New York (BoerseGo.de) - Die US-Notenbank Federal Reserve befindet sich wegen der beabsichtigten neuen quantitativen Geldlockerung klarerweise in keiner Sorge vor Inflation. Mit Peter Schiff warnt jedoch der Präsident der US-Investmentberatungsgesellschaft Euro Pacific Capital vor einem großen Inflationsproblem. Die von Notenbankchef Ben Bernanke betriebene Strategie dürfte in einer Hyperinflation enden. Daher werde die Preissteigerung ausufern. Schiff stimmt deshalb nicht mit der Ansicht von Experten zum Goldpreis überein, wonach das Edelmetall mit einem Preis von über 1300 Dollar je Unze in eine vor dem Platzen stehende Blase übergelaufen ist. Er geht zudem von einer weiteren Schwächung des Dollars aus. Dadurch steige die Werthaltigkeit für Gold. "Ich glaube, dass sich die Rally bei Gold noch in einem relativ frühen Stadium befindet. Der Preis schlägt nicht raketenhaft nach oben aus und ist nicht als hoch zu bezeichnen. Dies vor allem unter dem Gesichtspunkt der von Zentralbanken betriebenen quantitativen Geldlockerungen". Er empfiehlt nicht nur den physischen Kauf von Metallen. Sein Portfolio umfasst auch Aktien von Minenbetreibern. Bei Aktien von Goldminenbetreibern biete sich derzeit die Gelegenheit für Schnäppchenkäufe. Er sei aber nicht in einer einzigen entsprechenden Aktie investiert, sondern habe eine Aufsplittung vorgenommen.
Die von der Federal Reserve in Aussicht gestellte neue quantitative Geldlockerung werde in Inflation münden. Dem Argument zahlreicher Aktienbullen, wonach Aktien eine Absicherung gegenüber Inflation darstellen könne er nicht folgen. So würden eine Reihe von Aktien mit der Preissteigerung nicht Schritt halten. Es stelle aber noch die bessere Alternative dar, außerhalb der USA liegende Titel gegenüber US-Titel einen Vorzug einzuräumen. Er spricht die Empfehlung zum Kauf von internationalen Werten in Märkten mit starken Währungen aus. In einem solchen Fall gebe es die Chance zum Ausgleich einer bevorstehenden Inflation. Dann würden Investoren nicht nur von inflationsgetriebenen höheren Rohstoffpreisen profitieren, sondern auch eine Absicherung gegen einen Wertverlust des Dollars erhalten. Als interessante Länder nennt Schiff in diesem Zusammenhang Australien, Neuseeland und Singapur.
Das Augenmerk für eine Blasenbildung richte sich nicht auf Gold sondern auf den Anleihemarkt. Er führe schon seit Jahren Diskussionen über eine Anleiheblase, gesteht aber gleichzeitig seine Unfähigkeit zur Vorhersage eines Zeitpunkts für einen Markteinbruch ein. In Märkten gebe es die Chance, dass sich diese eine Zeitlang irrational bewegen. Von seiner Seite gebe es aber zu US-Staatsanleihen das Bewußtsein, dass es sich dabei um eine Blasenbildung handelt und für zehnjährige Staatsanleihen eine Rendite von 2,5 Prozent als unangemessen niedrig zu bezeichnen ist, führte Schiff gegenüber Tech Ticker weiter aus.