
(Neu: Aussagen Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann)
FRANKFURT/MAIN (dpa-AFX) - Nach Milliardeninvestitionen in das
Privatkundengeschäft und den Konzernumbau geht die Deutsche Bank
Das Zehn-Milliarden-Ziel solle auch über 2011 hinaus gelten. "Wir haben weiter ehrgeizige Ziele." Spekulationen, er wolle sich mit einem Rekordergebnis im Rücken bereits im Frühjahr 2012 zurückziehen, wies Ackermann zurück: "Ich habe einen Vertrag bis 2013. Mehr ist dazu nicht zu sagen." Am Aktienmarkt kamen die Nachrichten gut an. Das Papier zog nach den Aussagen Ackermanns deutlich an. Zuletzt legte das Papier knapp drei Prozent auf 45,75 Euro an - dem höchsten Stand seit Herbst.
ACKERMANN LEGT MESSLATTE FÜR DEUTSCHE BANK HOCH
Im vergangenen Jahr ließen die Kosten für die Integration von Postbank und Sal. Oppenheim sowie Investitionen in den Umbau des Investmentbankings den Überschuss auf rund 2,3 (Vorjahr: 5,0) Milliarden Euro einbrechen. Der Gewinn vor Steuern und Sonderposten wie Abschreibungen auf Postbankanteile legte auf 6,5 (5,2) Milliarden Euro zu. Inklusive der Abschreibungen und anderer Sonderposten für den Konzernumbau sank der Vorsteuergewinn auf 4,0 Milliarden Euro.
Das krisenanfällige Kapitalmarktgeschäft soll mittelfristig
nicht mehr die wichtigste Stütze sein. Der Dax-Konzern
Die Messlatte für die Postbank
SAL. OPPENHEIM SOLL 2011 AUS ROTEN ZAHLEN
Zu einem möglichen Stellenabbau bei der Postbank nannte die Deutsche Bank erneut keine Details. Privatkundenchef Rainer Neske betonte jedoch: "Ich kann nicht auf der einen Seite ein kostenloses Girokonto anbieten und auf der anderen Seite die Kostenthematik nicht adressieren." In den nächsten Monaten soll es Gespräche mit den Betriebsräten über Einsparungen beim Personal geben. Nach der Postbank-Übernahme zählt die Deutsche Bank über 102 000 Vollzeitkräfte, davon etwa die Hälfte in Deutschland.
Die Tochter Sal. Oppenheim mit ihren vermögenden Kunden soll 2011 aus den roten Zahlen kommen und ein mindestens ausgeglichenes Ergebnis liefern. "Vom Jahr 2014 an soll die Privatbank dann zwischen 100 und 150 Millionen Euro zum Vorsteuergewinn der Deutschen Bank beitragen", sagte Ackermann. "Die Bank gewinnt auf Nettobasis bereits wieder stattliche Kundenvermögen hinzu."
DIVIDENDE BLEIBT TROTZ KAPITALERHÖHUNG UND GEWINNEINBRUCH STABIL
Trotz des tiefgreifenden Umbaus habe der Konzern im vergangenen Jahr insgesamt seine Ertragskraft bewiesen: Allein das vierte Quartal brachte Rekorderträge von 7,4 (Vorjahr: 5,5) Milliarden Euro. Die Gesamterträge kletterten auf den Rekordwert von 28,6 (28,0) Milliarden Euro. Somit verfüge die Bank «über eine hervorragende Ausgangsbasis für weiteres Wachstum», befand Ackermann.
Die Erwartungen für ihre die beiden wichtigsten Geschäftsfelder Investmentbanking und Privatkundengeschäft für 2011 schraubte die Bank leicht nach oben. Dies werde allerdings durch einen geringeren Gewinn in der der Sparte Global Transaction Banking (GTB) aufgezehrt, die Wertpapierabwicklung und Exportfinanzierung umfasst.
Die Aktionäre sollen trotz des Gewinneinbruchs wieder mit 75 Cent je Aktie am Gewinn beteiligt werden. Da sich die Bank im vergangenen Herbst durch den Verkauf von neuen Aktien 10,2 Milliarden Euro ins Haus geholt hat, steigt die Ausschüttungssumme um rund die Hälfte auf auf knapp 700 Millionen Euro. Damit schüttet die Bank rund 30 (Vorjahr: 10) Prozent ihres Jahresgewinns an die Aktionäre aus./ben/zb/ --- Von Jörn Bender, dpa und Bernd Zeberl, dpa-AFX ---
ISIN DE0008001009 DE0005140008 DE0008469008
AXC0113 2011-02-03/12:03