
Der Personalvorstand des MAN-Konzerns, Jörg Schwitalla, betonte, allein der Blick auf die Absolventenzahlen von Ingenieurs- Ausbildungsgängen in Deutschland mache klar, dass der Bedarf der Industrie nicht aus dem eigenen Land gedeckt werden könne. "Über Zuwanderung brauchen wir gar nicht zu reden."
Die Diskussion über die Zuwanderung war in den vergangenen Tagen durch Äußerungen des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) wieder entfacht worden. Seehofer hatte dem Magazin "Focus" gesagt, Zuwanderer aus anderen Kulturkreisen wie aus der Türkei und arabischen Ländern täten sich schwerer. Daraus ziehe er den Schluss, dass keine zusätzliche Zuwanderung aus anderen Kulturkreisen nötig sei.
Nach Ansicht vieler Stimmen aus Wirtschaft und Politik muss Deutschland dringend sein Image bei ausländischen Spitzenkräften verbessern. Deutschland sei auf Weltoffenheit angewiesen, mahnte Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP). "Eine internationale Wirtschaft wie Deutschland braucht internationale Teams." Es sei grundfalsch, in der Diskussion um die Zuwanderung Arbeitslose gegen Zuwanderer auszuspielen.
Eine Lockerung der Aufnahmekriterien sei notwendig, um mehr Fachkräfte ins Land zu lassen, so Zeil. Im Gespräch ist auch ein Punktesystem nach kanadischem oder australischem Vorbild.
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