
Das Unternehmen verprellt seine Anleger. Im Laufe des Handelstages brauste die Aktie im zweistelligen Bereich nach unten. Die Titel sind rund 65 Prozent weniger wert als noch zu Jahresbeginn. Damals sorgte der Amtsantritt von Firmenchef Utz Claassen für Kurshöhenflüge. Doch bereits nach wenigen Wochen stand Claassen bei Solar Millennium auch schon wieder vor der Tür.
Erst der plötzliche Abgang von Claassen, dann die Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Solar-Millennium-Bilanzen - eine Sonderprüfung ergab Korrekturbedarf bei Konzernabschlüssen vergangener Jahre. Daraufhin die mehrmalige Verschiebung der Quartalszahlen und die massive Jahresprognose-Senkung Mitte September - nun die erneute Klatsche - das Unternehmen ist derzeit immer für eine Negativ-Überraschung zu haben.
Analysten reagierten geschockt auf die Gewinnwarnung: "Das ist eine furchtbare Nachricht, insbesondere im Hinblick darauf, dass sie kürzlich ihre Prognose bestätigt hatten", sagte ein Händler in Frankfurt. Dies könne der Beginn eines ernsthaften Kursrückganges bei den Aktien des Unternehmens sein.
In den kommenden Jahren soll die Geschäftsentwicklung in ruhigeren Bahnen verlaufen: "Eine erfolgreiche Umsetzung der Kraftwerke in Blythe sollte uns über die nächsten Jahre hinweg einen bedeutenden Teil des operativen Geschäfts mit kontinuierlichen und stabilen Umsatzerlösen sichern", tröstete Finanzvorstand Oliver Bamberger die Investorengemeinde.
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