere Banken hätten die Erwartungshaltung hochgesetzt, indem sie noch früher die Anforderungen der in Basel getroffenen Regelungen erfüllen wollen, sagte Ackermann. Dadurch entstehe ein gefährlicher Wettkampf, warnte er erneut, da die Banken ihre Bilanzsumme über Maß reduzieren, um nicht abgestraft zu werden.
Auch wenn er sich diesem Druck bewusst ist, will Ackermann bei der Reduzierung der risikogewichteten Aktiva nicht über das Ziel hinausschießen und dabei die Erträge aus den Augen verlieren. Für die Deutsche Bank sei es nicht vorrangig, den dicksten Kapitalpuffer zu haben, sondern weiterhin gut zu verdienen, betonte er. Die Auswirkungen der jüngsten Baseler Vorschriften auf die risikogewichteten Aktiva der Deutschen Bank erwartet Ackermann im Volumen von 150 Mrd EUR. Ob das seinen Kalkulationen entspricht und wie er diese Summe wertet, sagte er nicht.
Zu den Hausaufgaben der Bank zählt Ackermann insbesondere die Reduktion der milliardenschweren Risikopositionen der Postbank auf ein Minimum. Dies würde "enormes" Potenzial bei der Postbank freisetzen. Profitieren will die Deutsche Bank auch von den Synergien mit der Norisbank und der Berliner Bank. Beide sollen jedoch, genau wie die Postbank, eigenständige Marken bleiben.
Obwohl die milliardenschwere Übernahme des Bonner Instituts noch läuft und die Deutsche Bank auch an dem Kauf der Privatbank Sal. Oppenheim schwer zu heben hat, bleibt Ackermanns Hunger auf noch mehr Wachstum ungestillt. Besonders Asien gehört zu den Märkten, in denen die Deutsche Bank von dem immer noch hohen Ertragspotenzial profitieren will. Genug Kapital für zukünftiges Wachstum habe die Bank jedenfalls, sagte Ackermann.
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September 30, 2010 07:29 ET (11:29 GMT)
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